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Autor: Froben Christoph von Zimmern
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Titel: Wie herr Gotfridt Wernher freiherr zue Zimbern sein dochter, fröle Anna, grave Jos Niclausen von Zollern vermehelt, auch von den zollrischen sachen und wie grave Jos die grafschaft Zollern überkommen.
Untertitel:
aus: Zimmerische Chronik Band 2. S. 411–428
Herausgeber: Karl August Barack
Auflage: Zweite Verbesserte Auflage
Entstehungsdatum: 16. Jahrhundert
Erscheinungsdatum: 1881
Verlag: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)
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Erscheinungsort: Freiburg und Tübingen
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Quelle: Digitalisat der UB Freiburg
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[411]
Wie herr Gotfridt Wernher freiherr zue Zimbern sein dochter, fröle Anna, grave Jos Niclausen von Zollern vermehelt, auch von den zollrischen sachen und wie
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grave Jos die grafschaft Zollern überkommen.
Herr Gotfridt Wernher freiherr zu Zimbern hat sein gemahl, die grevin von Hennenberg, biß in das ander jar gehapt, das sie erst schwanger worden. Die hat im an dem nechsten mitwoch nach Johannis zu sunwenden anno
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1513, morgens umb zwo uhrn, gegen tag, ain dochter geporen; ist beschehen im schloß zu Mösskirch. Die hat der pfarrer zu Mösskirch, herr Adrian Dornfogel, getauft, und

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[412] ist Anna genennt worden. Gefetterig sein gewesen die äptissin von Waldt, war aine von Hausen, genannt Barbara, und Ortolf von Hewdorf, daher hat sie bemelter Ortolf hernach, als sein taufgöte, mehrmals hinauß geen Walsperg
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geladen, und, wie ich höre, so ist sie uf ain zeit zu im kommen, hat sie wellen mit Ortolfs hausfrawen, war aine von Hocheneck, ins badt geen. Dieweil es aber dozumal noch ain newe badstuben und die hitz nit wol hueb, hett das frölin so übel im badt gefroren, das man ime ain belz
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hat müesen ins badt tragen. Es soll, wie man sagt, ein wunderholtseligs fröwlin in der jugent gewesen sein, das alle kurzweil über und mehr, dann sonst gemainlich die jungen kindt pflegen, getriben hat. Insonderhait hat es seins herren vatters brueder, herr Wilhelmen Wernhern, vil
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kurzweil gemacht, der sich sein vil und wol vermegt, und so es in der stuben in aim kurzen belzlin umbher gesprungen, hat er dann mit im gespracht und sich beflissen, es zu dauzen: »Annele, was thust?« Hat es gesprochen: »Wie künden ir ain solchs peurlin sein? hapt ir nit so baldt
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gesagt: Annele, was thun ir?« Das hat dann der herr Wilhelmen Wernhern so wol gefallen, das er zu zeiten gesagt: »Wolan, Annele, ich will nit mehr also zu euch sagen, sonder euch hinfüro irzen.« So dann solche wort dem frölin ganz wol gefallen, sprach er widerumb darauf: »Wolan, ich
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will dich nit mehr dauzen.« So sahe es in dann saur an und mit ainer ernhaften stim und geperde sprach es: »Ich sihe wol, ir künden nun ain rechts peurlin sein, ir hetten wol so baldt gesprochen: Ich will euch nit mehr dauzen.«  Es hat sie ir herr vatter und fraw muetter in aller zucht
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und gotzforcht uferzogen, und ist, als sie erwachsen, ain schönes frölin worden. Under andern heiraten, die ir in irer jugent fürgestanden, ist gewesen graf Conrad von Tibingen zu Liechteneck, der hat umb sie [geworben][1]; so hete ims auch ir herr vatter gern geben, es ließ aber graf
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Conrat durch bischof Wilhelmen von Straßburg, der dann in, graf Conraden, und sonst vil grafen und herren erzogen het, begern, das er das frölin anderer gestalt nit nemen, dann waverr herr Gotfridt Wernher, ir herr vatter, nach seinem absterben ir die herrschaft Mösskirck, Wildenstain
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sampt deren aller zugehörden, auch andere ligende und

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[413] varende güetere testamentsweis verschafen und vermachen welte. So baldt diese mainung herr Gotfriden Wernhern fürbracht, name er das zu hochem verdruß und beschwerden an, das sein guet und verlassenschaft mehr, dann seiner
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freundtschaft, auch mehr, dann seiner dochter, sollte geachtet und begert werden. Derhalben schlueg er dem bischof und graf Conradten die dochter und alles ir [521] begern ab, wolt davon nichs mehr hören sagen. Also verheirat sich nachgends graf Conradt mit aim frölin von Bitsch,
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genannt Johanna, war graf Jacobs, des letzsten von Bitsch[2], schwester, von dero er nit mehr, dann ain dochter, die hernach graf Eberharten von Hohenloe vermehelt bekommen, und ist also herr Gotfridt Wernhers dochter wol ergangen, das sie dem graven Conradten nit zu teil worden, dann
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ofenlich und unverholen gesagt worden, das er aim jungen knaben vom adel, so bei im in dem frawenzimmer gewesen, selbs verschnitten hab, allain der ursach, das er so gar eiferig und der gueten grevin so übel vorm knaben gefürcht hab. Er hat sich umb die that mit des knaben frinden
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vertragen müesen, aber die grefin, sein gemahl, hat diese sach so hoch bekömert und beschwerdt, das sie hernach, wie man gründtlichen darvon reden will, der ursach halb kommers und unmuets gestorben. Ist beschehen anno 15 ...[3] Sie hat bei menigclichem ain groß lob, auch lang nach
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irem absterben, verlassen. In wenig zeit, nachdem herr Gotfridt Wernher sein dochter dem grafen von Tibingen abgeschlagen, hat landtgraf Jörg von Liechtenberg[4] seinem sone, landtgraf, umb solch frölin geworben, und ist das anbringen durch herr
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Wilhelmen Wernhern freiherren zu Zimbern, der auch desshalben angesucht worden, beschehen, aber auch mit obgehörter condition der erbschaft nach herr Gotfridt Wernhers todt. Solch begern wardt dem landtgrafen rundt abgeschlagen; dann, so es ime geraten, hete er sich damit wol
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bössern künden, als dann seinen vorfarn in ainer solchen schanz auch gelückt, das sie mit ainem heurat, und nemlich mit ainer grefin von Reinegk, die edel und nutzlich herrschaft Grünsfeldt unverhündert der andern agnaten, grafen

