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Autor: Froben Christoph von Zimmern
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Titel: Das nachvolgendt capitel thuet meldung von den sonnenbergischen handlungen, auch wie grave Endres von Sonnenberg von grave Felixen von Werdenberg in freiem veldt angriffen und entleibt worden.
Untertitel:
aus: Zimmerische Chronik Band 2. S. 235–246
Herausgeber: Karl August Barack
Auflage: Zweite Verbesserte Auflage
Entstehungsdatum: 16. Jahrhundert
Erscheinungsdatum: 1881
Verlag: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)
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Erscheinungsort: Freiburg und Tübingen
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Quelle: Digitalisat der UB Freiburg
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[235]
[431] Das nachvolgendt capitel thuet meldung von den sonnenbergischen handlungen, auch wie grave Endres von Sonnenberg von grave Felixen von Werdenberg in
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freiem veldt angriffen und entleibt worden.[1]
Wir haben nur mehr die erbachischen sachen gehört, nun will die ordnung erfordern, uf unser schwebische handlungen uns wider zu lenden, bevorab dieweil sich der zeit ain großer unfahl mit dem theuren grave Endresen von
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Sonnenberg in unserer landtsart zutragen, dardurch der zimbrisch stamm abermals in verderbliche scheden kommen sein sollte. Wie aber ain solchs uf pan kommen, will die notturft erfordern, anfang und ursprung der sachen etwas höcher zu erholen. Und ist zu wissen, das sich vil jhar
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nachpurliche spenn und irrungen zwischen den graven von Werdenberg als inhaber der herrschaft Sigmaringen und dann der statt Mengen von wegen etlicher strittigen oberkaiten und andern sachen enthalten haben. Demnach aber bemelte[2] statt Mengen denen truchseßen von Walpurg als
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erblichen pfandtherren zugehörig, haben sich dieselbigen solcher spenn für und für wider die von Werdenberg an-

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[236] genommen, inen als underthonen alle hilf und fürschub bewisen, zudem beide geschlechter, die von Werdenberg und dann die truchseßen, auch sonst ander privatirrungen und handlungen gegen ainandern gehapt, darauß ervolgt, das
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sie ainandern zu baiden thailn ganz ufsetzig worden. Insonderhait aber hat sich grave Felix von Werdenberg über und mer, dann andere seine gebrüeder und vettern, der sachen sonderlichen hoch angenomen, also daz darvon vil geredt, waverr graf Felix solchs so vilfaltigclichen nit
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verhündert, die spennigen handlungen weren in der güete wol hingelegt und beiderseits vertragen worden. Demnach aber graf Endres von Sonnenberg, der dann von seiner gepurt ain truchseß von Waltpurg und Mengen ingehapt, noch in ledigem standt war und unverheirat, kunte er durch pratiken
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und list sovil anrichten, das ime, seitmals Sigmaringen und die Scheer ainandern so ganz nahe gelegen, fröle Magdalena von Werdenberg, bemelts grafe Felixen schwester, solte verheirat sein worden, dardurch aller unwil sampt denen nachpurlichen spennen zu güetlicher vergleichung kommen.
