’s Marterl
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’s Marterl.
Im Mühlbachgraben bei der Wehr, –
A Marterl steht daneb’n, –
Da hat mir – funzehn Jahr’ is ’s her –
Die Lies ihr Jawort geb’n.
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I war verliabt bis über d’ Ohr’nUnd glückli wie a Narr …
Wie’s aber dann mei Weib is wor’n,
War’s mit mein Frieden gar. –
Das Marterl, das steht heut no dort,
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Verwischt von Reg’n und Schnee,Kein Mensch weiss, wer am selbig’n Ort,
Verunglückt is voreh.
Mir aber, wann i ’s Marterl schau,
Giebt’s allemal an Riss,
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Denn i, i weiss jetz ganz genau,Wer dort verunglückt is! …
Otto Sommerstorff.