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Artikel „Bismarck, Klaus von“ von Wilhelm Crecelius in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 680, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bismarck,_Klaus_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 13:23 Uhr UTC)
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Bismarck: Nikolaus v. B., brandenburgischer Rath und Hofmeister unter den Markgrafen aus Baiern; Sohn Rudolfs v. B., aus einem reichen Patriciergeschlecht der Stadt Stendal, welches der Gewandschneider-Gilde angehörte. In diese trat auch Nikolaus 1328 ein, nach seines Vaters Tode war er Mitglied des Stadtrathes. Von Anfang an unterstützte er Markgraf Ludwig den Aeltern, besonders durch bedeutende Darlehen, in seinem Bemühen gegen den Herzog von Braunschweig, die Einheit der Marken wiederherzustellen, und war Hauptvertreter des Markgrafen im Rathe seiner Vaterstadt. Bei den hierduch entstandenen Unruhen, in Folge deren ein Theil der markgräflichen Partei unter den Patriciern aus der Stadt verdrängt wurde, verließ wahrscheinlich auch B. dieselbe und erkaufte Lehnsobjecte auf dem Lande. 1345 verlieh ihm der Markgraf sogar eine Hauptburg seines Landes, Schloß Burgstall, womit die Familie in die Reihe der ersten Adelsgeschlechter der Altmark, der sogenannten Schloßgesessenen, eintrat. Seit 1353 tritt B. unter Ludwig dem Römer auch als markgräflicher Rath auf und blieb in dieser Stellung, vielfach in unmittelbarer Umgebung des Fürsten bis 1361. Als sein Verwandter Dietrich von Portitz (1361–67) Erzbischof von Magdeburg wurde, nahm B. bei ihm die Stelle eines Stifthauptmanns an. Der Ruf von der ausgezeichneten Haushaltung und Verwaltung des Erzstifts unter Dietrich, der auch auf B. sich bezog, veranlaßte nach des Erzbischofs Tode seine Zurückberufung in die Heimath; er wurde unter Kurfürst Otto Hofmeister und erhielt damit nicht nur die oberste Hofcharge, sondern auch die höchste Verwaltungsstelle des Kurfürstenthums, die er bis zum Aufhören der Regierung des bairischen Hauses (1373) inne hatte. Unter den nun folgenden Luxemburgern scheint sich B., ohnehin hochbetagt, von den öffentlichen Angelegenheiten fern gehalten zu haben. Zuletzt wird er 1377 als lebend erwähnt. Nikolaus v. B. führte durch den Erwerb von Burgstall seine Familie in den altmärkischen Adel ein; seine Nachkommen behielten dieses Schloß, bis sie es 1563 auf Drängen des Kurprinzen Johann Georg demselben abtraten. Es bestanden seitdem die zwei Linien, welche sich nach diesen Besitzungen benannten. Aus der einen stammt der deutsche Reichskanzler Fürst B. Ein Zweig derselben Linie wandte sich nach Westfalen, zu ihr gehört der würtembergische General und bekannte Militärschriftsteller Friedrich Wilhelm Graf von B. (s. d.).

Vgl. Riedel, Geschichte des schloßgesessenen adligen Geschlechts v. B. in Märkische Forschungen XI. S. 27–145. – Lebedur, Preuß. Adelslexikon I. S. 67 III. S. 209.