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Aber solchen heirat hat graf Felix auch verhündert und dieselbig sein schwester ohne verzug eim grafen von Egmont versprochen. * [1352] Ich habe wol gehört, es solle ain koch zu Sigmaringen gewesen, soll in Niderlandt kommen sein und
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bei dem jungen herren von Egmont gedienet; der hab seim herren das frölin Magdalenam so hoch [gelobt][3] und berüempt, das er derhalben herauf geen Sigmaringen geritten und das frölin besehen [1353] und begert hab. Das mag wol sein, ich acht aber, grafe Felix, ir brueder, hab die maist ursach,
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als der, so in Niderlandt wol erkannt, darzu gethon. Man sagt auch, sie hab dem von Egmont dermaßen gefallen, das er sie ohne ainich heiratguet genomen, auch ir alle klaidung gegeben; seie ime in einem hemmet, wie ers selbs begert, überantwurt worden. *
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Zu dem, als hernach grave Endres mit fraw Margrethen, geporn freiin von Starenberg außer Österreich, so vormals ain graven von Schaumburg gehapt, sich vermehlt und von dero zwen söne, baid Adrian genannt, bekommen, welche aber noch gar in irer jugendt und kinthait mit todt
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vergangen, hat graf Felix von Werdenberg mermals in gespöts

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[237] weis gesagt, die erst geborenen graven von Sonnenberg sein als hailigen gestorben. Solcher reden und handlungen, als dero graf Endres bericht (wie man dann hin und wider zu schwetzen und merlin zu tragen pfligt), hat er das zu
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großer mühe und beschwerdt ufgenommen und wolts ihe dahin versteen, als im das zu ainer sonderlichen schmach und verachtung beschehen were. * [1496] Zu dem allem hat es noch ain ursach gehapt, das die truchseßen von etlichen jaren her ain besondern
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unwillen und urenbunst wider die graffen von Werdenberg; dann es hetten die truchseßen von Walpurg von vil jaren here die landtvogtei in Schwaben vom reich verpfendet. Wie dieselbig pfandtschaft aber erbsweis an herr Hannsen, truchseßen, kam, dem die grefin von Öttingen vermehelt,
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do gewan er allerhand nachpurliche spenn mit den grafen von Werdenberg und der grafschaft Hailigenberg. Dieweil aber dieselbigen zu allerhand weitrungen geraten, do must sich kaiser Friderich der sachen annemen und verordnet den klainen rath zu Costanz, das sie als kaiserliche
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commissarien baid partheien so gütlich, so rechtlich sollten vergleichen. Der klain rat belude sich der spenn und ward von baiden tailen so weit im rechten fürgeschritten, das ain beiurtel ergienge, die gleichwol ain endurtel uf ir truege. Solche beiurtel bedaucht herrn Hannsen, truchseßen,
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partheiisch, darum appellirt er von derselbigen für den kaiser. Der ward aber von graff Hugen von Werchberg, demnach er ganz fürnem und gewaltig zu hof war, dermaßen underricht, das der truchseß nichts schaffen möcht, und wollt der kaiser die appellation nit annemen, sonder wise die
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wider für ain kleinen rath zu Costanz. Dieweil dann herr Hanns, truchseß, in allen seinen fürnemen am hof gehindert ward und sich gewissers nit versahe, dann vor den commissarien verlustig zu werden, do stallt er die lantvogtei zu handen herzog Sigmunden von Österreich, den [1497] von
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Werdenberg zu widertrieß und ime selbs, auch seinen erben und nachkommen zu großem nachtail. Hernach hat es bemelten herr Hannsen, truchseßen, hoch gerawen, auch für und imerdaren ain haimlichen neid und unwillen geben, seitmals sie, die truchseßen, durch die grafen von
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Werdenberg, wie iez gehert, vernachtailt und umb die landtvogtei sein gepracht worden. Es hat auch dise übergebung der landtvogtei dem haus Österreich den grafen von Werden-