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[414] von Reineck, zu handen gepracht, wiewol söllichs iezundt alles dahin geet und das geschlecht uf ain ainzigen und namlichen landgraf Ludwigen kommen; der hat bei seinem gemahel, der grefin von Arnburg, kein erben, wie dann uf
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ertrich nichs bestendig. Als aber das fröle, herr Gotfridt Wernhers dochter, erwachsen und mandbar worden, hat ir herr vatter sie graf Josen Niclasen von Zollern vermehelt. Er war in kürze darvor von dem lutringischen hof kommen, alda er etliche
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jar erzogen worden. Sein vatter war graf Joachim von Zollern. Das ist alles durch underhandlung graf Christofs von Werdenberg zugangen; dem ist die sach so nahe angelegen gewesen, das er kein ruhe gehapt, biß er den heirat abgeredt. Er hat sich oftermals hören lassen, waver
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im sein son, graf Joachim von Werdenberg, lebendig bliben, wellte er im diß frölin vor allen andern verheirat haben. Ir herr vatter, herr Gotfridt Wernher, gab ir zu ehestewr viertausendt güldin, zu dem sie ir müeterlichs erbs noch vehig und, so der fal sich begebe, zu gewarten hett. Diese
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heiratsabrede sampt dem handtstreich ist uf des hailigen Creuz tag im herbst zu Sigmaringen beschehen im jar 15[31][5], in beisein grave Christofs von Werdenberg und seiner gemahl, fraw Johanna, war ain geborne von Bersell ußer Brabant, auch des frölins herr vatter, herr Gotfridt Wernher,
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und irer fraw mueter, der grefin von Hennenberg, und dann war auch domals zugegen die äptissin von Waldt, war eine von Rotenstein. So het graf Jos Niclaus niemands mit im gebracht, dann sein vetter, graf Christof Friderrichen von Zollern, der war graf Franz Wolfen von Zollern und fraw
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Rosina marggrefin von Baden sone. Sein, graf Josen Niclasen, herr vatter, graf Joachim, war dozumal im Niderlandt, daselbst solt er etliche extanzen und schulden einbringen; so war sein fraw muetter, die freiin von Stöfeln, in anno 1530 darvor gestorben und zu Stetten under
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Zollern begraben worden. Hernach in bemeltem 15[31][6] jar ist die hochzeit uf s. Josen oder s. Lucien tag im Decembri zu Mösskirch gehalten worden. Das frölin ist domals 18 jar alt gewesen und grave Jos Niclas 18 jar. Den tag dar-

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[415] vor, ehe dann die hochzeit sein sollte, kam der gebresten der pestilenz unversehenlich in ain haus zu Mösskirch, also das aim burger, genannt Jos Heyn oder Hengst, war ain Fries, sein weib und kinder an der sorgclichen krankhait
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sich niderlegten und einsteils auch hingiengen. Derhalben ließ herr [522] Gotfridt Wernher gleich fürsehung thuon, das haus beschließen und inen alle victualia und necessaria ins haus verordnen, und damit hörte es uf, ward auch sonst niemands hieran weiter krank. Uf der hochzeit ist
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gleichfalls niemands erschienen, dann graf Christof von Werdenberg und sein gemahl, die von Bersell, herr Johanns Wernher und sein gemahl, die schenkin von Erpach, und graf Christof Friderich von Zollern, der war noch ledig dozumal, wiewol sich hernach gnugsam beschaint, das er im ein
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Rellinger von Augspurg solte vermehelt haben. Uf der hochzeit het herr Wilhalm Wernher auch sein silbergeschier dargelihen. Als man nun schenken sollt, nam herr Gotfridt Wernher, der hochzeiterna herr vatter, ein hochen vergülten becher, war seins brueders, den schänkt er seiner dochter;
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im wardt hoch darumb gedankt. Aber in wenig tagen hernach nam herr Wilhelm Wernher sein silbergeschier wider hinweg und under anderm auch den verschenkten becher; also muest das frölin mangln. Dieser becher hat oben ain springenden bronnen. Der ist hernach über vil jhar graf
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Joachimen von Fürstenberg uf seiner heimfierung zu dem Hailigenberg von ernemptem herr Wilhelm Wernher gegaubet worden. Ist fast ein sach, als do graf Wilhelm von Fürstenberg ain becher von seiner fraw muetter empfieng, den er in irem namen graf Philipsen von Hanow zu
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Bussweiler uf der haimfierung[7] ires sons, graf Friderichs, dochter glauben sollt, aber er schänkt den becher in seinem namen und erlangt den dank, der gueten grefinen wardt desshalben nie gedacht. In disem verheiraten und hochzeiten sein wunderbarliche
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pratiken undergeloffen, under anderm, als die von Bersell, graf Christofs von Werdenbergs gemahl, aller sachen mit dem heirat und der hochzeit von ires vetter, graf Josen, wegen sich anname, auch er sonderlichen ir wol vertrawet, wardt die hochzeit von ir uf obbemelte zeit und tag wider
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menigclichs willen und guet bedünken angesehen, unange-

