<<< Kapitel 80 >>>
aus: Zimmerische Chronik
Seite: Band 1. S. 571–583
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Wie die kaiserlich Majestat herrn Johannsen Wörnhern die acht auf recht aufgehebt und herr Johanns Wörnher volgendts zu München im großen landtsterbendt gestorben und auf Andechs begraben worden.

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Mittlerweil als herr Johanns Wörnher freiherr zu Zimbern in Italia gewest, ist in seinem abwesen zwischen der kaiserlichen und künigclichen Majestaten, herzog Sigmunden von Österreich und denen obbemelten graven, herrn und vom adl, denen ächtern, vil underhandlet worden, sonderlich
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aber haben der erzbischof von Salzburg, der bischof [A232a] von Augspurg, grave Eberhart von Wirtenberg der elter und andere mere sich nit wenig die sachen zue güetlicher

erörterung zu bringen beflissen, aber doch, wiewol desshalben 1

[572] etliche tag ausgeschriben und gehalten, nichts endtlichs oder fruchtbarlichs, sovil mir bewist, ausgericht. Indes ist ain reichstag anno domini vierzehenhundert ainsundneunzige ausgeschriben und geen Nürnberg gelegt, uf welchem der
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merertail stende gehorsamlichen erschinen. Nu hat herr Johanns Wörnher, demnach er widerum ußer Italia kommen, aus rat herzog Albrechts von Bayern und anderer seiner herrn und freundt, sich auch auf solchen reichstag, doch zuvor mit ainem glait nach aller notturft versehen, verfüegt.
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Demnach er aber bei den fürnembsten der zeit, chur- und fürsten teutscher nation, in sonderlichem hohem ansehen, haben pfalzgrave Philipps bei Rein, herzog Friderich von Sachsen, baid churfürsten, dessgleichen herzog Albrecht, herzog Ott und herzog Jörg von Bayern, geprüeder und
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gevettern, in dermaßen mit gnaden gemaint, das sie samentlich die kaiserlichen Majestat underthenigclich gepetten, Ir Majestat welle die ungnade, die sie ime, herrn Johannsen Wörnhern, auch seim weib und kinden bishieher erzaigt, gnedigist fallen lassen, ine gnedigist verhören und, soverr
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er sich nit wol verantwurten, sei Ir Majestat in alweg vorbehalten, weiter nach derselben gelegenhait gegen seinem leib und gut fürzunemen. Hierauf die kaiserlich Majestat bemelten chur- und fürsten nichts abgeschlagen oder versprochen, sonder die mit verdunkelter, halbierter antwurt,
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Ir Majestat welle der sachen nachgedenken und sich unverwisenlich [290] halten, domals abschaiden lassen. Nach [A232b] solchem, als her Johanns Wörnher durch kain mittel bei der kaiserlichen Majestat zu verhöre kommen, haben die obbemelten chur- und fürsten den römischen
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künig Maximilian umb gnedigiste verhöre in diser handlung angesucht und sovil erlangt, das Ir Majestat als ain güetiger könig inen sollichs bewilliget und ain verhöretag angesetzt. Als nu derselbig kommen, ist die künigclich Majestat personnlichen sampt vorbenennten chur- und fürsten, auch
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andern mere zu verhöre gesessen. Da ist her Johanns Wörnher cläglicher gestalt, das ain ieden gutherzigen und verstendigen pillich solt erbarmbt haben, erschinen. Im ist sein gemahel, fraw Margreth grevin von Öttingen, in schwarzer claidung nachgangen, und als sie baide für den
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könig, auch die chur- und fürsten kommen, sein sie auf ire knie nidergefallen. Do hat herr Johanns Wörnher, welchermaßen er unberueft und unverhört condemnirt und in die

