ADB:Blumer, Johann Jakob (Kaufmann)

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Artikel „Blumer, Johann Jakob“ von Hermann Wartmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 754, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Blumer,_Johann_Jakob_(Kaufmann)&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 23:14 Uhr UTC)
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Blumer, Johann Jakob B., Kaufmann, geb. 18. September 1749 in Schwanden, Canton Glarus, † 31. Mai 1822 in Moskau. – Schon als 13jähriger Knabe zog B. mit einer Partie Schabzieger und dürrem Obst, den ursprünglichen Handelsartikeln seines Landes, bis nach St. Petersburg, um eine mit neun Kindern von dem Vater als Wittwe hinterlassene Mutter zu erleichtern und zugleich seiner Wanderlust und seinem Handelsgeist zu genügen. Nach dieser ersten russischen Reise kehrte er in die Heimath zurück und lernte hier das Schmiedehandwerk. Als er aber nach Vollendung der Lehre zum zweiten Male nach Petersburg wanderte, warf er sich hier wieder auf den Handel, statt sein Handwerk auszuüben. Er ließ sich Schabzieger und dürres Obst, dann auch seidene Tücher und seidene Kappen aus der Schweiz kommen und betrieb mit diesen und wol auch anderen, aus Deutschland bezogenen Artikeln ein lohnendes Geschäft, das ihm bald einiges Vermögen einbrachte. Mit diesem operirte er besonders während der Kriegsjahre sehr glücklich; er übernahm große Lieferungen für die Regierung und erwarb sich ansehnliche Reichthümer. In dieser Zeit oder schon vorher übersiedelte B., nun verheirathet, nach Moskau und kaufte sich nach und nach in dessen Nähe mehrere Landgüter. Im J. 1814 richtete er mit Hülfe eines Neffen, den er auf seine Kosten hatte zum Mechaniker ausbilden lassen, in Moskau eine Teppichweberei ein und betrieb diesen Industriezweig mit bestem Erfolg: derselbe scheint überhaupt erst durch ihn in Rußland eingeführt worden zu sein. Kaiser Alexander erhob den strebsamen, in seinem Lande zu hohem Ansehen gelangten Schweizer zum russischen Commerzienrath. Die in Schwanden zurückgebliebene Mutter und die Geschwister unterstützte B. in großartigem Maßstabe und hinterließ ihnen alle seine in der Heimath angekauften werthvollen Liegenschaften als gemeinsamen Familienbesitz. Seine zwei eigenen Kinder traten die russische Erbschaft an.