Textdaten
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Autor:
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Titel: Zwei Opernscenen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 248, 249, 252
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[248]

Scene aus Rossini’s Oper „Der Barbier von Sevilla“.
Dem „Opern-Cyclus“ von Hermann Kaulbach (acht Photographien; Berlin, Carl Brack) entnommen.

[249]

Scene aus Mozart’s Oper „Don Juan“.
Dem „Opern-Cyclus“ von Hermann Kaulbach (acht Photographien; Berlin, Carl Brack) entnommen.

[252] Zwei Opernscenen. (Abbildungen auf Seite 248 und 249.) Der eifrige Theatergast erkennt die Bedeutung der beiden Bilder auf den ersten Blick. Aus Rossini’s Oper „Der Barbier von Sevilla“ stellt uns Hermann Kaulbach, des großen Wilhelm Sohn, die Scene des zweiten Actes dar, in welcher Graf Almaviva, als Musikmeister verkleidet, am Clavier mit seiner Geliebten, Rosine, über deren Flucht und Rettung aus den Klauen ihres Vormundes, Doctor Bartolo, verhandelt, während dieser von dem Barbier Figaro unter dem Scheermesser festgehalten wird. – Das andere Bild führt uns vor die letzte Scene in Mozart’s „Don Juan“, doch nicht streng nach den Textesworten der Oper. Nach diesen scheidet Elvira von Don Juan, nachdem sie ihn vergeblich um Reue und Besserung angefleht, mit der Verwünschung: „So bleib’ ein Sclave all Deiner Lüste! Wahrlich der Strafe wirst Du nicht entgehn,“ sieht dann, die Thür öffnend, den heranschreitenden Comthur und entflieht wehklagend auf der andern Seite der Bühne. Jetzt gebietet Don Juan dem Leporello: „Was war der Närrin? Geh doch hin und sieh hinaus!“ und da dieser aus Furcht sich weigert, so öffnet er selbst dem draußen Pochenden; der Gouverneur tritt ein, und Leporello kriecht unter den Tisch. Hermann Kaulbach hat im Bilde die getrennten Auftritte vereinigt, indem er Elvira dem unverbesserlichen Sünder den zu Roß herankommenden „steinernen Gast“ zeigen und Leporello vor diesem Anblick sein Versteck suchen läßt.

Hermann Kaulbach, jetzt ein Mann von vierunddreißig Jahren, war erst Mediciner, ehe er für die Kunst gewonnen und gebildet wurde, und zwar geschah dies nicht durch den Vater, sondern durch Piloty, dessen Schule er 1874 verließ. Von seiner reichen productiven Ader legen bereits eine große Zahl gefälliger Compositionen Zeugniß ab; die beiden Bilder, welche wir diesmal den Lesern vorführen, sind dem jüngst durch Photographie verbreiteten „Opern-Cyclus“ (Berlin, Carl Brack. 8 Blätter) des jugendlichen Meisters entnommen.