ADB:Arnold von St. Emmeram
Aribo verfaßten „Vita St Emmerami“ nicht mehr zusagte und er deshalb an eine Ueberarbeitung dachte. Sein Plan fand jedoch ernstlichen Widerstand bei den Mönchen seines Stifts, ja er mußte sogar flüchten und begab sich nach Magdeburg, wo der Vorsteher der Domschule, Meginfrid, an seinem Vorhaben Gefallen fand und selbst eine neue Bearbeitung jener Legende schrieb. Auch A. schrieb zwei Bücher „De miraculis et memoria cultorum St. Emmerami“. Nach St. Emmeram zurückgekehrt, verfaßte er um das Jahr 1035 noch ein anderes Werk in dialogischer Form über den Stiftsheiligen (M. G. SS. IV. p. 543), das einige wichtige Mittheilungen über die älteste Geschichte des berühmten Stifts enthält. Das Todesjahr ist unbekannt.
Arnold, in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts Prior des Stifts St. Emmeram in Regensburg, Historiker und Theologe, stammte aus dem Hause der Grafen von Vohburg. Seine Lebensgeschichte bietet einen interessanten Beitrag zur Kenntniß des classischen Studiums in den mittelalterlichen Mönchsinstituten. Er war als Jüngling ein eifriger Freund der Lectüre der altrömischen Schriftsteller, wandte sich aber davon ab, weil er von den heidnischen Grundsätzen angesteckt zu werden fürchtete. Sein Geschmack war aber doch bereits so geläutert, daß ihm der Stil der alten von- Vgl. Wattenbach, D. Geschichtsquellen im Mittelalter, 3. Aufl. S. 49.