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Artikel „Blumer, Peter“ von Hermann Wartmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 754–755, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Blumer,_Peter&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 01:46 Uhr UTC)
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Blumer: Peter B., Kaufmann, geb. 1771 zu Nidfurn bei Schwanden, Canton Glarus, † 1826 zu Thon, ebendaselbst. Schon der Vater Peter Blumer’s gehörte jener eigenthümlichen Classe thätiger Glarner Kaufleute an, welche von ihrem engen Bergthale ausgehend und Zeit ihres Lebens mit ihrer Familie in demselben seßhaft, doch lange Jahre in Italien zubrachten und dort ansehnliche Geschäfte leiteten, – welche, so zu sagen, mit einem Fuße diesseits der Berge in der Heimath, mit dem andern jenseits der Berge in der Fremde standen. Während der Vater großentheils in Ancona und Bologna abwesend war als Geschäftsführer der namhaften Firma Schießer u. Jenny, wuchs Peter B. in seinem Bergdorfe beinahe ohne Unterricht auf und siedelte als kaum halbgewachsener Jüngling ebenfalls nach Italien über, um dort schon mit seinem 18. Jahre in Ancona ein eigenes Geschäft zur Einfuhr schweizerischer Weißwaaren, Baumwoll- und Leinengewebe, zu gründen. Bald nachher trat auch der Vater dem neuen Geschäfte bei und dann vier Schwäger, darunter zwei Jenny. Unter der Leitung dieser abwechselnd in Schwanden und Ancona residirenden Männer gedieh das Haus Peter B. in Ancona trotz der ausnehmend schwierigen Revolutions- und Kriegszeiten, die wenige Jahre nach seiner Gründung eintraten und das Geschäft und die Persönlichkeit seines Chefs oft in die schwierigste Lage brachten, [755] zum größten schweizerischen Handelshause im Kirchenstaate. Durch seine muthige Energie und durch seine unbedingte Redlichkeit, zugleich vom Glücke begünstigt, führte Peter B. seine Schöpfung wohlbehalten durch alle Stürme und Bedrängnisse und hinterließ dieselbe als ein Geschäft, das unter der erweiterten Firma P. Blumer und Jenny durch Beizug der indessen im Glarnerlande aufgeblühten Kattundruckerei seine Thätigkeit über alle Welttheile erstreckte. In seinen spätern Jahren hat Peter B. selbst keinen längeren Aufenthalt mehr in Italien gemacht, sondern hauptsächlich die Einkäufe in seiner Heimath und noch mehr in den Nachbarcantonen St. Gallen, Appenzell und Zürich besorgt und von seinem neu erworbenen Heimwesen in Thon bei Schwanden aus dem seinen Namen tragenden Hause in Ancona die nöthigen Weisungen und Rathschläge zukommen lassen. – In seiner ganzen Lebensführung war Peter B. ein ernster und einfacher Mann. Den Mitbürgern diente er gern durch getreue Besorgung öffentlicher Aemter.