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[573] acht erkennt, ime, seim weib und kinden ire herrschaften und güetere gewaltigclich und one erlangte recht eingenommen, die ime und denselben wider alle pillichait von denen von Werdenberg auch noch vorgehalten werden, sich
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zum höchsten beclagt, mit underthenigistem pit, soverr Ir Majestat, auch Ire chur- und fürstlichen Gnaden sein verantwurtung gehört, die er dann durch sein doctor und advocaten zu thon vorhabens (hiemit, als er solchs sagt, erzaigt sich der doctor und fiel dem könig auch zu fuoßen),
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das dann Ir Majestat, soverr die befinde, wie er aus neidt und haß unschuldigclich angeben, ine, sein weib und kinde in integrum widerumb zu restituiren ge[A233a]ruchte, soverr er sich aber mit der warhait nit verantwurten, möge er leiden, das im der nachrichter an die seiten gestelt und
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stracks dem rechten nach one alle gnade und erbermbde, darumb er nit pitten, sonder sich dero verzigen haben welle, gegen ime gehandlet werde. Auf sollichs der doctor die ganz handlung dermaßen orirt, das er alle gegenwürf und warumb herr Johanns Wörnher beschuldiget, mit
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grundtlichen und bestendigen argumenten abgelaint, mit solchem angehengktem schließlichen pit, das die königclich Majestat, auch menigclich, so zugegen, zu erbermbde und mitleiden bewegt wurden. Derhalben Ir Majestat auf dißmal die sach aufgehebt, mit vertröstung, die handlung fürderlich zu
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erörterung kommen zlassen etc. Als aber solchs volgendts auch nit beschehen, hat herr Johanns Wörnher von Nürnberg, also das im und seinen kinden kain recht gedeihen mögen, weichen müeßen und sich widerumb geen München an hofe gethon. Auf bemeltem reichstag haben sich die
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von Werdenberg mit vilbemelts herrn Johannsen Wörnhers gemahel umb ir ehesteur, morgengaab, widerlegung und widdem zu vertragen erpotten. Sie hat aber hierin loblich und wol gehandelt und sich von irem herrn und gemahel nit [291] absondern oder auch in ainigen vertrag, darin ir
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herr und gemahel, auch ire kinder unbegriffen sein sollten, sich einlassen, sonder ehe armuot und ellendt irem standt und herkommen nach ungmeß leiden wellen. Nach austrag des reichstags zu Nürnberg ist der kaiser auf Österrich verruckt, daselbst er krank worden, welche krankheit
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deglichs dermaßen zugenomen, das er zu Linz, im jar als man [A233b] zalt nach Christi unsers herrn und erlösers gepurt vierzehenhundert drewundneunzige, mit tod abgangen.

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[574] Man sagt, er hab in seiner jugent, ehe und zuvor er an das römisch reich kommen, auf ain zeit ain mumerei angericht; als sich aber gefüegt, das sie an ain ort kommen, da er und seine herren und hofgesündt villeucht nit bekannt
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gewesen, ain thür verschlossen gefunden, hat er personnlichen die aufgetretten, das dann von ganzen kreften von ime beschehen; hat er den schenkel also vertretten und verrenkt, das er die zeit seins lebens hernach sollichs nit überwinden künden. Es ist im in seinem letzsten alter auch ain unrath
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darzu geschlagen, das im der schenkel hat anfahen zu putrefeciern; das hat zugenomen in maßen; wiewol die arzet iren meglichen fleis fürgewendt, so hat im doch der schad zu sondern zeiten so übel geschmeckt, das menigclichen, so mit glimpf und fuegen abkomen, sich von ime gezogen,
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derhalben er den kammerknaben, so merthails graven und herren, auch deren vom adel künder, wie noch bei den römischen kaisern und königen gebreüchlichen, zum oftermals vil guldiner münzen geschenkt, das sie zu selbigen zeiten bei und umb ine bliben und spilten; denen hat er
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zugesehen und die weil in seiner krankhait damit vertriben. Ich hab von graf Christoffen von Werdenberg gehört, der daselbst paigeweis erzogen worden, das der kaiser mermals vil gulden an gold hin und wider in seinem gemach verborgen und die mit fieis hab ligen lassen, auch nit wider
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gesucht oder denen nachgefragt, sonder hab leiden megen, das sie, die paigen, so aufgewartet, solche gulden haben under ainandern außgepeutet, deren er, graf Christof, sagte, ime domals mancher darvon zugestanden seie. Letzstlich hat der schad so heftig zugenomen, das im die arzet den
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verletzten schenkel haben müeßen abschneiden; hernach er nit lang gelept, sonder auf zeit und tag[1], wie oblaut, ist er gestorben. Und wiewol im der urhab mit seinem bösen schenkel in der mumerei begegnet, so ist doch nit zu zweifeln, der schad hab sich von wegen der schwarzen kunst, damit
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er so tag so nachts umbgangen, bei im gemeret. Wie aber ain sollichs beschehe, ist aim ieden, so der gottlosen kunst bericht und erfarn, wol wissent. Der allmechtig verhüet ain ieden christenmentschen vor solcher kunst und deren anhang[2] etc.!

