Textdaten
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Autor: Ernst Ziel
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Titel: Zum Gedenktage von Sedan
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 35, S. 561
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[561]


Zum Gedenktage von Sedan.
2. September 1870. – 2. September 1880.

Zu Sedan auf der Aue
Wie war das Gras so roth!
Da lag im Abendthaue
Manch Deutscher bleich und todt.

5
Die tapfre Brust durchschossen,

Die Lippe starr und stumm –
Wer da sein Blut vergossen
Der wußte wohl warum.

Für’s höchste Gut in Wehre

10
Das ganze Deutschland stand,

Für unsers Volkes Ehre,
Für’s heil’ge Vaterland,
Für’s Liebste, das die Erde
Uns hegt in weitem Rund,

15
Für’s theure Weib am Herde,

Für zarten Kindermund!

Zu Sedan auf der Aue,
Da brannte wild die Schlacht,
Und Wilhelm Rex, der graue,

20
Er führte Deutschlands Macht;

Er führte, blutberonnen,
Die Wackern all’ in’s Feld –
Da wichen die Colonnen
Vor dir, o Preußenheld.

25
Und das in vor’gen Tagen

Mit Donner und mit Blitz
Europas Kraft geschlagen,
Das Heer von Austerlitz –
Nun trag es schwere Fessel

30
Auf Sedans rothem Gras:

Gefangen lag’s im Kessel
Im grünen Thal der Maas.

Zu Sedan auf der Aue
Zerbarst des Corsen Thron –

35
Da scholl’s durch Deutschlands[WS 1] Gaue

In lautem Jubelton:
Daß groß wir wieder worden
Und einig stark zugleich,
Stark von der Ostsee Borden

40
Bis in der Alpen Reich.


Geeinigt nun im Kampfe,
Mein Volk, vergiß es nie,
Daß dir im Schlachtendampfe
All’ Glanz und Ruhm gedieh!

45
Wohl lag im Abendthaue

Manch Deutscher bleich und todt –
Zu Sedan auf der Aue,
Da war das Gras so roth.

Ernst Ziel.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Deuschlands