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[238] berg nit klainen nachtail gepracht, dessen noch heutigs tags bemelter grafschaft Hailigenberg zu schmelerung und abbruch raicht; dann die grafen heten vil neher mit den truchseßen, dann dem haus Österreich tedingen kinden, und
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haben, wie man sagt, mit ainem guldinen netz gefischet, mer darbei zugesetzt und verloren, dann erhalten. Was dann den truchseßen hierauß erfolgt, das geben die großen rechtshandlungen und unaufherliche spenn mit denen landtvögten reichlichen zu erkennen; zu besorgen, es werde mit
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dem stettigen[4] grüblen und suchen noch kain ort sein. * * [1496] Diser grave Hanns von Sonnenberg hat ain stift oder ain closter zu Wolfeck ufgericht und gestift der dritten regel sancti Francisci, mit zehen priester. Er ist uf montag nach Johannis zu sonwendi im jar 1510 uf Wolfeck
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gestorben und vermög seins letsten willens in ainer grawen Barfüserkutten begraben worden. So hat auch herr Jerg truchseß von Walpurg, sein dochterman, die stiftung hernach zu Wolfegk inhalt des testaments volzogen. * * [1303] Es ist aber nit allain diser graf also in der
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kutten begraben worden, sonder es habens mechtig fürsten und potentaten also im gebrauch gehapt, ist auch vor vil jaren dermaßen in deutschen landen zum oftermal gehalten worden. Das eltest aber, das ain sollichs in unser landen beschehen, find man von ainem graffen von Montfort,
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ungefärlichen umb die jar nach Cristi gepurt 1040. Derselbig graf hieß Gero, was seines herkommen und geschlechts ain grave von Montfort, aber er schrib sich gemainlichen nur ain graffen von Pfullendorf, wie dann derselbigen zeit im geprauch, auch noch heutigs dags in Frankreich und ander
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lender also gehalten wurt, das ieder nach seiner herschaft oder güter sich schreiben tut. Also het es dozumal mit den grafen von Montfort auch ain gestalt. Das geschlecht het sich weit ußgeprait und waren iren vil, das sich ain ieder dozumal nempt und schribe seins gefallens oder
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gelegenhait. Dises graven Geronis vatter hielt[5] bei seinen lebzeiten haus uf dem schloß Montfort, hett gleichwol die grafschaft Pfullendorf auch in seinem gewalt. Uf ain zeit wollt er mit seinem gemahel von Montfort herab gen Pfullendorf raisen (wer sie vom geschlecht gewest, ist
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unbewisst), do war sie aber ganz schwanger und groß leips;

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[239] nichts destoweniger do raiset der graf uf dem Bodensehe herab und fur biß gen Costanz zu dem Aichhorn[6], ist ain ser schens und lustigs weldlin und gehert dem closter Pettershausen, von sant Gebharten, aim graven von Bregenz,
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gestift. Wie sie nur an dasselbig ort kamen, das sonst ain lustigs und schens wesen sommers zeiten, do ward der grefin im schiff[7] wehe zum kindt, und wiewol man sie in der eile daselbst ussetzen und der gepür nach handlen wollt, iedoch nach dem willen Gottes do gepar sie ain
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schönen son im schiff[7]. Derselbig jung graf ist hernach erwachsen und ain alter man worden, und dieweil er allernechst bei dem closter Pettershausen und uf desselbigen gerechtigkaiten und herlikaiten geporen, do het er die überigen tag seines lebens vil anmutung und sonders willens
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zu Pettershausen. In seinem alter ward er krank, wie dann alles lebendigs letstlichs zum end laufen muß. Wie er nun befand, das sich seine [1304] sachen in ain andere welt schicken wöllten, das er vermaint, er würd natürlich nit lang mer leben künden, do übergab er seine ligende und
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varende güeter (darauß zu versten, das er keine lehenserben, oder villeucht nit verheurat gewest) seinen nechsten fründen und blutsverwandten, und schick[8] hernach etlich seiner vertrawtesten und liebsten diener nach dem apt Dietrichen von Pettershausen, und wie der zu ime kam, do