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[416] sehen das dieselbig zeit, ja stundt, darin baide junge eheleut zugelegt wurden, in eim zaichen, welches, wie das die filfeltig erfarnus mit pringt, ganz unfruchtbar und, so in selbiger zeit ein jungfraw entragnet, würd keins oder doch
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wenig kindt von ir sein zu verhoffen, wie sich dann das hernach in diesem heirat wol beschainet hat. Und zwar derselbigen von Bersell ist hernach diese ungetrewe pratika gerathen, dann bemelts frölin hat kain kündt nie gehapt, ist auch nie geschwengert worden, damit ist graf Josen
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verlassenschaft uf ir, der von Bersell, kinder, die sie bei graf Eitelfriderichen dem jünger von Zollern gehapt, erblichen gefallen. Und ist bei dieser ungetrewen pratika gleich so vil fleis und ufmerkens gepraucht worden, als bei etlichen jaren hernach uf des jünger herr Wilhelms truchseßen von
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Waltpurg hochzeit, uf welcher herr Wilhelm, truchseß, der elter, als iezgehörtem seim sone die grefin von Fürstenberg zugelegt, alle minuten hat ußgerechnet, damit die jungen leut in ainem glückhaftigen und fruchtbarn zaichen zusamen kommen, wie dann ain söllichs auch hernach gerathen. Die
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zeit, als graf Jos sampt seiner gemahl zu Mösskirch bei dem schweher sich enthielte, begab sich sterbender leuf halb ein ungewonliche sach; dann als die büchsenschützen daselbst gewonn sein, iren liechtbraten, das ist, so das järIich schießen ain ende, zu herbstzeiten zu haben, alda sie
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dann die herrschaft, auch ire weiber, freundt und gueten gesellen darzu laden, liesen sie, die schützen, des statknechts, war dozumal Paule Mayers, weib, Margret Mötzin, hüner, hennen, vögel und andere victualia einkaufen. Ungeferdt schickt es sich, das ain hennen mit dem geschwer (als man
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dann sagt, das die henner und anders gefügel auch pestem überkommen) ufkauft warde. Wie nun das gefügel, wie gebreuchlich, solt berait werden, wolt dise bresthaftige henna der köchin nit gefallen, und wolt die hinwerfen; so het aber des statknechts weib ain schwester, hieß Eva, het ein
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schlosser von Kaufbeuren, hieß Gorius Eiselin, war auch burger zu Mösskirch. Dieselbig ir schwester het ain betauren, das die henna, die gleichwol sonst feist und wolleibig, sollte hingeworfen und verloren werden, und bat des statknechts weib, ir die zu vergonnen. Das beschach. Die
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guet Eva nam die hennen [523] mit ir heim, kocht die. Nachts aßen sie, der mann, auch ire kinder die hennen und waren frölich darob. In der nacht wardn sie krank,

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[417] überkamen pestem, daran das weib und kinder gleich hinsturben. Nun hette der schlosser und sein weib zuvor etliche jar übel mit ainandern gelept, dann da war kein friden, sonder ain zank über den andern gewesen, waren aber
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unlangs vor diesem laidigen fahl wol wider ains worden, derhalben iren etlich Mösskircher in umb das weib und kinder klagten etc., sprücht er in aim unmut: »So ich und mein Eva ains werden, so hat mirs unser Herrgot genomen, und wann er nit Got were, auch so hoch doben im himel seße,
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wellt ich sein feindt werden.« Das mogte er nun wol in ainem schimpf gesagt haben; er gieng haim, gleich stost in die pestilenz auch an, legt sich nider und stirbt. Nun war dozumal ain Begein zu Mösskirch, die war zu anfang der Luterei bei Dießenhoffen uß irer samlung vertriben
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worden, hieß schwester Margreth. Dieselb Begein het irer aller in irer krankhait gewartet. Wie sie nun alle im haus gestorben, gieng die guet Begeinen an der krankhait auch dahin. Damit hört es dozumal uf, das die krankhait nit weiter gieng. Nichs destoweniger, wie es anfieng, wolt
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herr Gotfridt Wernher zu Mösskirch lenger nit pleiben, thete sich[8] ain guete zeit geen Wildenstein; so fuer sein gemahl, die grefin von Hennenberg, sampt irer dochter und graf Josen von Zollern hinab geen Oberndorf. Daselbsten bliben sie den winter. Herr Gotfridt Wernher rit ab und zu. Uf
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den früeling kam das frawenzimmer wider geen Mösskirch. Nach ostern kam herr Johanns Wernher freiherr zu Zimbern zu seim brueder, herr Gotfridt Wernhern, geen Mösskirch, also spazierten sie uf ain schönen tag alle mit ainandern ins Herdle, das frawenzimmer gieng auch hinauß
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und asen darin zu nacht. Nun hett herr Johanns Wernher ain abenteurer bei im, hieß Hensle Wildenberger, war ain schneider und ain fatzman, wie man ine haben wolte. Graf Jos überredt den gaugelman, das er uf ain schranden stunde, sich mit aim seidin hosenbendel an ain ast anbinden ließe;
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wolte damit dem frawenzimmer ain lust machen. Gleich zuckt graf Jos die schranden, der schneider blib am ast hangen, worget, das er erschwarzet, und waverr Franz Scherer, ain kriegsman, nit ohne geferdt darbei gewesen, der den hosenbendel eilends mit entzucktem rappir
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abgehawen, so wer der schneider also gehenkt uf der walstat