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[575] * [1404] Also ist auch pfalzgraf Ludwig, der hernach churfürst worden, in seiner jugendt auch ergangen. Den haben seine junkern und speckschwarten mermals mit sich uf die gassen genomen, haben die studenten (die sie
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domals nur die dintenfresser nampten) jagen und ab der gassen treiben wellen. Uf ain zeit aber do haben die studenten den platz behalten und die stiffelschmürber gejagt, das inen die schuch hetten mögen empfallen. Nun ist aber ainer under den studenten gewest, hat der Kepser gehaißen, der
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hat sich so mannlich, das solchs ain wunder, erwisen. Under anderm hat er den jungen pfalzgraven Ludwigen in der flucht erwischt und, seitmals er den nit gekennt, in ain galgbronnen wellen werfen, welches ohne zweifel, da sich der fürst nit het zu erkennen [1405] geben, wer beschehen.
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Darmit kam er darvon. Man sagt, pfalzgraf Ludwig hab es hernach, wie er ins regiment und zu der chur kommen, mit allen gnaden gegen ime erkennt. * In mitlerweil aber als Ir Majestat zue Linz krank gelegen, haben herzog Albrecht von Bayern sampt seim
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gemahel, [292] dessgleichen der churfürst bei Rhein, pfalzgrave Philipps, und herzog Jörg von Bayern Ir Majestat ainstails geschriftlichen, ainstails muntlichen herrn Johannsen Wörnhers von Zimbern sachen halb, wie obgemelt, angelangt. Dessglichen hat herr Johanns Wörnher abermals sein
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anligen und verantwurtung mit manigfaltiger und begründter entschuldigung gegen der kaiserlichen Majestat sich hören lassen und darbei erpotten, soverr Ir Majestat an solchem verantwurten kain benüegen haben und dieselb in personlich zu verhöre komen lasse, was dann Ir Majestat, so
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dieselbig gelegenhait und herkomen der sachen grundtlichen bericht, erkenne, welle er gern dulden und leiden; darneben sich erpoten, sich und seine kinder aim fürsten, welcher Ir Majestat gefellig, zustellen, dergestalt, sover das unwarhaft, erdicht fürgeben und einbilden, darumb er dann in ungnaden
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kommen, sich mit warhait erfinde, das er dann gepürende und verdiente straff an ime und seinen kinden leiden welle; sich noch mer erpotten, für alle churfürsten, fürsten und stett und zu aim überfluß, sover Ir Majestat das beger, welle er sich in hand deren von Werdenberg stellen; finde
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sich dann sein beschuldigung war sein, welle er die peen und straff abermals geduldtigclich darumb leiden, mit underthenigister pit, soverr er sich gegen Ir Majestat mit der

