ADB:Blondel, Franz
Friedrich Wilhelms des Großen von Brandenburg Gemahlin, Henriette von Oranien, hat 1661 die Trinkkur gebraucht. Blondel’s Werke sind lateinisch geschrieben. Das größere unter dem Titel „Thermarum Aquisgranensium et Porcetanarum elucidatio et thaumaturgia“ (1671, 1674 und 1688) enthält u. a. auch historische und archäologische Notizen aus dem Aachener Geschichtsschreiber Banck und ist in verschiedenen Sprachen erschienen.
Blondel: Franz B., der 1613 zu Lüttich geboren wurde und zu Douai studirte, war ein durch seine zahlreichen balneologischen Schriften im nordwestlichen Deutschland, in Belgien, Holland, Frankreich und England sehr bekannter und geachteter Arzt. Nachdem er zunächst in Malmedy und Spa, dann zu Trier als Leibarzt des Kurfürsten gewirkt hatte, war er seit der Mitte des 17. Jahrhunderts in dem zu dieser Zeit von Kurgästen aller europäischen Nationen stark besuchten Bad Aachen Arzt und mit dem J. 1660 Badeinspector. Die 1656 durch einen allgemeinen Brand fast völlig vernichtete Stadt – nach der niedrigsten Angabe wurden 2600 Häuser ein Raub der Flammen – verdankt B. außerordentlich viel. Dieser machte es sich gewissermaßen zur Lebensaufgabe, seine Kenntnisse und seinen Einfluß dazu zu verwenden, der verarmten Stadt wieder aufzuhelfen. In einer Schrift, die er ein Jahr vor dem Stadtbrande herausgab, empfahl er angelegentlich das Trinken des Thermalwassers. Seine Bemühungen waren von gutem Erfolge. Die Trinkkur wurde im J. 1661 eröffnet und erregte bei den Kranken große Erwartungen. Im folgenden Jahre schon war ein bedeutender Zufluß, auch der vornehmsten Badegäste, nach Aachen. Auch- Vgl. Lersch, Das Bad Aachen, 1870 und Die Thermen von Aachen und Burtscheid, 1867.