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zaicht er ime an sein alter und unvermögen leips, auch abgang seiner gesundthait, darumb er auch willens were, die welt und allen iren anhang zu verlassen und Gott hinfüro allain zu dienen, erbat hierauf von ime den orden. Demnach ließ er sich also krank ins apt Dietrichs stift tragen
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(zu achten, die nechsten verwanten haben ime gern und mit willen, wie dann in sollichen fälen der welt geprauch ist, erlaubt) und fur darvon den sehe abhin nach Pettershausen, der mainung, sein überig zeit daselbst zu verschleißen. Wie sie nun den Bodensehe herab komen zum
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Aichhorn[9], da der graf ainest vor vil jaren war geborn worden, do het der allmechtig ain benüegen an seiner krankhait, das er gleich daselbst im schiff verschiede, und wie er kürzlich vor seinem dodt begert, das er in seinem Bene-

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[240] dicterorden, den er so newlichen hett angenommen, sollt begraben werden, das beschach zu Pettershausen. Bemelte grafen haben die grafschaft Pfullendorf ingehapt biß uf die zeit kaiser Friderichs des ersten, genannt Barbarossa, do
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het iren ainer, genannt graf Rudolf, seitmals er one leibliche erben abstarb, Pfullendorf mit seiner zugeherde bei lebendigem leib zugestellt und übergeben dem obgemelten kaiser Friderichen. * * [1465] Hievor ist gehert, das der Gottfrid freiherr zu
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Zimbern der alt nie ist verheurad worden, sonder in ledigem stand sein leben lang bliben, gleichwol er sonst vil künder von etlichen concubinen bekommen, darvon in ander capitel gesagt wurt. Begab sich uf ain zeit, das ain grafen- und herrendag zu Mengen ward gehalten, darauf kam graf
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Hanns von Sonnenberg, und von den schümpfierreden darvon such in parergis, wie sich dann herr Gottfrid, wie alt er war, nit schümpfieren ließ, sonder nach der gepür antwurt gab, als sich dann wol erfunden in der werdenbergischen handlung zwüschen im und graf Hugen von
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Werdenberg, das sich graf Haug s. Elsbethen geschlechts rüempte, herr Gottfrid aber Zacharias geschlecht herfür zoge, wie das alles hieob ist vermeldet worden in diser historia. Ich hab von den alten gehert, das graff Hannsen von Sonnenberg herr Gottfriden antwurt so noch verdrossen, das er im
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hernach, die zeit er noch gelept, weder zugeschriben oder zuentpotten hab. Aber es hat sich hernach beschaint, wie graff Hanns gestorben, das es ain ungehewers[10] wesen in ganzem schloß zu Wolfegk worden und ain gespens niemands ruhe gelassen; man sahe in helles tags umbgen, bei
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der nacht aber große unruhe anrichten thet, derhalben sein dochterman, herr Jerg truchsäß von Waltpurg, verursacht, das er den gaist ließ beschweren und ußerm schloß verbannen, wie man noch heutigs tags zu Wolfegk ob allen thüren geschribne zedel findt angeleimt, die der ursach halb
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[1466] aldo gelassen worden. Als nun das gespens dermaßen user schloß verbannet, do kam es naher in ain pfaffenhaus, vorm schloß an der kürchen gelegen; do hat es wunder getriben. Es haben die prister manichmal, da sie umb mittnacht oder dergleichen ufgestanden, in der
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kuchen ain sieden, praten und kochen gesehen mit vil

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[241] leuten, auch gesehen leut in der stuben essen und trinken, auch gebaren, als ob sie nur gar frölich weren mit großem bracht. Solch wesen hat das gespenst so lang und so vil getriben, das zu letst die priester nit mer darin wonen und
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daraus[11] gewichen sein in die probstei, da sie dann noch wonen. Das ungehewer haus ist öde bliben stehen. Hernach über vil zeit, als es sonst alters und mangel halben, daz es nit in baw erhalten, ganz bawfellig worden, do hats herr Hainrich truchses von Walpurg abbrechen lassen; ist
