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Artikel „Bergaigne, Joseph von“ von Joseph Albert Alberdingk Thijm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 366, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bergaigne,_Joseph_von&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 01:52 Uhr UTC)
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Bergaigne: Joseph v. B., letzter Bischof von Herzogenbusch, geb. als Abkömmling einer italienischen Familie zu Breda, † 12. Oct. 1647. Früh in den Franciscanerorden getreten, in Spanien unterrichtet und zum Doctor der Theologie und Philosophie promovirt, wirkte er zu Köln und Mainz als Lehrer der Theologie. 1616 ward er Provinzial seines Ordens in der Rheinprovinz und 1618 ernannte ihn das zu Salamanca gehaltene Generalconcil zum Generalcommissär in Deutschland und den Niederlanden. Beim kaiserlichen Hause wie bei manchen deutschen Fürsten stand er in gutem Ansehn und ward zu vielerlei Gesandtschaften gebraucht; so war er 1636 bei der römischen Königswahl Ferdinands als Unterhändler sehr thätig. 1638 ward er von Urban VIII. zum Bischof von Herzogenbusch ernannt und empfing auch 1641 die Weihe. Er konnte aber in der reformirten Stadt weder in den Genuß der von der Staatscasse eingezogenen bischöflichen Einkünfte gelangen noch überhaupt daselbst residiren, hielt sich daher, indem er eine Pension aus der Abtei von Tongerloo bezog, zu Geldorp auf. 1646 auch zum Bischof von Cambray ernannt, ward er vor dem Antritt dieser Stellung von König Philipp IV. als Gesandter zu den Friedensverhandlungen nach Münster geschickt, vor deren Abschluß er aber dort starb.

van d. Aa, Biogr. Woordenb.