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[418] bliben. Graf Jos zohe die handlung in ein gelechter, aber es het weder sein schweher, herr Gotfridt Wernher, oder auch niemands vil gefallens ab der sach. Gleichwol blib es darbei. Aber der schneider trawet dem grafen hinfürter,
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sovil er mochte, und ließ sich weiter dergestalt nit bereden, dann Franz het im uf selbigen tag sein leben errettet. Bemelter Franz war ain man, der aim herren wol under ime zu haben und zu halten. Herr Gotfridt Wernher lihe ime baldt hernach die würtschaft und teferei zu Geggingen; da
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blib er etliche jar mit haus. In dess gieng der zug an uf Marsilien, dohin ließ er sich als ain hauptman vermegen. Er bracht vil gueter leut uf und hielt sich wol, aber, wie man sagt, ließ er sich das zeitlich überwinden, nam den armen knechten iren soldt ein; bracht wol ain paren
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pfening mit heim, aber es het nit langen bestandt, dann er wardt krank und serblet, das er in kürze hernach starb. Nach seinem todt ist im übel von den knechten und andern nachgeredt worden, zu dem es ain ungehewer wesen umb ine gehapt. Aber Got ist das und anders bewist.
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Es war in aller heiratsabrede beschlossen, das dieses frölin gleich nach der hochzeit vor kaiserlichem hofgericht sich alles vätterlichen und vetterlichen erbs uf ein ledigen anfahl, wie gepreuchlich, sollte verzeihen. Solcher verzig ist hernach biß in das sibenzehendt jar ganz gefärlichen
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ufgezogen worden, wie dann hievon an gepürlichem ort meldung beschehen würt. Und dieweil graf Jos Niclas kein aigenen sitz, auch ime[9] sein herr vatter, graf Joachim, wenig hilf oder fürsatz thete, [524] hette sich herr Gotfridt Wernher, der schweher, erpotten und bewilliget, ine sampt weib
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und künden, auch dem gesünde drei jar, die nechsten nach der hochzeit, in seim costen zu Mösskirch zu erhalten. In solcher zeit begaben sich mancherlai handlungen und sachen; dann ob schon die herren sich wol betragen, so kinden sich doch die gesindt nit vergleichen. Das beschach alda auch.
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Graf Jos und sein gemahl bliben nit gar die drithalb jar zu Mösskirch, er understande sich in dienst könig Francisci, des ersten diß namens, königs in Frankreich, zu begeben, wie im dann auch ein bestallung ufgericht und ain hochen standt erlangt het. Aber es stuende im ain ander glück
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zu, das er die grafschaft Zoller überkeme und seine sachen

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[419] sich teglichs bessereten, das er die iezgehörte bestallung mit Frankreich wider ufschribe. Damit aber diese materia dester mehr verstanden, will die notturft erfordern, zu mehrerm bericht anfang und grundt aller zollrischen handlungen,
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was sich der zeit verloffen hat, in ainer suma einzumischen. Und ist zu wissen, das der alt graf Eitelfriderrich von Zoller, der kaiser Maximiliani hofmaister gewesen, von seiner gemahl, der marggrefin von Brandenburg, Magdalenen, drei söne verlassen, graf Franz Wolfen, graf Jochim und graf
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Eitelfriderrichen. Er, graf Eitelfritz, starb anno 1512 zu Trier uf dem reichstag an dem stain, wie man sagt. Herzog UIrich von Würtemberg ist domals bei seinem ende gewesen, auch zu aim executor seins ufgerichten testaments geordnet und erpetten worden. Sein begrept und dreißigest ward
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von seinen sönen ganz cöstlich und prachtlich zu Hechingen gehalten, und warden mertails irer herren und freindt dahin beschriben, die inen zu ehren erschinen. Ich hab von aim namhaften und warhaftigen grafen mehrmals gehört, das die drei grafen von Zollern ein heimlichs groß frolocken in dem
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absterben ires herren vatterns domals gehapt, auch derhalben uf solchem dreißigisten wunder triben, das auch under den eltern irer freundt und verwanten etliche das beredt und undersagt haben. Die parschaft, so ir herr vatter verlassen, ob den zehen tausendt güldin uf dem schloß
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Zollern, sodann dreißig tausendt güldin, bei der statt Reutlingen hünderlegt, mit welchen dann, so er lenger solte gelept haben, er willens war, das ampt Balingen von Würtemberg zu verpfenden, ist in kurzer zeit verschwent und verthon worden. Die söne und ire nachkommen, auch
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derselbigen diener haben, das ich oft selbs gehört, fürgeben, solche parschaft seie inen veruntrewet und entwert worden. Aber gewisslichen war, das zu seiner bestattung ein tausendt güldin ufgenomen worden. Er het bei seinen lebzeiten geordnet, das sein eltester sone, graf Franz Wolf, die
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grafschaft Zoller als ain regierender herr inhaben und darvon seinen baiden brüedern iedem fünfzehenhundert güldin pension geben solte, darmit auch ein ieder sich gnügen lasen. So het er auch dem eltesten sone ain marggrefin von Baden, Rosina genannt, vermehelt, war marggraf Christofs dochter.
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Von der überkam derselb etliche döchtern, under denen die ain dem grosen grafen von Thengen, die ander aim herren von Hochensax, die dritt aim herrn von Bern ver-

