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Artikel „Alting, Johann Heinrich“ von Wilhelm Gaß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 367–368, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alting,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 22:25 Uhr UTC)
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Alting: Johann Heinrich A., dritter Sohn Menso’s, geb. 17. Febr. 1583 zu Emden, † 25. Aug. 1644. Er studirte in Gröningen und als Theologe in Herborn bei Piscator, ging als Informator dreier deutscher Grafen nach Sedan, begleitete dann den Kurprinzen von der Pfalz nach Frankreich und England, wurde 1613 Professor der Dogmatik zu Heidelberg, promovirte als Doctor der [368] Theologie und übernahm 1616 die Stelle als Director des Seminars im Collegium sapientiae daselbst. Von hier aus besuchte er mit Scultetus und Paul Tossanus 1618 die Dortrechter Synode und zwar als Gegner der Remonstranten. Der Einfall Tilly’s in die Pfalz und die Plünderung Heidelbergs (1622) brachte ihm persönliche Gefahren. Doch entzog er sich durch die Flucht, ging nach ungünstigen Berührungen mit den Lutheranern nach Holland, wo ihm der König die Leitung seines ältesten Sohnes anvertraute, und übernahm 1627 eine theologische Professur in Gröningen, wo er gestorben ist. Durch Reisen und Weltbildung gefördert, hat er sich auch als Theologe vor Vielen ausgezeichnet. In philosophischer Beziehung war er dem Ramismus zugethan. Seiner Kirche mit Milde ergeben, wollte er doch lieber für biblische Einfachheit und Kraft als für scholastische Subtilitäten leben. Die Remonstranten hat er als Neuerer verworfen, während er den Lutheranern den Fehler des Semipelagianismus schuld gab. Seine erst nach seinem Tode herausgegebenen Schriften über pfälzische Kirchengeschichte, Augsburgische Confession, Heidelberger Katechismus, Glaubenslehre und kirchliche Controversen sind verdienstlich. Auch hat er zu Leyden an einer neuen niederländischen Bibelübersetzung mitgearbeitet. S. Sam. Maresii Oratio funebris, Gron. 1644. – Effigies et vitae Prof. Acad. Groning.