ADB:Brandis, Franz Adam Graf von

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Artikel „Brandis, Franz Adam Graf von“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 246, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Brandis,_Franz_Adam_Graf_von&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 08:42 Uhr UTC)
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Brandis: Franz Adam, Graf v. B., geb. 18. Juli 1639, † 7. Sept. 1695. Sohn des Veit Benno, von der tirolischen Linie der Brandis, den Kaiser Ferdinand III. den 24. März 1654 in den Reichsgrafenstand erhob. Franz Adam, Erblandssilberkämmerer von Tirol, Gerichtsherr zu Mayenburg und Tisens, Freiherr zu Lanaberg und Forst, war ein ungemein fleißiger Schriftsteller im Geiste und Geschmacke seiner Zeit und wie der ältere Geschlechtsgenosse, Jakob Andrä Frhr. v. B. (s. dort) der Geschichte seiner Heimath innig zugethan. 1674 erschien von ihm das genealogisch-historische Werk: „Fruchtbringender österreichischer Lorbeerzweig, das ist aller kürzeste Erzehlung der denkwürdigsten Begebenheiten, so sich mit dem hochloeblichen kön. Franck=Haabspurg Oesterr. Erzhauss von Pharamundo an biss auff jetzige Zeit ereignet. Auss underschiedlich glaubwürdigen Geschichtsschreibern zusammengesetzt … gedruckt und verlegt bei Joh. Weh, Buchhändler in Augsburg.“ 1674. 12°. 318 S. mit 4 geneal. Tafeln und Index. 2. Aufl. ebend. 1675. 12°. 318 S. – Im J. 1678 veröffentlichte er zwei Werke: „Fama austriaca ad cunas serenissimi Principis Leopoldi Caesaris augustissimi Regii filii advolands sive rerum austriacarum brevis narratio, collecta studio F. A. S. R. J. Com. a. Brandis“ Bolzani P. N. Führeri. 12. 360 S. mit genealog. Tabellen, reichhaltigem Personalindex und Index Historiographorum; ein dürres Compendium der österr. habsburgischen Geschichte. Das bekannteste und brauchbarste Werk, wodurch er sich seinen Platz unter den tirolischen Historikern sicherte, bleibt: „Deß Tirolischen Adlers Immergrünendes Ehren-Kräntzl oder zusammengezogene Erzehlung jeniger Schrifftwürdigsten Geschichten, so sich in den Zehen nacheinandergefolgten Herrschungen der fürstlichen Graffschafft Tirol von Noë an biß auff jetzige Zeit zugetragen“, gedr. zu Botzen bei P. H. Führer. 1678. 4. Der 1. Theil 234 S. mit 1 Kärtchen von Tirol und einer Tafel der Wappen der Bischöfe und Aebte, behandelt die Geschichte des Landes nach den 10 „Herrschungen“, d. i. Regierungsepochen – von den „teutschen Königen“ (Noë, Tuisco, Man …) bis auf Kaiser Leopold I. – Der 2. Theil, 224 S. mit 3 Wappentafeln der Landstände und 1 der Städte, handelt „vonn den fürstlichen Stifften Trient, Brixen und sodann von dem Ursprung der 4 Stände der fürstlichen Grafschaft Tirol“. Obschon sich dies kurzgefaßte Werk mit den großangelegten Arbeiten eines Frh. v. Wolkenstein[WS 1] oder Burglehner nicht messen kann und in einem ungemein schwülstigen Stile abgefaßt ist, so ist es doch durch seinen Gehalt und den Umstand, daß es eben gedruckt wurde und nicht bloß in Handschrift blieb, einem ernstlichen Bedürfnisse entgegengekommen. Ueberdies war F. B. in der günstigen Lage, die werthvolle Arbeit Burglehner’s auszunützen, wie er dies selbst in der Einleitung andeutet.

S. Oesterr. Nationalencyklopädie I. S. 366 f. Jöcher’s Gelehrtenlexikon I. Jos. Egger, Die ält. Gesch. u. Geogr. Tirols (s. u.) S. 60 f.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Marx Sittich von Wolkenstein (1563–1620), Verfasser einer Chronik Tirols in 14 Büchern.