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[420] heirat wardt. Noch gepar ime sein gemahl ein son, genannt Christof Friderich. Bemelter graf Franz Wolf war ain böser haushalter, starb den 16ten Junii im jar 1517 an der wassersucht. Von im sagt man, als zu Hechingen in
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seiner krankhait, der er auch gestorben, ime von den medicis anzaicht worden, er solle seine sachen zu Gott richten, dann er hab die wassersucht, sei ain unhailsame krankhait, hat er die rede lang nihe glauben wellen, mit vermelden, wie er mit der wassersucht behaft sein kinde, [525] seitmals
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er doch in vil jaren kein wassertrunk nihe gethon? Nach seinem absterben, dieweil mertails seine künder noch ganz jung und unerzogen, sein sie von ainer freundtschaft vervormundt worden. Die marggrefin, sein verlassne witib, hat über etlich zeit hernach ein jungen edelman genomen,
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Hannsen von Ow, war bei ires herren zeiten ir knab im frawenzimmer und vorgenger gewesen, mit dem sie hinüber geen Wachendorf gezogen und noch lange jar gelept. Ist gestorben anno 15[54][10] in grosem alter und zu Wachendorf begraben worden. Der jung graf Christof Friderich, ir
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sone, ist sampt seinen schwestern, nachdem sein fraw muetter, wie iez gehört, sich wider verheirat, den merertail zu Baden am hof bei marggraf Philipsen, der iren aller vormünder war, uferzogen worden. Wie er nun erwuchs, geriete er in ein sollichs verthon, das die freuntschaft ein
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einsehens haben mueste. Also war er zwai jar uf dem Asperg verstrickt enthalten. Seine baid vettern, weilunt seins herrn vatterns brueder, sachen durch die finger. Grave Joachim von Zollern het fraw Anastasiam freiin von Stöffln verheirat, die ime nun ain son geporn, graf Josen Niclasen. So
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het der ander, grave Eitelfriderich, zu Brüxell am hof eine von Bersell erworben, die ime hernach drei söne, Carln, Eitelfriderichen und Felixen, auch zwo döchtern, Johannam und Annam, geporen. Diesem graf Eitelfriderich wardt kurzlich darnach zu Pavia von dem Antonio von Leven
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vergeben[11]; geschach den 15ten Januarii anno 1525. Der wardt zum Augustiner daselbs im citadel begraben. Diese zwen gebrüeder waren laut und vermeg ires herrn vatterns

testaments von der grafschaft Zollern abgewisen. Die sahen

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[421] nun irem jungen vetter, graf Christof Friderichen, ein guete weil in seinem verthon zu, als aber die sach letzstlich dahin gerathen, das dem marggrafen die grafschaft Zollern übergeben sein worden, thete sich graf Eitelfriderich herzu, nam
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das schloß Zollern mit listen ein. Iedoch wardt in der sach getedingt und ward graf Christof Friderichen das schloß Zollern sampt der lantschaft wider eingeraumpt. Herr Gotfridt Wernher war dozumal mit und neben herr Jörgen, truchseßen, graf Christof Friderichs von Zollern vormünder.
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Uf ain zeit wardt er von einer gemeinen freundtschaft ab ainem tag, zu Waldsee gehalten, zu marggraf Philipsen von Baden geordnet. Den hat er zu Baden antrofen und ist von ime die erst nacht ganz freuntlich empfangen worden. Dieweil im aber bemelter marggraf hievor geschriben und
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im allain den titel »edel« und nit das »wolgeborn« in der missiven gegeben, hat er des andern tags in seinem fürtrag im das predicat »durchleuchtig« auch nit sagen wellen, sonder bei dem hochgebornen bleiben lassen. Das hat den marggrafen, der dann sonst ein stolz, hochmüetig man und,
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wie ich von den alten öfter und vil mals gehört, ein rechter, untrewer Franzos war, wie er dann von jugendt uf in Frankreich und Niderlanden erzogen worden, so hoch bewegt, das er in hernach, gleichwol er noch etlich tag alda bliben, nit mehr für sich hat wellen lassen. Er ist aber sonst ganz
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ehrlich und wol von den räthen und allem hofgesindt gehalten worden, insonderhait ist im graf Leonhart von Eberstain zugeordnet worden, der im guete gesellschaft gehalten. Die räth haben in widerumb abgefertiget und iren herren, den marggrafen, bei im hoch entschuldiget, das er
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krankhait und anligens halben leibs sich nit sehen lassen, wiewol es kain andere ursach, dann, wie oberzelt, gehäpt, und konte nit wol sagen, welcher under inen recht, dann, wie in den waldt geschrawen würt, also erhilt er auch, haben die alten gesagt. Und damit ist herr Gotfridt Wernher
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abgefertigt worden, das im der marggraf alles, so durch die freuntschaft der [526] zollrischen sachen halb beratschlagt, wol gefallen ließ. Hierauf in kürze hernach hat herr Gotfridt Wernher seinem habenden bevelch nach graf Christof Friderrichen beschriben, dem hat er in namen des
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marggrafen, als obristen vormünders, und dann gemainer freundtschaft das schloß und grafschaft Zollern wider ingeben. Ich hab von herr Gotfridt Wernhern mehrmals gehört, als

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[422] er graf Christof Friderichen unden am Zollnerberg antrofen und noch beschehnem grueß, wie dann gepreuchlichen, mit im den berg hinauf geritten, hab der von Zollern kein wort nie mit im geredt, und als er derhalben von herr Gotfridt
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Wernhern angesprochen, mit vermelden, warumb er also still, hat er geantwurt, der grueß kom vom hof, darauf herr Gotfridt Wernher, als er wol vermerkt, das er unwert, ist er gleich nach der einantwurtung des schloß, wiewol er darnach hoch von dem von Zollern geladen worden, wider
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abgeschaiden. Also ist in verwaltungen der vormundtschaften wenig danks zu verdienen. Aber ich hab nie erfaren künden, ob der marggraf hernach bericht worden, warumb im das predicat »durchleuchtig« von herr Gotfriden Wernhern nit gesagt, und ist meines erachtens ain
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gleichförmige sach, als graf Wilhelm von Eberstain uf ein zeit, gleichwol ußer unbedacht und mit keinen geferden, herr Hanns Jacoben von Landtow geschriben und im den »ritter und landtvogt« in der übergeschrift ußgelassen; hat im herr Hanns Jacob wider geantwurt, auch, das er desshalb ain
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verdruß, sich gar nit merken lassen, aber im uf den brief geschriben: »Dem wolgebornen herren Wilhalmen grafen zu Gotzhaim etc., meinem lieben herren.« Damit hat er sich auch vermaint wol gerochen haben. Und wiewol graf Christof Friderrich, der gemainlich nur
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der eschenfarb graf wardt genempt, also wider zu der grafschaft kommen, so konte er doch seins überschwenklichen verthons und übelhausens halb die grafschaft, gleich so wenig als vormals, nit behalten. Füegte sich ohne geschicht, als graf Jos Niclas mit seim gemahl im
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marggrafenbadt und, wie oblaut, in dienst königs Francisci von Frankreich sich begeben wolt, das sein vetter, graf Christof Friderich, auch geen Baden kam. Wie sie nun, als dann beschicht, sich mit ainandern ersprachten, hielt graf Christof Friderich seim vetter under anderm für, wie seine sachen
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ain gestalt und das er schulden halb die grafschaft Zoller verkaufen und hingeben müest; waverr er nun sich dero underwinden, welle er im die vor menigclichem zustellen. Solchs fürschlags war graf Jos fro und vergliche sich ains tags mit ime, das alle handlungen sollten gründtlichen
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abgeredt und beschlossen werden. Hierauf schrib er künig Francisco den bevelch uf, ließ sich ohne verzug mit seim vettern in handlung und warden also verglichen, das graf

