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Artikel „Barthel, Karl“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 103–104, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Barthel,_Karl&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 05:51 Uhr UTC)
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Barthel: Karl B.[1], Litterarhistoriker der Neuzeit, geb. 21. Februar 1817 zu Braunschweig, ältester Sohn des am 14. Mai 1775 zu Leipzig geborenen und am 15. August 1846 zu Braunschweig gestorbenen Malers und Zeichners Friedrich Barthel, dessen Meusel’s Künstler-Lexikon gedenkt, studirte in Göttingen Theologie und Philologie, wurde Lehrer an einer Erziehungsanstalt zu Weinheim an der Bergstraße, dann Hauslehrer und kehrte im J. 1845 nach seiner Vaterstadt zurück und lebte hier als Candidat der Theologie, predigend, schriftstellernd, unterrichtend bis zu seinem schon am 22. März 1853 erfolgten Tod. Aus seinen Vorlesungen entstanden: „Die deutsche Nationallitteratur der Neuzeit“, 1850 (8. Aufl., besorgt durch G. E. Barthel 1870.[2]) und: „Die classische Periode der deutschen Nationallitteratur im Mittelalter von K. B. bearbeitet und herausgegeben von J. G. Findel“. 1857. Lebendiger Sinn für die poetischen Erscheinungen, glückliche Auffassung und anziehende Darstellung, daneben aber frömmelnde Einseitigkeit kennzeichnen diese Schriften[3]. Nach Barthel’s Tode erschienen noch von seinem Bruder herausgegeben: „Erbauliches und Beschauliches aus dem Nachlasse von K. B., mit einer biographischen Charakteristik des Verfassers von Dr. J. M. Hanne[4]“. 1853, „Das Leben und Dichten Hartmanns von der Aue“, 1853[5]; „Grundriß der mittelhochdeutschen Formenlehre“, 1854. Religiöse Gedichte von B. finden sich in: „Harfe und Leyer. Jahrbuch lyrischer [104] Originalien. Herausgegeben von K. Barthel und L. Grote“, 1854[6]. Sie sind auch sonst durch Anthologien verbreitet.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 103. Z. 19 v. u. l.: Johann Franz Ludwig Karl B. [Bd. 2, S. 798]
  2. Z. 10 v. u. l.: 7. verm. Aufl. besorgt durch G. Emil Barthel 1866 (Gegen die 8. von andrer Hand besorgte Ausg. v. 1870 ist Barthel’s Familie klagbar geworden). [Bd. 2, S. 798]
  3. Z. 6 v. u. l.: Schriften. „Monica“, 1847 (2. Aufl. 1852, Miniaturausg. 1860); „Leben Gerh. Tersteegen’s“, 1852; „Gerh. Tersteegen’s geistl. Lieder und Dichtungen mit Auswahl etc. herausgeg.“, 1853. [Bd. 2, S. 798]
  4. Z. 3 v. u. l.: J. W. Hanne. [Bd. 2, S. 798]
  5. Z. 2 v. u. l.: 1854. [Bd. 2, S. 798]
  6. S. 104. Z. 1 v. o. l.: Grote, 2 Bde. 1854. 55 (2. Ausg. 1866). [Bd. 2, S. 798]