Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bartsch, Jakob“ von Karl Christian Bruhns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 112, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bartsch,_Jakob&oldid=- (Version vom 30. Dezember 2024, 16:06 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 2 (1875), S. 112 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Jacob Bartsch in der Wikipedia
Jacob Bartsch in Wikidata
GND-Nummer 117767689
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|112|112|Bartsch, Jakob|Karl Christian Bruhns|ADB:Bartsch, Jakob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117767689}}    

Bartsch: Jakob B., geb. 1600 zu Lauban in der Oberlausitz, † 26. Dec. 1633 ebendaselbst. (Nach Otto’s „Lexikon der seit dem 15. Jahrhundert verstorbenen und jetzt lebenden Oberlausitzischen Schriftsteller“ fällt Geburts- sowie Todesjahr ein Jahr früher.) Er studirte Medicin, wurde Dr. med., Arzt und zugleich außerordentlicher Professor der Mathematik zu Straßburg. Er verheirathete sich mit einer Tochter Kepler’s und half letzterem bei Berechnung seiner Ephemeriden, besonders von Logarithmentafeln. Kepler hatte für die Winkel von 0 bis 2° 7′ die Logarithmen der Cosinus und kleinen Bögen von 10 zu 10 Secunden berechnet, B. dehnte sie von 2 zu 2 Secunden aus und gab sie mit Kepler unter dem Titel heraus: „Tabulae manuales logarithmicae ad calculum astronomicum … utiles“. (Sagan 1631 und Straßburg 1700). Im J. 1622 veröffentlichte er den „Nuncius mirabilium coelestium“, worin er auch Sand- und Wasseruhren beschreibt; 1624 den „Tractatus de planisphaerio stellato“ und „Usus astronomicus indicis aspectuum veterum et praecipue novorum“. Außerdem schrieb er die „Tabulae diariae quantitatis dierum Uraniburgum Strassburgicum“ (Leipzig 1629). Wichtiger ist sein „Catalogus fixarum ad annuum 1630“, der in zweiter Auflage von Goldmayer erschien und Sterne von Tycho, Kepler und Longomontanus enthält. 1631 erschien auch eine „Descriptio mercurii in Sole visi“ und nach seinem Tode noch einige unbedeutende Werke. In dem 1624 erschienenen Werke kommen sieben neue Sternbilder vor, von denen zwei, der Camelopard oder die Giraffe und das Einhorn, wol ältern Ursprung sind, die Fliege von ihm eingeführt zu sein scheint, jedoch mit vollem Rechte selten in Atlanten noch vorkommt, die vier andern sich aber nicht erhalten haben.