Über die im fürstlichen Krankenhause zu Bamberg verpflegten und behandelten Kranken vom 10ten November 1789 bis Ende des Decembers 1790

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Autor: Anonym
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Titel: Über die im fürstlichen Krankenhause zu Bamberg verpflegten und behandelten Kranken vom 10ten November 1789 bis Ende des Decembers 1790
Untertitel: dann fernere Einladung zum Beytritt des Kranken-Dienstboten-Instituts
aus: Journal von und für Franken, Band 2, S. 440–442
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1791
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: UB Bielefeld, Commons
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VI.
Über die im fürstlichen Krankenhause zu Bamberg verpflegten und behandelten Kranken vom 10ten November 1789 bis Ende des Decembers 1790. dann fernere Einladung zum Beytritt des Kranken-Dienstboten-Instituts.[1]
Das hiesige Publikum hat seit der Entstehung und Eröfnung des neuen fürstlichen Krankenhauses, so deutliche und mannigfaltige Beweise des wärmsten Antheils an dem guten Fortgang dieser wohlthätigen Anstalt gegeben, daß man nicht zweifeln kann, folgende ihm mitzutheilende Nachricht, von der Anzahl und dem Zustande der im ersten Jahre im Hospital aufgenommenen und behandelten Kranken, werde ihm eben so interessant als angenehm seyn. – Von dem 10ten Nov. 1789 bis Endes December 1790 wurden im Hospitale aufgenommen, dreyhundert und sieben Kranke. Nämlich vom Armeninstitut Hundert und sechzehn – vom Handwerksgesellen-Institut hundert und funfzig – vom Dienstbotheninstitut (seit dem 11ten| November 1790) vierzehn – vom Lande, aus besonderer Gnade und auf Rechnung Sr. Hochf. Gnaden, dreyzehn – auf eigene Rechnung vierzehn. –

Hievon sind vollkommen genesen 246 – unheilbar entlassen 6 – noch in der Behandlung 30 – gestorben 25, (deren Namen, Alter und Krankheiten näher angegeben sind.)

So unbeträchtlich an und für sich schon die Anzahl der Verstorbenen, in Vergleichung mit der Menge der Genesenen, war; so würde doch das Mortalitäts-Verhältniß weit geringer gewesen seyn, wenn nicht bey Eröfnung des Krankenhauses, eine beträchtliche Anzahl ganz unheilbarer und fast schon sterbender Kranken, theils aus dem dahiesigen Kurhause, theils aber auch fast aus allen Enden der Stadt dahin gebracht worden wären.

Im ersten Vierteljahre verhielt sich daher auch das Mortalitäts-Verhältniß wie eines zu vierzehn – im letzten aber wie eines zu zwanzig. Im ersten Quartal starben nämlich von Hundert und dreyzehn Kranken acht – im letzten aber von drey und achtzig nur vier. –

Wem nicht unbekannt ist, daß in den englischen Hospitälern gewöhnlich der siebente, in den mehrsten französischen aber, so gar der vierte oder fünfte Kranke stirbt; der wird über die so geringe Sterblichkeit im hiesigen Krankenhause gewiß äußerst erfreuet seyn.

| Und bey dieser kurzen Übersicht, der so vielen im verflossenen Jahre verpflegten, geheilten und vom Tode im Krankenhause geretteten Mitbrüder, welche vormahls fast ganz ihrem Schicksale überlassen waren; werden sicher alle theilnehmende Einwohner der Stadt und des Landes, vom frohen Dank- und Mitgefühle sich durchdrungen fühlen, und die Vorsicht mit uns anflehen, sie wolle über diese wohlthätige Anstalt stets wachen, sie erhalten und ihren vollen Seegen darüber ausschütten; damit dieses Haus nach vielen Jahrhunderten noch die Zuflucht und der Trost der leidenden Menschheit seyn möchte. –

Bey dieser Gelegenheit will man zugleich die Dienstherrschaften, welche dem Kranken-Dienstbothen-Institut bereits beygetreten sind, ersuchen, die vierteljährige Einlage für das Quartal-Lichtmeß, zur bestimmten Zeit, den Distrikts-Deputirten ihres Viertels, gegen Quittung zu überschicken.

Denjenigen Dienstherrschaften und Dienstleuten aber, welche dem Institute noch nicht beygetreten sind, wird bekannt gemacht, daß der Beytritt zu diesem Institute acht Tage vor und nach Lichtmeß offen stehe. Nach dieser Zeit wird keinem mehr gestattet, bis zum folgenden Quartal, sich dem Institute einverleiben zu lassen.

Bamberg den 21ten Jänner
 1791.

Von hochfürstl. Krankenhaus-Kommission.



  1. auf einen halben Bogen in 4 gedruckt.