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[576] warhait, wie aim frommen freiherrn [A234a] des reichs wol anstee, verantwurten, Ir Majestat welle ine des genießen, die ungnade und promulgirte declaration abschaffen und seinen kinden ire herrschaften und güetere allergnedigist widerumb
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zustellen lassen. Durch vorbemelt der chur- und fürsten ansuchen und sein, herrn Johannsen Wörnhers, vilfaltigs erpieten ist die kaiserlich Majestat dozumal in irem endtlichen fürnemen etwas gemiltert, also das dieselb die ungnad zum thail fallen lassen; darauf herzog Jörgen von
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Bayern mundtlich zugesagt, die ungnad gegen herrn Johannsen Wörnhern abzustellen und die declaration gegen seim leib und gut zu recht widerumb aufzuheben. Was nu herr Johans Wörnher auf solchen erlangten beschaid weiters fürgenommen und gehandlt, hab ich in seinen actis nit finden
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mögen, dann der mererthail siner handlungen, wie die von ime mit aigner hand zum fleißigisten beschriben, durch sondern unfaal der zeit verlorn worden, also das ich dise historien zum thail aus eitelichen fragmenten ausziehen müeßen. Ich finde aber, das im jar nach Christi unsers lieben
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herrn gepurt gezelt vierzehenhundert fünfundneunzige ain großer landtsterben fast durch die ganz teutsch nation, sonderlichen aber zu München und im landt zu Bayern einbrochen, desshalben herzog Albrecht [293] sampt der fürstin, seim gemahel, und allem hovegesindt us München weichen
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und von aim jaghaus zum andern sich begeben. Wiewol nu herr Johanns Wörnher dem hove steetigs nachvolget, begab sich doch, das er in bemeltem jar im herpst, [A234b] zu welcher zeit dann pestis am maisten phlegt zu wüeten, als solchs villeicht aus verhengnus des allmechtigen sein
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solte, geen München ritt, und als er wenig tag alda verharrt, warde er vom luft dermaßen vergift und verunrainiget, das in pestis unversehenlich, als er ganz frölich und in aim wasserbad saß, angriffe. Demnach er nu ain berömbter nigromanta, hat er sich durch verborgne künsten, ob er
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diser krankhait sterben solle oder nit, zu erfarn understanden. Do haben in die spiritus, er werde über vil jar, nachdem er seine handlungen zu glicklicher endtschaft gebracht, erst sterben, vertröst. Demnach aber die krankhait an im zugenommen, hat im der barmherzig, eewig Got den
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verstandt geöffnet und ain solche erkanntnus eingeben, das er den betrug und die list des bösen feindts aller mentschen, welcher als ain vatter aller luginen in seiner eewigen wol-

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[577] fart dergestalt zu verkürzen vorgehapt, gemerkt und verstanden; derhalben er ime den maisten und pesten thail seiner büecher und tractet, welche er mit großem vleis und costen zu Venedig und andern orten überkomen und
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dannzumal bei sich gehapt, seine diener bringen haißen und dieselbigen, damit nach seinem absterben niemants sich dero zu ergernus oder übls anzustiften weiter sich gebrauchen, in seinem beiwesen verprennen lassen; darneben seine diener, sonderlichen aber Jacob Einsidlen, dem er bei seinen
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lebzeiten vill vertrawt, umb Gottes willen gepetten, seine söne, damit sie nit auch auf dise kunst gerieten, getrewlichen darvor zu warnen; und ist zu achten, es haben im die uncristenliche [A235a] superstitiones und aberglauben, darauf dann mererthails dise künsten fundiert, größlichen an seinem
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letsten ende misfallen, dann er one zweifel wol befunden, das im von der prattik bemelter kunst nit wenig unfals erwachsen. * [1291] Das aber die pratik solcher kunst nit allain gottlos, sonder zum höchsten sorgclich, das ist unlaugenbar,
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dann sich das in der erfarnus beweist, und wissen, wie es dem weitberüempten schwarzkünstler, dem Fausto, ergangen. Derselbig ist nach vilen wunderbarlichen sachen, die er bei seinem leben geiebt, darvon auch ain besonderer tractat wer zu machen, letzstlich in der herrschaft Staufen im
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Preisgew in großem alter vom bösen gaist umbgebracht worden. So hat doctor. . . zu Marggrafen-Baden sich dieser kunst auch underwunden; als im aber die kunst felet und den gaist in ainem experiment wolt übertreiben und netten, ward [1292] er in die höche gefüert; da ließ er ine herab wider
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fallen; doch belib er bei leben. Aber wie er doch vil jhar noch hernach lebt, so war er aller lam und leibs halben unvermüglichen; zudem war er von aller vernunft kommen und blib auch also unbesinnt biß an sein ende. Man sagt wunder, wie er so gar nach seinem erlittnen unfall ain armer
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mentsch sei gewesen, wie ain andere unvernunftige bestia sei an der erden gelegen, nichs geredt, seiten niemandts antwurt geben, merthails zirkel und caracteres uf den boden geschriben. Hat man im zu essen oder trinken geben, hat man in schlaffen gefüert, wol guet; wa nit, ist er ligen bliben.
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Solchs wesen hat er biß an sein ende gefüert. Noch erschrockenlicher ist, das sich in solichem fal warhaftigclichen bei fünfzig jharen zu Cöln begeben mit ainem fürtreffen-