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diser zeit ain area oder lerer blatz. Hernach ist nichts ungehewers mer gesehen oder gehert worden. Man vermaint, es sei im allain darumb beschehen und hab solche pein verschuldt mit dem, das er seinen armen leuten so gar mit der fron überlegen gewest; sie haben nit allain das[12] stift
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gebawen, sondern auch das schloß zu Wolfegk sampt dem vorhof, gleichwol es ain unwirigs gebew, als das von holz und rigelwerk aller erbawen und der ursach halber nit bestendig sein kan. Zu dem er seinen nachkommen großen schaden in helzern hat gethon, die vergebenlichen uf den
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kern mit dem aichenholz sein abgetriben worden. Wie er, graff Hanns, vor seim absterben sich in ain münchskuten anschliefen und darin begraben lassen, auch was und wie im nachgebettet und messen nachgelesen worden, das ist in den parergis zu finden, sampt der historia von aim alten
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grafen von Montfort. Bemelter graf Hanns von Sonnenberg ist zu Wolfeck gestorben anno 1510 und in wenig dagen darnach sein gmahel, die war ain gräfin von Salm. Er ist sonst ain theurer, unverzagter graf gewest, das hat sich beschaint in dem kampf zu Pradaia, nit fer von Rofereidt, im
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jar 1487, den er wider den signior Antonio Maria, der Venediger veldobersten son, signior Robert von Aragon von S. Severino, bestanden und gewonnen und damit nit wenig lobs erlangt.[13]* Auß solcher [432] ursach er sich hernach, womit[14] er
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künden, gegen vilgedachtem grave Felixen zuwider bewisen, insonderhait aber als herzog Ulrich[15] von Würtemberg anno domini 1511 mit herzog Albrechts von Bayrn dochter hochzeit zu Stutgarten gehalten, ist von wegen kaiser Maximilians

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[242] hochloblichister gedechtnus graf Eitelfriderrich von Zollern der alt, hochermelts kaisers hofmaister, samt graf Felixen von Werdenberg in Ir Majestat namen, daselbsten erschinen, verordnet worden. Uf solcher hochzeit haben sich etlich
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spitzreden zwischen grave Felixen und dann grave Endresen begeben; also demnach graf Felix neben grave Eitelfriderrichen von wegen der kaiserlichen Majestät die preeminenz, soll das grave Endresen villeicht verdrossen und verschmacht haben und zu graf Felixen gesagt: «Hoch genug, mendlin!
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hoch genug! und so ich dir ein finger in mundt legete, so dörftestu mich doch nit beißen.» Darauf ime graf Felix trutzlichen geantwurt, er welle in beißen, das solle er sich zu ime versehen. * [1357] Man sagt, es hab grave Endres under anderm
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zu Stuttgarten gesagt, es seien die graven von Werdenberg so verzagt, das iren kainer, ob er im gleich wol ein finger in mundt legte, ine beißen dörfte; iedoch so haben sie dennost noch ein kleins, schwarz schreiberle under inen, das vermain auch was zu sein, aber es seie nichs mit ime;
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damit hat er graf Felixen von Werdenberg gemaint. * * [1357] Es hat die sach zwischen graf Felixen und den truchseßen nie wellen vertragen werden.Herr Wilhelm hat, wie ich von vilen gehört, zu abtrag begert das dorf Ruelfingen, allernechst bei Mengen gelegen, und etlich gelt,
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welches doch von denen von Werdenberg nie verwilliget worden, sonder es hat graf Christof allweg gesagt, soll es mit eim abtrag an gelt oder andere verricht werden, so werde es ain schlechte und unbeharrliche freundtschaft bringen. * Und domals ist die sach also ansteen bliben, als aber
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obangezaigte spenn zwischen Werdenberg und Mengen ie lenger ie mehr zu unnachpurschaft und zu tättlicher handlung geraichen wellen, ist das an den kaiser gelangt. Der hat seim rath und landtvogt uf Nellenburg, schenk Christofen von Limpurg, als der baiden theiln mit nechster
