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Artikel „Blanbeckin, Agnes“ von Johann Friedrich Ludwig Theodor Merzdorf in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 688, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Blannbekin,_Agnes&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 06:25 Uhr UTC)
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Blanbeckin: Agnes B., war eine Prophetin des 13. Jahrhunderts, welche wol im April 1315 (nicht 1297) gestorben ist. Sie war die Tochter eines Landmanns, lebte in traurigsten Verhältnissen, schloß sich den Beginen an und lebte in Wien, wo sie auch starb. In ihren Visionen finden sich Beziehungen auf die Jahre 1290–94, doch auch mancherlei sehr Wunderliches, so z. B. Cap. 38, wo vom praeputium Christi gesprochen wird, was freilich die heilige Brigitta in ihren Revelationen VI. Cap. 112 auch that. Dieser Stelle wegen wurden ihre Revelationen auf den Index libr. prohibitor. gesetzt, auch richtete Pontius eine Schrift gegen den Herausgeber der B., Pez, welcher überhaupt dieser Herausgabe halber mit Garelli und Andern in litterarische Zwistigkeiten verwickelt wurde.

Agnetis Blanbekin vita et revelationes auctore anonymo … ed. Bernard Pez, Vien. 1731. 8.