ADB:Brabeck, Friedrich Moritz Graf von

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Brabeck, Friedrich Moritz Freiherr von“ von Wilhelm Hosäus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 231, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Brabeck,_Friedrich_Moritz_Graf_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 04:43 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Brabant, Henning
Nächster>>>
Braem, Konrad
Band 3 (1876), S. 231 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich Moritz von Brabeck in der Wikipedia
Friedrich Moritz von Brabeck in Wikidata
GND-Nummer 116384476
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|231|231|Brabeck, Friedrich Moritz Freiherr von|Wilhelm Hosäus|ADB:Brabeck, Friedrich Moritz Graf von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116384476}}    

Brabeck: Friedrich Moritz, Freiherr (später Graf) v. B., namhafter Kenner und Sammler auf dem Gebiete der bildenden Kunst, Gründer der Chalkographischen Gesellschaft zu Dessau, geb. 4. Aug. 1728 zu Brabeck in Westfalen, zum Priesterstande bestimmt, besuchte die Theresianische Akademie in Wien, ward später Domherr in Hildesheim und Paderborn. Nach 1785 verließ er mit päpstlicher Dispensation den geistlichen Stand, heirathete und zog sich auf sein Familiengut Söder bei Hildesheim zurück. Hier lebte er fast ausschließlich der von ihm gegründeten, umfangreichen Gemäldesammlung, die jedoch nach Mitte unseres Jahrhunderts durch den Grafen Andreas von Stolberg-Söder (an den nach Erlöschen der Familie B. das ganze Brabeck’sche Besitzthum durch Heirath gekommen war), schon wieder veräußert wurde. B. war ein Mann von umfassender Bildung und feinem Geschmack, daneben in praktischen Dingen leicht zu seinem Nachtheile phantastisch. An das von ihm in Dessau 1795 gegründete und 1796 vom Fürst L. Fr. Franz von Anhalt-Dessau übernommene Institut der chalkographischen Gesellschaft knüpfte er die größten Hoffnungen. Es sollte durch Vervielfältigung vorzüglicher Kunstwerke den Kunstsinn in Deutschland und auch über Deutschland hinaus (man knüpfte sogar mit Amerika geschäftliche Verbindungen an) pflegen und womöglich ein Sammelpunkt aller Kunstbestrebungen der Zeit werden. Zu Mitarbeitern an diesem Institute zählten die Kupferstecher J. G. Huck[1], J. J. Freidhoft, J. P. Pichler[2], L. Buchhorn, Chr. Haldenwang, J. J. Langenhöffel u. a. Einer der begabtesten Zeichner war H. Wehle (s. Nachlaß in Görlitz). Doch schon im J. 1806, nachdem die Gesellschaft im Ganzen 136 Bl. (in Schwarzkunst, Aquatinta, Linien- und Punctirmanier) veröffentlicht hatte, ging das Institut durch ungeschickte Verwaltung und Ungunst der Zeit wieder ein.

Vgl. A. H. Valentini (von Heideck)), Die Chalkogr. Gesellschaft zu Dessau. Dessau 1847 und besonders die auf amtlichen Quellen beruhende Darstellung von O. West, Die chalkogr. Gesellschaft in Dessau 1796–1806 (in Weigel’s Archiv f. bild. K.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. siehe Wikipedia: Johann Gerhard Huck (1759-1811), Maler, Zeichner, Grafiker, Radierer und Kupferstecher.
  2. siehe Wikipedia: Johann Peter Pichler (1765-1807), österreichischer Mezzotinto-Künstler und Bildnisstecker.