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[423] Christof Friderich die herrschaft Haigerloch ledig und unverkömmert behalten sollt, dargegen sollt graf Jos die grafschaft Zollern mit allem schuldenlast uf sich nemen und bezallen. Hiemit überkam graf Jos die grafschaft Zollern,
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dargegen zohe der ander hinüber geen Haigerloch. Da hauset er etliche zeit, hernach zoge er mit kaiser Carolo dem fünften für Marsilia. Dieweil er aber zuvor einer Rellingerin von Augspurg die ehe verhaißen, von der er auch ain dochter, Anna genannt, bekommen, nam er solichs so
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hoch zu herzen, das er in ainem scharmitzel verwegenlich und fürsetzlich, tanquam Decius, in confertissimos hostes sich begab. Do wardt er erschossen; beschach den 3ten Augusti anno 1536. Damit aber dieser heirat etwas gründtlicher anzaicht
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und wie es damit ergangen sei, so ist zu wissen, das doctor Hanns Rellinger[12] bei seinen zeiten ein fürnemer jureconsultus zu Augspurg, auch ein herliche person gewesen, mit ainem großen har, als dann die alten gewonn gewesen. Der hat bei seiner hausfrawen zwen [527] söne und drei schöner
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döchteren bekommen. Catharina, die mitler, hat den unnutzen vogel Wilhelmen Arzet vermehelt, die jünger ist dem Melchior Ilsing worden, die eltest aber, Anna, ist die aller schönest gewest, darbei auch stolz, hochmüetig und verachtlich, das sich bei dem wol beschaint, das sie und ir
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muetter iren fromen vatter und hauswürt, obgenant, in seinem grösten alter ganz küntlich und schmelich gehalten haben, darvon dozumal zu Augspurg vil geredt worden. Und wiewol ir muetter ein listigs weib, so hat sie doch ir schöne dochter so wol nit kinden verhüeten oder sie erretten. Sie
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ist von ainem jungen[13] burger von geschlechter daselbs, genannt Jacob Adler, geschwecht worden. Der soll ir die ehe, wie man sagt, verhaißen haben, und ist ir der bauch darbei ufgangen, aber die gepurt ist verdistillirt worden, das man gründtlichen nit wissen mag, wohin es kommen
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oder wie es darmit zugangen. So hat auch der Jacob Adler nit lang darnach gelept, sonder ist zu Augspurg ainer wunderbarlichen und seltzamen krankhait mit todt hingangen. Es ist aber die kintbet dieser Anna Rellingerin so wol verhelinget worden, das sein gar wenig dozumal inen worden;

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[424] dann, als die zeit komen, das sie gebären sollen, hat ir muetter ein wolberichte hebammen zu Augspurg durch ain unerkannte frawen bestellen lassen. Dieselbig hat zu anfang der nacht die bestellt hebammen geholet, iedoch mit ir
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also überkommen, das sie ir die augen, biß sie ins haus kom, verbinden soll lassen. Das hat die hebamm, gleichwol ungern, bewilliget, aber doch von wegen der statlichen verehrung, so ir die frow versprochen, hat sie ir die augen verbinden lassen. Darauf ist sie von der andern ein guete
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weil an der handt in der stat umbher, dann die, dann jene gassen gefiert worden, also das ir, der hebammen, unmüglich gewesen zu schetzen, an welchem ort der statt sie seie. Letzstlich ist sie in obgenannter Rellingere haus in ein wolgerüste cammer gefiert worden. So baldt das geschehen,
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ist sie gleich ufgebunden worden. In der cammer hat sie ain junge und wol verbutzte fraw umb das haupt in aim sessel und darneben alle beraitschaft, zu ainer gepörigen frawen gehörig, gefunden, dergleichen noch aine oder zwo frawen, die doch die hebammen auch nit erkennen kinden.
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Also in wenig stunden ist die Rellingere genossen. Got waist, wo das kindt hinkommen; dann, wie man offenlich gesagt, so ist es under ain eis gefaren. Darneben aber so ist die hebamm wol besoldet worden, und seind alle fenster mit tapissereien verhenkt gewesen, darneben ist auch die
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hebamm so wol verhüet worden, das sie mit keiner kreiden, kolen oder anderer materia ainich zaichen oder gemerk, weder im gemach oder dem haus, machen künden. Iedoch, als sie umb die augen widerumb verbunden und verbutzet, hat sie die vorig fraw, die, so[14] anfangs ins haus gepracht,
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widerumb hinauß gefiert, und, als sie vermerkt an ainem eck der gassen sein, ist sie mit fleiß gestraucht, gefallen und die ain handt an der maur verkretzet, damit die wandt schweißig gemacht und nachgends widerumb darvon gangen. Darauf ist sie abermals ganz irrig in der statt, dann hinauf,
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dann hinab gefiert worden. Nach langem hat sie die ander fraw umb die augen widerumb ufgebunden und ir straßen ziehen lassen. Des morgens und etliche tag hernach ist die hebamm zu allen ecken der gassen in der [statt][15] hin und wider gangen und irem gemerk, wie sie geschwaist,

