ADB:Brandt, Fritz
König Ludwig II. von Baiern dieselbe Aufgabe für die Separatvorstellung des Parsifal in München übertrug. Wagner war mit Brandt’s Wirken im höchsten Maße zufrieden und sprach sich sehr anerkennend darüber aus. Im Auftrage der Wagner’schen Erben hat B. in Paris die Einrichtung des Lohengrin besorgt. Nachdem er früher in Mannheim und Hannover an der Spitze des Sceneriewesens der dortigen Theater gestanden hatte, erhielt er im J. 1891 den Posten eines Oberregisseurs an der großherzoglichen Oper in Weimar, den er nicht lange innehaben sollte, da er schon am 10. Januar 1895 in Jena nach nur kurzem Krankenlager im besten Mannesalter starb. Er besaß eine vielseitige Bildung und weitgehende Erfahrungen, die er nicht nur in seinem Berufe, sondern auf ausgedehnten Reisen gesammelt hatte.
Brandt: Fritz B., Oberregisseur der Oper am Hoftheater in Weimar, wurde als Sohn des großherzoglichen Hofmaschinendirectors Karl B. am 19. Januar 1854 in Darmstadt geboren. In der Genfer Anstalt Thudichum vorgebildet, wurde er von seinem Vater in die Praxis der Bühneneinrichtungen eingeführt und war dann für solche in Hamburg, Teplitz, Altenburg, Prag, Magdeburg u. s. w. thätig. In den Jahren 1874–1876 half er seinem Vater bei der Errichtung der schwierigen Maschinerie für die Nibelungen-Aufführungen in Bayreuth. Nach dem Tode seines Vaters führte er die Einrichtung für die Parsifal-Aufführung in Bayreuth selbständig aus, die so gut ausfiel, daß ihm- Vgl. Neuer Theater-Almanach. Berlin 1896, S. 160, 161 – Richard Wagner, Gesammelte Schriften und Dichtungen. Leipzig 1883. X, 393.