ADB:Ackermann, Johann Christian Gottlieb
Heyne’s Leitung, mit dem größten Eifer den classischen Wissenschaften hingab, und habilitirte sich 1775, nach erfolgter Promotion, als Privatdocent an der med. Facultät in Halle; nach zweijährigem Aufenthalte daselbst ging er in seine Heimath, wo er bis 1786 als prakt. Arzt und Physikus der Bezirke Zeulenroda und Burgk thätig war; in diesem Jahre folgte er einem Rufe als Professor der Chemie an Wittwer’s Stelle in Altdorf, rückte 1794 in den Lehrstuhl für praktische Heilkunde ein, übernahm gleichzeitig, als Stadt- und Amtsphysikus, die ärztliche Leitung des dortigen Krankenhauses für Arme (die hier gemachten Erfahrungen hat er in seiner Schrift: „Bemerkungen über die Kenntniß und Kur einiger Krankheiten“, in 7 Heften, Altd. 1794–1800 niedergelegt), erlag aber schon in einem Alter von 45 Jahren der Lungenschwindsucht. – Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Leistungen Ackermann’s (vgl. Biogr. méd. I. p. 33. Meusel, G. T.) fällt in seine historischen Arbeiten, welche den Veweis einer classischen Gelehrsamkeit und einer tiefen Kenntniß des Alterthums geben; neben zahlreichen von ihm besorgten Ausgaben ärztlicher Schriften des Alterthums und Mittelalters, unter denen die des „Reimen sanitatis Salerni“ (Stendal 1790) wegen der kritischen Sichtung des Textes und der werthvollen kritisch-historischen Einleitung besonders hoch geschätzt ist, nehmen seine „Institutiones historiae medicinae“, Nürnb. 1792, eine in kurzem Umrisse, aber meisterhaft entworfene Geschichte der Heilkunde bis zum Ausgange des Mittelalters, die erste Stelle ein. Ein weiteres litterarisches Verdienst hat sich A. durch die Herausgabe oder Uebersetzung zahlreicher ausländischer Schriften erworben; von seinen der praktischen Heilkunde zugewandten, schriftstellerischen Leistungen verdienen vorzugsweise die von ihm veröffentlichten Hand- und Lehrbücher über Kriegsarzneikunde genannt zu werden. – Seine Memoria schrieb Siebenkees, Altdorf 1801.
Ackermann: Joh. Christ. Gottl. A., Arzt, geb. 17. Febr. 1756 in Zeulenroda, † 9. März 1801, bezog in einem Alter von kaum 15 Jahren die Universität von Jena, wo er an Baldinger einen väterlichen Gönner fand, siedelte mit diesem nach Göttingen über, wo er neben seinen medicinischen Studien sich, unter