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[578] lichen doctor der arznei. Der hat groß guet und ehr mit seiner kunst bekommen; letzstlich aber, als die stund kam, do gesegnet er sein weib und kündt, bekannt, das er sich vor vil jharn dem bösen gaist ergeben, und durch dessen
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hilf und verhaißen hett er ain solche gelückliche praticam gehabt; iezo müest er daran, da were seins lebens nit mehr. Gieng darauf in ain keller. Bald ward ain ungestimmes wesen im haus gehört; das weret[3] über ain halbe stundt nit, da vergiengs. Man gieng dem herren in keller nach, zu
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sehen, wie es umb in stüende; do fand man in todt uf der erden ligen und wardt im der kopf umbgetrait, das im das angesicht hünder sich sahe. Ich hab von herzog Reinharden, dem pfalzgraven, des churfürsten und herzog Georgen brueder, mermals gehört, das weilunt sein herr vatter, herzog Hanns,
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uf ain zeit ein wunderkunstreichen seidensticker gehabt, der sei aber auch mit diser kunst behenkt gewesen und durch hilf derselbigen hab er wunderschöne arbaiten und die in ungleublicher geschwinde machen künden. Der sei nun ein lange zeit bei seinem herrn vattern zu Sümmern am hof
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gewesen; einsmals aber unversehenlichen ist er des tods morgens am bett gefunden worden, große kretz und griff hat man im als am hals gesehen, und das sich billich zu verwundern, wa derselbig am leib ist berüert oder angriffen worden, do hat die haut reichlichen geschwaist und das
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hell pluet herauß gangen. Vor disem feindt des mentschlichen geschlechts soll man sich wol hüeten, geschweigen gemainsame mit ime zu haben. Der mainung auch vil der haiden gewesen, dann man findt in warhaftigen historien, daz der zwait römisch künig, Numa, ein gaist gehapt, durch
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dessen rath und gesprech er maniche schwere sach hinauß gepracht, sein leib aber ist, nachdem er begraben, in dem stainen sarch verloren worden, das man grundtlichen nit sagen kan, wa hin der kommen. Sein nachkomner am reich, der Tullus Hostilius, hat sich auch diser kunst underwunden,
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aber es wolt im nit allain nit gerathen, wie dem Numa, sonder er ward vom Jove Elicio (also het Numa den gaist genannt) in aim donderstraich erschlagen und sampt dem haus verbrennt. * Darneben hat er ain verzaichnus etlicher artikel, welche
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in der krankhait er seiner diener aim zu schreiben angeben