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[425] nachgesehen, welche ire zaichen und gemerk sie letzstlich gefunden, und die hebamm hat nachgends das ganz misterium außgebracht[16]. Gleichwol die Rellingere und ir muetter bei ainstails der freundtschaft fürgeben, der Jacob
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Adler hab ir die ehe verhaißen, aber wie man sagt, so hats der Adler verleugnet und ist [528] also uf die monstranz und nit ufs sacrament zugangen. Zu dem ist der Adler, wie oblaut, ellendigclichen mit todt abgangen, das alle sachen also ansteen bliben, und was schon beschehen, das hat
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doch, ob Got will, nit war müeßen sein. Nach solchem hat sie sich bei irer muetter ain guete zeit im haus ingehalten und nimmer außgangen. Nichs destoweniger aber, demnach sie mal angebissen und ir der zan schweißig gemacht, do hat sie ain kleins knechtlin, das bei irer muetter auch ain
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spinnenstecherlin gewesen, wie man dann dise gesellen zu Augspurg pfligt zu nemmen, zu sich gezogen, hieß Jörg Dieterich. Das soll über alle maßen under der girtel wol verfast sein gewesen, nach allem irem appetit. Das hat sie zu bett nach allem vortail versehen, mehr, dann jar und
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tag, nam voluit iniri et non parere. Sie hat auch demselbigen Priapo gelt, klaider und was sie mit fuegen thuon künden, angehenkt. Aber das unsellig mendlin hat sein glück nit erkennen oder behalten künden, sonder hat sich vil berüempt und außer der schuel geschwetzt. Damit hat
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es sein sach verderpt. Damit aber das geschrai nit noch größer, ist er von der muetter und der dochter haimlichen ablegirt und verschickt worden. In kürze hernach ist das arm mendlin, wie es im Bayrlandt ungewerlichen angrifen, mit sampt aim grosen, starken penitenzer diepstalls halben
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gehenkt worden. Nach desselbigen abschidt hat die Rellingere ir handtirung mit etlichen grosen Hannsen zu Augspurg mit ainer solchen industria und geschwindigkait getriben, das ir die verordneten von ainem rath, alda uf solche sachen beschaiden, nit zukommen kinden, dann sie stettigs
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sich anhaimisch finden lassen. Und dieweil sie so gar selten außgangen oder sich sehen lassen, do hat weib und mann, auch vil under denen junkfrawen alda von der übergrosen schöne wegen, damit sie berüempt gewest, sie zu

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[426] sehen begert. Man sagt, das die drei Reminen[17], geschwistergit, und andere außer großem fürwitz bemelter Rellingere schneider und schuhmacher[18] mermals beschickt, ire klaider und beschüch abgemessen, damit größe ires leibs vermuetet;
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auch haben die den junkfrawen ir angesicht und wesen describieren müesen. Indess ist uns graf Christof Friderich von Zoller ußer Italia kommen, der muest ain weib haben. Was derselbig, die zeit er darin gewesen, für ain regiment gefüert, sonderlichen zu Ferraria und Mantua, aldo im schier
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allen curtisanen bekannt worden und vil verthon, darvon were wol, insonderhait andern jungen leuten zu ainem beispil, zu schreiben, darzu im dann die Juden, denen er wol bevolchen, getrewlichen geholfen. Im heraus raisen ist er geen Augspurg kommen und etliche zeit alda bliben. Mit
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seinem unordenlichen wesen hat er ain namen alda erlangt, das man in nit anders, dann den eschenfarben grafen genennt hat, dann also het er ain farb. Die zeit er aldo verharret und von der schönen Rellingere gehört, dergleichen, wie sie sich so einborgen hielte, do hat er ainsmals den
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narren gefressen und von iretwegen ain söllichs panketieren, schlitenfaren und anders angefangen, das sich menigclichen darob verwundert hat, was er doch darmit gemaine, dann er hiemit und durch iren willen groß guet verschwent und verthon, biß er sie doch letzstlich erworben, das er doch
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mit vil wenigerm, waver er den rechten reimen gewist oder villeucht sovil glücks het sollen haben, het künden erlangen. Ob er sie aber zu seim eheweib genommen, oder nit, das ist ungewiss. Sie hat alweg fürgeben, er hab sie vor irer freuntschaft genommen, welches gleichwol ain ansehens hat,
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dann sie im listig genug gewesen. Die ander graven von Zollern haben das nihe wellen gestendig sein. Kurzlich darvor, als kaiser Karle den zug in Provinz für Marsiliam genomen, do ist bemelte Rellingere von Augspurg zu bemeltem graven geen Haigerloch zogen und bei im also
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gewonet. Dieweil in aber die sach gerowen und [529] die gleichwol zu spat betrachtet, hat er ain sollichen unmuet darab empfangen, das er vor kommer und, wie die Walhen sprechen, schier in einer desperata auch in selbigen zug