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sipp- und schwagerschaft verwandt, als commissari verordnet, graf Christofen von Werdenberg und dann vilbemelten grave Endresen zu verhören und, wa müglich, in der güete zu vertragen. Welcher gleichbaldt nach empfangnem bevelch zu baiden theiln den graven sein commission eröffnet,
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darauf auch inen fürderlich ein güetlichen verhöretag angesetzt, also das beiderseits freintschaft sampt den partheien selbs gueter hoffnung und zuversicht gewest, die spennigen und

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[243] strittigen sachen würden freuntlichen verglichen und genzlichen hingelegt werden. Aber grave Felix von Werdenberg, demnach er insonderhait ganz unvertreglich und ains hochen gemüets, hat er obgehörter wort, zu Stutgarten
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ergangen, auch solcher verachtung (also hat ers außgelegt und verstanden) nit vergessen künden oder wellen, sonder die sovil und dermaßen zu herzen gefast, das er darvor wenig rhuo gehapt. Nun ist aber zu wissen, wiewol die graven von Werdenberg an landt und leuten vermöglich,
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so hat graf Felix, demnach er bei kaiser Maximiliano von jugendt uf zu hofe gedient, sich auch darneben in kriegssachen und auserhalb dermasen gehalten, dardurch der kaiser ime insonderhait mit gnaden genaigt, ime derhalb zu ainem treflichen heirat mit ainer gepornen grevin von
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Chasteauneuf[16] verholfen, welche ime grose güeter, als nemlichen die herrschaften Muselburg, Momedi, Zolvern und Bergberg zugebracht; und wiewol er und baide seine gebrüeder, grave Christof und grave Hanns, in unverthailten güetern gesessen, hat er doch wenig derzeit zu Sigmaringen
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oder in andern werdenbergischen güetern gewonet, sonder die seinen brüedern, die baid verheirat, gelassen, und het er sich zu Muselburg und in andern seinen heusern und herrschaften, die ime sein gemahl zugepracht, mererthails enthalten. Gleich nach der hochzeit zu Stutgarten ist graf
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Felix geen Muselburg geritten, daselbsten er ime entlichen fürgenomen, sich an graf Endresen zu rechen. Dieweil er nur auser sein oder seiner gebrüeder heuser solchs nit füegclich zu weg bringen, [433] die ime auch ain solche thätliche handlung, bevorab durch den kaiser, wie obgehört,
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veranlast, nit gestatet, woverr sie seins fürnemens bericht oder sonst darvor hetten sein künden, do hat er herrn Johannsen Wernhern freiherren von Zimbern, zu dem er als sein schwager ain sonder freuntlichs vertrawen, mit aigner handt geschriben, mit vermeldung, das ime ain Walch in
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Luttringen ain hochmuet bewisen, auch das die Luttringer alle an ime als aim Teutschen wellen geritten sein, hierauf pitt er ine uf alle liebe und trewe, so er zu im hab, auch uf alle dienst, die er, graf Felix, ime sein lebenlang noch mege beweisen und thuon, ob sach, das er ime ain pferdt
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acht oder zehne geen Wildenstain schicken würde, ob er

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[244] ime die haimlich vor seim brueder, graf Christofen, behalten welte, dann er ihe im sinn, sich dermaßen in die sach zu schicken, das die Wahlen ine ain andermal zu friden lassen und sehen werden, das sie die Teutschen nit also verachten
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sollen, mit erpietung, solichs gegen ime, herrn Johannsen Wernhern, mit leib und guet widerum zu verdienen. Actum mitwoch vor Letare anno 1511. Dieweil nun bemelter herr Johanns Wernher und graf Felix in sonderm freuntlichen vertrawen domals gegen ainandern standen, hat er im solchs
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sein begern mit füegen nit wol waigern oder abschlagen künden, dann er wenig achten oder gedenken megen, das diese handlung über graf Endresen erdacht oder angesehen worden. Hierauf grave Felix sich mit forder röschen und gengen pferden gefast macht, darneben umb etliche raisige