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[579] und ganz cläglichen gestelt, hinder im gelassen, darin er anfengclichs von herzog Albrechten und dessen gemahel, der fürstin, urlaub nimpt, pit die, das sie sein sterben und verderben von irentwegen ansehen und bedenken und ine
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umb Gottes willen zu der erden im Barfuoßercloster zu München im chor zimblichen bestaten wellen lassen; und, wie ich achte, so hat er dise anmuotung, im Barfußer [294] closter begraben zu werden, aus der ursach gehabt, dieweil er vor jarn zu Hierusalem von einem minoritenordens zue
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ritter ist geschlagen worden. Für das ander pit er gedachten fürsten, das er sein weib und kinde, dessgleichen sein vetter, herrrn Gotfriden, und seine trewe diener im lasse bevolhen sein, auch soverr von dem seinen sovil nit verhanden, das die schulden mögten ausgericht, das dann sollichs der fürst
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bis auf iezbemelts herrn Gotfridts, seins vetterns, oder seiner söne bezalung, geschrai und nachreden zu verhüeten, darleihe. Für das dritt nimpt er in bemelter geschrift urlaub von seim gemahel und kinden und nechstbemeltem seinem vettern, herrn Gotfriden, auch von andern seinen herrn und
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freunden, die er nit alle nennen kinde, sonderlichen aber von seinem schwager, schenk Albrechten von Limpurg, und desselben gemahel, mit bit, er, schenk Albrecht, welle im sein vertriben und verjagt weib und kinde in trewen bevolhen [A235b] lassen sein. Für das viert pit er
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insonderhait seine söne, soverr inen ir gut widerumb zugestelt, das sie alsdann ire arme leut und underthonen unbeschwerdt und gnedigclichen halten wellen. Zum fünften nimpt er urlaub von den armen leuten, so er noch hab und von denen von Rotweil, und wie zu erachten, so vermaint er alhie
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herrn Gotfridts, seines vetterns, underthonen. Zum sechsten nimpt er urloub von gemainem hovegesindt zu Bayern, pit die trewlichen, das sie den allmechtigen für in pitten wellen. Zum sibenden pit er vilbemelten herzog Albrechten, das er den vergriffnen ratschlag, seine sachen belangen, seinen
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sönen zuschick und die in allweg gnedigclichen welle bedenken. Nach solchem, als er ander seiner gescheften sich gemüßiget, hat er in bedenkung seiner seel hail mit großem rewen über seine sünde gebeüchtet, und nachdem er mit den hochwürdigen sacramenten versehen, ist er in wenig
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stunden hernach, freitags auf sant Gallen tag, zue Minchen in der behausung, die ime vom fürsten eingeben worden, anno domini vierzehenhundert fünfundneunzige, ungevärlich