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[427] sich begeben, darin er auch bliben[19], wie oben gemelt. Nach seinem absterben nam graf Jos die herrschaft Haigerloch zu seinen handen, wie er auch die sein lebenlang behalten, unangesehen, das graf Christof Friderich dieselb sampt aller
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verlassenschaft seim vetter, grave Carln von Zollern, und seinen gebrüedern sollt vermacht haben. Darneben hat er sich mit der Rellingere verglichen, das sie zu Haigerloch abgezogen und widerumb geen Augspurg zu der muetter sich begeben.
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* [1357] Es wardt ain füegcliche zeit von der freundtschaft angesehen, das diser graf seines übergroßen verthons halb sollt gefangen werden; wardt herr Jörgen truchseßen von Walpurg befolchen. Der nam die sach uf sich. Der graf wardt verkuntschaft, das er mit seiner Rellingere zu
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Burlendingen war und ain vischenzen hielt. Also kam herr Jörg zu grafe Christoffen von Werden[358]berg geen Trochtelfingen, von dannen name er ain anzal pferdt zu sich, hueb den grafen am morgen uf. Er wardt geen Asperg gefüert, aber die Rellingere wider geen Augspurg verschickt. *
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Iedoch ain dochter, die sie bei grave Christof Friderichen gehapt, die hat graf Jos Niclas bei sich behalten und zu Stetten im closter erziehen lassen. Hernach hat sie graf Jos, unangesehen das sie aim jungen Eisslinger die ehe zuvor versprochen gehapt, seinem schreiber, Phillipen
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Lindenfels, auch schier wider iren willen verheirat. Sie hat sich des zollerischen namens, auch aller ansprach verzeihen müesen; so ist ir von irem müetterlichen erb, das graf Jos bei wenig jaren darvor mit listen von iren freundten herauß gepracht, der wenigist thail worden, sonder ist mit 800
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güldin außgesteuert und hindan gewisen worden. Wie glücklich aber das gewesen, oder mit was frewden und gesundthait der graf söllich unrechtfertig guet gnossen, das würt hernach an seinem gepürlichen ort gemeldet werden. Aber die Rellingere hat noch, etliche jar nach graf Christof
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Friderichen selligen gelept, ist zu Augspurg in ainem cleinen heuslin gesessen, welche zeit sie mertails mit irer vorigen handtierung zugepracht und mit der handt, darauf sie gesessen, sich ernert, dergleichen in zenken mit ir muetter biß gar nahe in ir ende gelept, und ist letzstlich in guetem
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alter gestorben. Der allmechtig verzeihe ir und uns allen!

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[428] Also sein derzeit die zollrischen sachen beschaffen gewesen, und, wie man sprücht, das des ainen unglück des andern glück seie, das beschach do auch; dann, als graf Christof Friderich starb und verdarb, do überkam graf Jos
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Niclas die grafschaft Zollern, als er zwei jar bei seinem schweher zu Mösskirch sich enthalten. Mitler weil sie zu allen theiln wunderbarliche hendel gehapt, also auch das der dochterman seim schweher zu zeiten in seinem abwesen die rossstell zu Mösskirch gewaltigclichen hat ufbrechen
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und öffnen lassen, auch anders fürgenomen, darab sein schweher wenig gefallens haben künden; dann wiewol er domals in gröster armuet, so war er doch so hoch streus und übermüetig, das er sich unverholen hören und vernemen ließ, er were niergends lieber, dann da man in nit gern het.
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Und unangesehen das seim schweher dieses alles fürgebracht, iedoch thette derselbig als ain weiser, vernünftiger herr und vertruckt das, sovil möglich, ließ es ain guete sach sein. Darauß wol abzunemen, das tegliche beiwonung, insonderhait wa streitig und einfüre leut, beiderseits vill irrung und
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widerwillens pringt, das sonst leuchtlichen mag vermitten bleiben, derhalben aim ieden bedenklich, der döchtern außsteuret, das er zeitlich fürkom, damit er seine dochtermener in die har im hauß nit erhalten muß. Aber graf Josen Niclasen gemahl hat irem herren kein kindt nihe geporen.
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Die ursach ist hieoben angezaigt, zu dem ich auch mehrmals gehört, das ime an dem Iuttringischen hof im frawenzimmer sei vergeben worden, zu verhüeten, das er keine schwengere, wie ich dann dergleichen sachen erlept habe und dero vil wiste und künte erzellen.



  1. geworben] dürfte das fehlende zeitwort sein.
  2. Bitsch] vgl. Lehmann, Urkundliche Geschichte der Grafschaft Hanau-Lichtenberg II, 368.
  3. 15..] die minderzahl läßt sich weder durch Lehman a. a. o., noch Schmid, Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen (vgl. s. 584) ergänzen.
  4. Liechtenberg] so die hs., sollte Leuchtenberg heißen.
  5. 15[31] die minderzahl ergänzt; s. nächste note.
  6. 15[31] die minderzahl ergänzt. Da Anna im jahre 1513 geboren und bei ihrer verheirathung 18 jahre alt war, so war diese, wie ihre verlobung, im jahre 1531.
  7. haimfierung] geschah im jahre 1538.
  8. sich] hs. sie.
  9. ime] hs. ine.
  10. 15[54] die minderzahl ergänzt nach Hübner, Genealogische Tabellen, Tab. 230, und Behr, Genealogie der in Europa regierenden Fürstenhäuser s. 71.
  11. vergeben] diese nachricht erscheint noch mehrmals in der chronik, s. register unter Leva; s. Liebrecht, Germania XVIII, 181, zu dieser stelle.
  12. Rellinger] über das Augsburger patriciergeschlecht der Rehlinger s. Stetten Geschichte der Stadt Angspurg I, 85 ff.
  13. jungen] hs. junger.
  14. die, so] vielleicht die sie.
  15. statt] dürfte vom schreiber der hs. ausgelassen worden sein.
  16. außgebracht] diese geschichte wird in band III der chronik nochmals erzählt, doch mit weglassung der namen. Einen ähnlichen fall erwähnt Liebrecht, Germania XIV, 396 aus Walter Scott.
  17. Reminen] über die Augsburger familie Rehm s. Stetten a. a. o. s. 87 ff., und Tagebuch des Lucas Rem aus den Jahren 1494—1541, mitgetheilt von B. Greiff. Augsburg 1861.
  18. schuhmacher] hs. schumachers.
  19. bliben] s. Baur, Geschichte der Hohenzollernschen Staaten IV, 49.