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knecht, denen alle steg und weg im Hegew und Madach bewist und erkannt, bei seinem brueder, graf Christofen, und denen von Biberach sich beworben. Hat also ain pferdt sechs, acht, auch etwas mehr und minder geen Wildenstain geschickt. Dieselbigen haben sich bei dreien wochen
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ungefärlich vor nachvolgender that daselbst enthalten, sein also still und haimlichen zu- und abgeritten, dermaßen das weder herr Johanns Wernher von Zimbern oder iemands ander vermueten megen, das ainige kontschaft über graf Endressen gemacht wurde. Es ist auch graf Felix zu zeiten
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selbs geen Wildenstain kommen, etliche tag verborgenlich alda verharret, nachgends zu seiner gelegenhait wider verritten, in welcher zeit seine knecht ainstails die furt an der Tonaw, auch ander weg und steg beritten und in den welden gehalten, sonderlich aber hat ainer under denselbigen,
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Hanns Graf genannt, etliche tag vor der that alle kuntschaften eingenommen. Nun ist zu wissen, wiewol graf Endres von Sonnenberg sein haimwesen mehrtails zu der Scheer, so hat er doch am brauch, vilmals uf sein schloß, den Bussen (demnach ains vom ander über zwo meil wegs
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nit gelegen) zu spaziern, und ist die sag gewest, er hab ain metzlin alda gehapt, wiewol das nit gewiss, sonder mag im villeucht durch seine widerwertigen zugelegt worden sein; iedoch der Markschalk[17] in cronicen von im schreibt, er sei ain bueler gewesen. Sollichs hat graf Felix durch sein

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[245] kuntschaft erfaren. Nemlich ist seiner knecht ainer den 9ten Mai in obbemeltem 1511ten jhar in der nacht für Wildenstain komen und ain hörnlin geblasen. Gleich als im das vom wächter daselbs angezaigt, ist er ohne verzug mit
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seinen pferdten, deren er bei acht oder zehenen gehapt, ufgewesen, sein die weldt hinabzogen. Selbigs tags, sampstag den zehenden Mai, ist graf Endres mit drien knechten und ainem caplan, ohne gerüst, auch ohne allen harnasch, sonder allain wie ain waidman beklaidt, dann er gegen
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niemands args sich versehen, vom Bussen [434] das Riedt heraufzogen, in willen, zu seinem haimwesen zu der Scheer zu reiten. Und als er schier geen Hundersingen komen und seine knecht etlicher raisigen, ungefärlich bei neun oder zehen, gegen inen das Riedt herab ziehende, gewahr
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worden, hat er, als vor niemandts sich besorgend, seine knecht fürgeschickt, beschaidt zu geben und zu nemen. Als nun dieselbigen zu den werdenbergischen reutern, deren sie doch keinen, nachdem sie ire kappen biß über die nasen gezogen und sich vermumpt, kennen megen, kommen und, wer sie
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seien, gefragt, haben sie geantwort, sie seien twilisch. In dem, als graf Endres herzu kommen, der ohne zweifel anders nit gewist oder vermaint, dann graf Felix seie uf Muselburg, hat ainer under denen Werdenbergischen geschrawen: «Schiest ab!» Do haben sie merthails uf in
2S
abgeschossen und gefellt. So baldt das beschehen, hat graf Felix mit denen Sonnenbergischen darin gehowen, haben gleich mit schefflinen und schwertern zu graf Endressen trungen und in gestochen und gehawen, zu der erden gefelt, das pferdt under im erstochen, auch weder rede, noch
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ainige rechtvertigung gebraucht, dergleichen nit angezaigt, wer sie seien, oder warumb das beschehe, ime also manchen stich und straich ligendt gegeben, und in somma, wiewol er sich, sovil er künden, zu der wehr gestellt, so ist er doch letzstlich mit vil stichen und wunden von seim pferdt,
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nachgends vom leben zum todt ellendigclichen gepracht worden. Solche thatt ist uf obgehörten tag uf sein, graf Endresen, grundt und boden, auch hochen und nidern gerichten, an dem ort, da noch ain capelle[18] statt und graf Endresen capell genannt wurt, beschehen, darauß zu sehen
