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Artikel „Beer, Wilhelm“ von Karl Christian Bruhns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 250–251, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Beer,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 11:40 Uhr UTC)
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Beer: Wilhelm B., geb. 4. Jan. 1797 zu Berlin, † 27. März 1850 ebendaselbst. Der Vater war ein wohlhabender Kaufmann und Wilhelm nebst [251] seinen Brüdern Michael (dem Dichter) und Jakob Meyer (Meyerbeer) genossen eine sorgfältige Erziehung. Wilhelm B. wurde Bankier und war Liebhaber der Astronomie, kaufte aus dem Nachlaß des geh. Rath Pastorff in Buchholz bei Berlin astronomische Instrumente, richtete sich im Thiergarten zu Berlin eine kleine Privatsternwarte ein, für welche er J. H. Mädler als Astronom gewann und mit ihm beobachtete. Beobachtungen des Planeten Mars wurden in den Oppositionen 1828, 1832, 1835 und 1837 ausgeführt und die ersten mit Mädler unter dem Titel „Physikalische Beobachtungen des Mars in der Erdnähe“ (1830) publicirt. Am wichtigsten ist die „Mappa selenographica totam lunae hemisphaeram visibilem complectens observata“ (1836), eine Mondkarte, welche, da die Arbeiten von Julius Schmidt und von englischen Astronomen noch nicht erschienen sind, bisher von keiner anderen übertroffen wurde. Eine Beschreibung des Mondes unter dem Titel „Der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhältnissen oder allgemeine vergleichende Selenographie“ erschien 1837 in 2 Bänden. Wichtig sind noch die „Beiträge zur physischen Kenntniß himmlischer Körper im Sonnensystem“ (1841). Nach Mädler’s Berufung als Director der Sternwarte in Dorpat 1840 blieb bei B. das Interesse für die Astronomie noch durch persönlichen Umgang mit den Astronomen wach, doch veröffentlichte er nichts mehr und nach seinem Tode sind die Instrumente in andere Hände übergegangen.