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[580] im vierzigisten jar seins alters ganz christenlichen verschaiden. Dem Gott gnade! Er hat in seiner krankhait außerthalb seiner vertrawten diener kain Begeinen oder niemandts frömbder umb sich haben oder dulden wellen, one den
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guardion im Barfuoßercloster zue München, der ist bis in sein ende umb in gewest. Als sich sein ende geneehert, hat er sich in ein sessel setzen lassen und, in ansehung das er gar bei guter vernunft, ain geweichts prinnents liecht begert, welches im von seiner diener einem, Jacob Einsidlen,
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dargeraicht worden. Sollichs hat er in die rechten handt empfangen und darinnen behalten; als der Jacob Einsidl vor im gekniet und im die hende zusamen gehept, ist er ganz vernunftigclich gestorben. Der almechtig verleihe im ein fröliche uferstende! Und als er verschaiden, hat man sollich
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liecht beschwerlichen, dann er also [A236a] darin [295] vergrimbt, aus der hand widerumb gewinnen mögen; one gezweifelt er der hoffnung gewest, des eewigen liechtes auch tailhaftig zu werden. Als herzog Albrecht seines schnellen, unversehenen absterbens verstendigt, hat er sampt dem
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hovegesindt, welches ine dann fast lieb und werd gehabt, sondere beschwerdt darab empfangen. Demnach aber bemelter herzog in kurzem hievor ain ernstlichen bevelch, daz niemandts, wes standts oder wesens der were, so in München abstürbe, daselbst solte begraben werden, ausgeen
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lassen, wolt der herzog ine kainswegs im Parfusercloster, wie er dann begert, damit der ungleichhait halb sich niemandts zu beclagen, vergraben lassen, desshalben ließ er die leich auf den Hailigenberg, ist ain münchscloster, am Wurmbsee gelegen, vor zeiten ain schlos, Andechs genannt,
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gewest, darauf die graven von Andechs seßhaft und iren nammen darvon gehabt, füren und daselbst im münster im langwerk eerlichen zur erden bestatten. Dozumal ist im aber kain gehawner grabstain oder auch ainig epitaphium aufgericht worden, darumb über etliche jar hernach seiner
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söne ainer, herr Gotfridt Wörnher, ime sollichs seinem herkommen nach gemeß, wie noch augenschinlichen, machen hat lassen. Was großer betrüebtnus und herzlichen laidts fraw Margreth, sein gemahel, als die solch absterben erfarn, sampt denen jungen herren und frölin empfangen, ist
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leichtlich abzunemen; dann sie außerthalb herrn Gotfridens, ires gerhaben, hilf sonst wenig trosts mer heten zu gewarten; desshalben sie sich ain gute zeit hernach zu Rotweil ent-

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[581] hielten. Es solte aber ain nit unpillich verwundern der gros unfaal, der vilbemeltem herrn Johannsen Wörnhern bei zeiten seins lebens begegnet und [A236b] bis in sein tod beharrlichen geweret, also das auch seine söne ob die hundert
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tausendt guldin werts guts verloren und irer herschaften und güeter etliche jar in mangel steen müeßen. Derhalben auf ain zeit doctor Hans Han, medicus zu Eßlingen, als im ain edlgestain fürgebracht, so von etlich hundert jaren here bei der freiherrschaft Zimbern ein erbklainat gewest, des
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nammen oder aigenschaft niemandts grundtlichen bewist, sonder nur der glick- oder sigstain genennt und iederzeit dem eltesten freiherrn im geschlecht für ain tausendt guldin hauptguts in der thailung angeschlagen und zugethailt worden, gesagt soll haben: »Aller unfaal herrn Johanns
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Wörnhern dises gestains halb, in ansehung das im sollichs nit zugestanden, auch irer baider naturen ainandern ganz ungleich und widerwertig gewest, entsprungen.« Dise opinion laß ich in seinem wert beleiben, es ist aber zu gedenken, Got hab im solchs zu ainer straffe und seinen nachkomen
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zu fürbülde und pesserung also haben wellen oder doch geschehen lassen, dem dann die eer, die macht und der gwalt hierin und in allen dingen, und nit dem gestain, pillichen soll zugemessen werden. * [1317] Dieser doctor Han ist sonst ein wunderbarlichs
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mendle gewest, und wiewol er nit sonders in den rechten studiert oder fondirt, so hat er doch ain wunderbarliche große erfarung gehapt, das er derhalben und anderer seiner geschicklichait halben das doctorat vom bapst erlangt, doctor bullatus worden. Er hat hernach herr Wilhalmen Wernher
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freiherrn zu Zimbern mehrmals geweissaget, er werd zwai eheweiber überkommen, darunder die erst nit lang leben, und werd von inen baiden keine kinder haben, suma, baide weiber überleben. Bemelter doctor hat ain edle fraw gehapt, eine von Nippenpurg, darvon vil geredt worden, als
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ob er die magicis artibus überkomen. Sie hat im zwo döchtern geporen und ist sein zeit hernach zu Eßlingen seßhaft bliben. Aber grose unruw und zenk hat er von seinen schwegern, denen von Nippenburg, gehapt, derhalben sich in recht mit inen zu Rotweil einlassen müeßen, welches
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vil und lange jar geweret hat. *

