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Artikel „Bahr, Benedict“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 767–768, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bahr,_Benedict&oldid=- (Version vom 5. Oktober 2024, 11:40 Uhr UTC)
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Bahr: Benedict B., Sohn des Bürgermeisters Thomas B. zu Eutin, geb. im Anfange des 17. Jahrh., † 15. Aug. 1670. Nachdem er die unter dem Rectorate Joh. Kirchmann’s blühende Stadtschule zu Lübeck besucht hatte, ging er mit Hülfe eines ihm vom Bischof zu Lübeck, Johannes, Herzog von Holstein, verliehenen Stipendiums zur Universität und wurde 1643 magister legens zu Wittenberg. Von dem bischöflichen Rath Joh. Cassius wegen seiner gründlichen Gelehrsamkeit und Energie dem berühmten Stadt-Syndicus von Stralsund, Dr. David Mevius, empfohlen, erhielt er 1643 das Rectorat des Stralsunder Gymnasiums. Mit Unterstützung des Conrector Brüggemann und Subrector Movius gelang es ihm sowol durch die Pflege der classischen Philologie als auch durch mehrfache, den Schulbesuch und andere Einrichtungen betreffende und mit großer Nachhaltigkeit gegen manche Anfeindungen durchgeführte Reformen während seiner 12jährigen Amtsdauer dies Gymnasium zu einer bisher unerreichten Blüthe zu bringen. Hierzu wirkte auch noch besonders ein in seinem Hause unterhaltenes Alumnat, aus welchem eine große Anzahl tüchtiger und gebildeter Männer hervorging. Auch durch Beredtsamkeit war B. ausgezeichnet. Mit besonderem Eifer wandte er sich später auch dem Studium der römischen Rechtsgelehrsamkeit zu und verfaßte im J. 1655 eine Inauguraldissertation „Ad [768] legem praetoriam“. In Folge dessen ward er am 10. Jan. 1655 in den Stralsunder Rath gewählt und am 8. März von Greifswald aus zum Doctor der Rechte promovirt. Zu seinem Nachfolger am Gymnasium berief er seinen früheren Schüler Laurentius Bünsow von Wismar. Seit dem J. 1663 war er auch Camerarius und Provisor der Kirche zum heiligen Geist. Sein Bildnis ist noch jetzt im Rathhause aufgestellt.

Seine Schriften betreffen namentlich die römische Litteratur und Geschichte. – Vgl. Zober, Geschichte des Stralsunder Gymnasiums, 1860, III. 23 ff. 61. 71. 77. 84. 88 f.