Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Apel, Georg Christian“ von Rochus von Liliencron in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 500, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Apel,_Georg_Christian&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 14:03 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Apel, Guido Theodor
Band 1 (1875), S. 500 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Georg Christian Apel in der Wikipedia
Johann Georg Christian Apel in Wikidata
GND-Nummer 100418449
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|500|500|Apel, Georg Christian|Rochus von Liliencron|ADB:Apel, Georg Christian}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100418449}}    

Apel: Georg Christian A., Musiker, geb. zu Tröchtelborn bei Erfurt als Sohn des dortigen Organisten 21. Nov. 1775, bezog 1790 das evangel. Gymnasium zu Erfurt, wo er zugleich bei Kittel musikalische Studien machte; ward 1796 daselbst Organist an der Thomaskirche, 1802 an der Allerheiligen-Kirche und 1804 auf Kittel’s Empfehlung an der Nicolaikirche zu Kiel; daneben war er seit 1818 Musikdirector der Universität, und hat diese Aemter bis zu seinem am 31. Aug. 1841 erfolgten Tode verwaltet. – A. war als begabter Zögling der Bach’schen Schule ein vorzüglicher Contrapunktist und Orgelspieler. Er hat sich ein bleibendes Verdienst, zunächst für Schleswig-Holstein, durch die stilvolle Gestaltung und Behandlung der gottesdienstlichen Musik und des protestantischen Chorals erworben. Dabei hatte er nicht nur mit dem damals auf diesem Gebiet tief gesunkenen Geschmack zu kämpfen, sondern auch mit jener hochorthodoxen Richtung, welche, von Claus Harms, seinem Vorgesetzten an der Nicolaikirche, ausgehend, allmählich die ganze Kirche der Herzogthümer durchdrang. Denn Harms, obwol ein geistvoller und im höchsten Sinne volksthümlicher Mann, wußte doch die Kunst als solche nicht zu würdigen, fürchtete vielmehr von ihr eine Beeinträchtigung des gottesdienstlichen Ernstes. A. verfocht aber mit unbeugsamer Energie seine Sache auf Orgel und Lehrstuhl und wußte ihre Verbreitung, wie durch seine mit Recht bewunderte Praxis, so durch sein treffliches „Choralmelodienbuch“ zu fördern und zu sichern. – Von seinen sonst. Compositionen, unter denen sich auch ein mit Beifall aufgenommenes Oratorium befand, ist nur weniges gedruckt. Aber durch sein Wirken, auch im Concertsaal, gehörte er zu denjenigen, welche sich der zunehmende Verflachung des allgemeinen musikalischen Geschmackes, aus der das musikalische Umwesen der 30er und 40er Jahre hervorging, als Vertreter ernster Kunst, entgegenstemmten.

O. Jahn, Gesamm. Aufsätze über Musik. 1866, S. 1 ff.