Aber sonder zweifel, so er lenger gelept, wurde er denen von Werdenberg diß schmach und verlurst nicht 1

[582] also hingen lassen, [296] sonder das an iren leib und güetern wider einzekommen sich understanden haben. Ee und zuvor er in sein unfaal kommen, ist er in aim solchen ansehen gewest, das in die Venediger aus angeben grave
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Leonharts von Görz über ir teutsch kriegsvolk, das sie dozumal gehapt, zu ainem obristen annamen. Sollichs hat er aber abgeschlagen und sich in kains andern fürsten oder pottentaten dienst, unerlaupt herzog Sigmunts von Österreichs, wiewol es im laider übel erschossen, begeben wellen.
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Und unangesehen [A237a] das er herzog Albrechten[4] von Bayern getrewlichen gedienet und in an seinem letsten ende, wie hievor gehört, die schulden, so er in sein, des herzogen, dienst zu München gemacht, bis auf seiner söne widerlegung zu bezaln gepetten, nochdann hat sollichs der fürst nach
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seinem absterben nit annemen oder abzalen wellen, unangesehen das solcher schulden aller nit drewhundert guldin hauptguots gewest (und hiebei ist zu merken, was uf der herren dienst mermals sich zu verlassen); derhalben sein nachgelassene wittib, die grevin von Öttingen, sambt den
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jungen hern und frölin von den gläubigern von München vor hovegericht zu Rotweil zinstags nach Ulrici anno domini fünfzehenhundert und ains fürgenommen worden. Damit nu sollichs abgestelt und weitere cösten erspart und vermiten beliben, hat herr Gotfridt freiherr zu Zimbern
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abermals die gläubiger fürderlichen zufriden gestelt. Herr Hanns von der Laiter, unangesehen der verwandschaft, domit im her Johanns Wörnher selig verwant, hat er sein nechste jungen vettern nit mer dann umb fünf guldin hauptguots fürnemen lassen und allermaist darauf getrungen, welches
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doch als von aim nahen gesipten und verwanten ganz schimpflichen und verdrüßlichen zue hören, auch das sprichwort, wan das kindt gestorben, so seie die gefatterschaft auß, becreftiget. * [1512] Es ist vor jaren ain münch zu Wüblingen
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gewest, genannt herr Dietegen[5], der hat ain concept in lateinischer sprach von dem herkommen und fortgang der grafen von Kürchperg geschriben, darin er vermeldet, das sein vatter und muter vil jaren in diensten diser graven seien gewest, auch sein muter bei ainer witfrawen von Kürchperg

1

[583] biß an iren dodt hab gedienet. Darneben so gedenkt er auch des handels und unfals, der herrn Johanns Wernher von Zimbern begegnet, und thut das mit nachfolgenden worten: »Tertia filia Anna nominabatur. Juncta erat comiti
5
in Fürstenberg; quo mortuo copulatur d. Wernhero baroni in Zimbern, viro industrioso. Ambo moriuntur relinquentes filium Joannem Wernherum, qui junctus comitissae in Ötingen. Plures ex illa honestissima muliere filios et filias procreavit. Iste, proh dolor, in tantam coronae imperialis indignationem
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pervenit, nescio qua de causa, ut ex omni sua paterna hereditate expulsus, nec etiam, ut ajunt, in toto regno, dempta Bavaria, audeat commorari. Sperat tamen fortassis redire de Aegipto, cum defuncti fuerint, qui querunt animam ejus.*



  1. tag] der oben nicht genannte tag war der 19 August.
  2. Man sagt] bis anhang [z. 39] fehlt in A.
  3. weret] hs. were.
  4. Albrechten] vgl. über ihn Hasselholdt-Stockheim, Herzog Albrecht IV. von Bayern und seine Zeit 1865.
  5. Dietegen] s. oben s. 347 anmerk. 28.