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Artikel „Aribo, Graf der Ostmark“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 526–527, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Aribo&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 16:50 Uhr UTC)
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Aribo, Graf der Ostmark (urk. zwischen 876–909 genannt), der Ueberlieferung zufolge der Stammvater der Traungauer Grafen, Grafen von Steier (Steier in O.-Oesterreich), nachmals Markgrafen-Herzoge der Steiermark; auch mit Luitpold († 907) Vater H. Arnulf’s von Baiern wird er in blutsverwandtschaftliche Beziehung gesetzt. Zunächst taucht er als Graf im Traungaue auf. 871 fielen die ostmärkischen Grafen Wilhelm und Engelschalk im Kampfe gegen [527] den großmährischen Fürsten Svatopluk. In Folge dessen muß A. die Verwaltung der Ostmark übernommen haben, denn er erscheint dann als Markgraf daselbst, – angefeindet von den Söhnen der beiden gefallenen Grafen (Megingoz, Wilhelm, Ruodbert, Papo, Werieher, Engelschalk). Da hinwieder Svatopluk in den Söhnen der Grafen die Väter unversöhnlich haßt, so kommt es 882–884 zum Bunde Aribo’s mit Svatopluk gegen die Grafensöhne. A. muß jedoch der Ungunst des Kriegslooses weichen und die Nachkommen Wilhelms und Engelschalks schließen sich an Karlmanns außerehelichen Sohn, Arnulf Herzog von Karantanien, Kaiser Karls III. ehrgeizigen Rivalen an. Bald jedoch trat eine Wendung ein. K. Karl setzte den A. wieder in den Besitz der Ostmark und Svatopluk hatte die Befriedigung, die Grafensöhne furchtbar heimgesucht zu haben. Bei der großen Wendung in den Geschicken des ostfränkischen Reiches (887–8), behauptete sich A. im Grafenamte, erlebte den Sturz des Hauses der Grafen Wilhelm und Engelschalk (893) und den Tod Svatopluks (894). Den politischen Entwürfen Kaiser Arnulf’s entsprechend, mischte sich A. und mehr noch sein Sohn Isanrich in die wachsenden Zerwürfnisse und Thronkämpfe der Söhne Svatopluks, Mojmir’s II. und Svatopluks II., – um so die innere Zersetzung des großmährischen Reiches, gleichzeitig mit dessen äußerer Bedrängniß zu beschleunigen. Nach Arnulfs Tode, in den Tagen Ludwigs des K., als bereits Großmähren vernichtet, der Schrecken der Magyarenmacht über die Ostmark hereingebrochen war und die verhängnißvolle Niederlage des bairischen Heerbannes unter Luitpold herbeigeführt hatte (907) – finden wir A. noch urkundlich den 19. Febr. 909 genannt. K. Ludwig schenkte ihm nämlich die Abtei Traunkirchen im Traungaue. Ueber seinen Tod berichtet eine vereinzelte Quelle, der Annalista Saxo z. J. 1002, er sei auf der Jagd von einem Wisent (a Visonte bestia) getödtet worden, wie dies in Volksliedern überliefert sei. Die Richtigkeit der Angabe muß dahingestellt bleiben. – Von seinem zweiten Sohne Otokar wird das Traungauer Geschlecht abgeleitet. Ein Urenkel Aribo’s Otokar (III.) I. tritt um 980 als Graf von Styraburg (Steier) in O.-Oesterreich auf.

Dümmler: Die südwestl. Marken des Karoling. Reiches im X. Bde. des Arch. f. K. oe. Geschichtsquellen. Derselbe: Geschichte des ostfränkischen Reiches II. Bd. – Büdinger: Oesterr. Geschichte I Bd. –