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Artikel „Abeken, Hermann“ von Ferdinand Frensdorff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 11, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Abeken,_Hermann&oldid=- (Version vom 8. Dezember 2024, 15:39 Uhr UTC)
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Abeken: Hermann A., politischer Schriftsteller und Statistiker, geb. 27. Juni 1820 zu Osnabrück, dritter Sohn Bernh. Rud. Abeken’s (s. o.), † zu Hannover 27. April 1854. In New-York für den Kaufmannsstand vorgebildet, kehrte er, durch ein Brustleiden genöthigt, nach Europa zurück und wurde durch die Bekanntschaft mit dem jungen Grafen von Görz-Schliz, dessen Führer sein zweiter, zu Bonn gestorbener Bruder Friedrich gewesen war, zum Studium der Rechte in Göttingen und Berlin, dann zur Theilnahme an dessen Reisen in Amerika während der Jahre 1844 und 1845 veranlaßt. Seit dem Herbst 1846 beschäftigte er sich erst in der Heimath, dann in Bonn und Berlin mit schriftstellerischen Arbeiten, die theils eine Frucht seines transatlantischen Aufenthalts und der während desselben gesammelten Beobachtungen und statistischen Nachrichten waren, wie die Schrift: „Amerikanische Negersklaverei und Emancipation“ (1847), theils dem revolutionären Treiben seiner Umgebung entgegenwirken sollten, wie die in Berlin 1848 erschienenen Brochüren: „Die Republik in Nordamerika und der Plan einer demokratisch-republikanischen Verfassung für Deutschland“ und „1789. 1848. Mirabeau über das königliche Veto.“ Als im Sommer 1848 das Ministerium Stüve ein statistisches Bureau für Hannover schuf, wurde er zum Vorstand desselben berufen und veröffentlichte als solcher „Zur Statistik des Königr. Hannover“ Heft 1–3, 1850–53. Daneben war er in der Tagespresse thätig und vertrat mit Entschiedenheit die Bestrebungen der Stüve’schen Politik. Adolf Schmidt’s Geschichte der preußisch-deutschen Unionsbestrebungen regte ihn zu Studien und archivalischen Nachforschungen zunächst über den Fürstenbund an, die allmählich aber auch in eine ältere Zeit zurückgriffen. Von diesen Arbeiten gelangte nur ein unter dem Eindruck der orientalischen Verwicklung vollendetes Bruchstück an die Oeffentlichkeit: „Der Eintritt der Türkei in die europäische Politik des 18. Jahrhunderts“ (mit Actenstücken), nach seinem Tode (1856) von C. Stüve herausgegeben, der in der Vorrede Mittheilungen über den Verfasser macht.