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und zu lernen, das niemands sein feindt oder widerwertigen

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[246] also verachten, sonder seine sachen in gueter huet halten soll. Und wiewol der caplon, so mit graf Endresen geraist, die Werdenbergischen umb Gottes willen gebetten, nachdem er gesehen, das sein herr empfangner stich und
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wunden nit mehr genesen mögen, ine zur beucht und aim christenlichen abschaiden komen zu lassen, hat er doch das auch nit erhalten künden, sonder, wie man sagt, als er verschaiden, haben sie den todten cörpel mehrmals durchstochen und verwundt, wie sich dann auch nachgends
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beschaint; dann nachdem graf Felix die that, wie iezgehört, begangen und mit den seinen von der walstat unbekannt wider hinzogen, hat sich erfunden, als man den frommen also todt zu der Scheer gebracht und daselbs zu erden bestatten wellen, das er bei zwainzig stich und wunden an
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seinem leib empfangen. Wiewol nun ermelts graven gemahl, die von Starenberg, auch sein dochter sampt seinem dochterman, herr Wilhelmen, truchseßen, der ernstlichen that nit wenig, wie gleublich, erschrocken und in somma die ganz lantsart und gegne ufgewest und in entpörung gestanden,
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so hat doch niemandts wissen megen desselbigen tags, wer der thetter oder auch warumb das beschehen. Allain uf den aubent spat hat graf Christof von Werdenberg herr Wilhelmen, truchseßen, geschriben, das ime glaublichen potschaft zukommen, das sein brueder, graf Felix, graf
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Endressen im veldt entleipt haben solle, welchs im trewlichen laidt, und sei sein will, nochmals den güetlichen tag mit denen von Mengen sein fürgang haben zu lassen, auch gegen ime und den seinen nichs unfreundtlichs zu handlen, das er solchs auch thue. Darauf im herr Wilhelm
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geantwortet, er wiß im dißmals kain antwurt zu geben, sonder werde hierinnen seiner herrn und freindt rath haben. * [1336] Es hett auch derzeit ain schulmaister zu Sigmaringen, do war die sag, grafe Felix befliß sich, kuntschaft zu seiner dochter zu machen, die nit ungeschaffen war.
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Der schulmaister markts, vermaint den grafen abzeschrecken, sprach: »Ich bin ain böser essel, ich leids nit«. Aber der graf ließ sich nichs irren und fuere fort. Damit so blib der schulmaister dennost ain böser esel. Es ist hernach ain sprüchwort darauß worden: »Ich bin ain böser esel,
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sprach der schuelmaister von Sigmaringen«.



  1. worden] vgl. die schrift: Die beiden Ritter Andreas von Sonnenberg und Felix von Werdenberg. Ulm, 1845, und Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg von Vanotti (s. 454), deren hauptquelle für diesen streit die zimmerische chronik war; dann Mathäus Marschalk von Pappenheim, Chronik der Truchsessen von Waldburg I, 157 ff., II, 159 ff.; ein lied auf die ermordung des grafen Andreas von Sonnenberg s. bei Liliencron a. a. 0. III, 55—60, vgl. auch Buck, Bussen 104ff.
  2. bemelte] hs. bemelter.
  3. gelobt] so etwa dürfte zu ergänzen sein.
  4. stettigen] hs. settigen.
  5. hielt] hs. helt.
  6. Aichhorn] s. Marmor, Geschichtliche Topographie der Stadt Konstanz s. 347.
  7. a b schiff] hs. stift.
  8. schick] mit abgefallenem t statt schickt, wie unten hilf, herberg, deuch etc.
  9. Aichhorn] hs. Ainhorn.
  10. ungehewers] hs. ungehewes.
  11. daraus] hs. darauch.
  12. das] hs. der.
  13. erlangt] s. darüber Pappenheim, Chronik der Truchsessen von Waldburg I, 143 ff.
  14. womit] hs. wonit.
  15. herzog Ulrich] sieh das bekannte Lied im Wunderhorn edd. Birlinger und Crecelius I 291 ff.
  16. Chasteauneuf] soll heißen Neufchateau.
  17. Marschalk] d. i. Matthäus von Pappenheim in seiner Chronik der Truchsessen von Waldburg I, 155.
  18. capelle] deren Schicksal Birl. Volkst. II 298.