ADB:Adelbulner, Michael
Adelbulner: Michael A., Professor der Mathematik und Physik an der Universität zu Altdorf, geb. 3. Febr. 1702 zu Nürnberg, † 21. (19.) Juli 1779 zu Altdorf; sein Vater war Buchdrucker. Nachdem er das Gymnasium zu St. Egidien in seiner Vaterstadt besucht, ging er 1720 nach Leipzig, Halle, Magdeburg und Hamburg, um sich weiter als Buchdrucker auszubilden, studirte aber daneben Humaniora und Philosophie. Die Druckerprofession gab er nach der Rückkehr in seine Vaterstadt bald auf, beschäftigte sich mit Mathematik und Astronomie und legte sich 1725 in Altdorf auch auf das Studium der Physik, Chemie und Medicin. Nachdem er 1736 Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, 1741 Mitglied der kais. Akademie der Naturforscher (unter dem Namen Aristarchus Samius) und 1738 Dr. der Medicin geworden, gingen 1743 seine Wünsche, eine Professur der Mathematik und Physik einzunehmen, in Erfüllung, und zu diesen Fächern übernahm er 1766 auch noch das Lehramt der Logik. An der Universität war er zweimal Rector und zehnmal Decan der philosophischen Facultät. Seine Werke behandeln wichtige astronomische Probleme: „Commercium literarium ad astronomiae incrementum etc.“, Nürnb. 1733–35; „Merkwürdige Himmelsbegebenheiten“, 30 Stück (mit Kupf.), Nürnb. 1736; „De methodo, qua solis observatae eclipses, itemque stellarum par lunam occultationes ad differentias meridianorum investigandas usurpari optime queant“, Altdorf 1743; „De inequalitate dierum naturalium“, Altdorf 1745. Außerdem schrieb er 1761 ein Programm: „Quo ad observationem rarissimi coeli phenomeni transitus scil. Veneris per Solem die 6. Juni a. c. habendam invitat“. Unter dem Titel: „Aufrichtiger Himmelsbote“ gab er von 1743 an bis zu seinem Tod alle Jahre einen Kalender heraus. Endlich ist noch zu erwähnen eine kurze Beschreibung meteorologischer Instrumente mit Kupfern (1768). – (