Zedler:Zaach, (Felicianus von)


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Zaacky

Band: 60 (1749), Spalte: 969. (Scan)

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Zaach, (Felicianus von) war ein reicher Ungarischer von Adel. Als Matthäus, Graf von Trentschin, Carl Roberten von Neapolis die Ungarische Crone disputirlich machen wolte, war er Palatinus. Nachdem aber gedachter Graf 1312 überwunden worden, begab er sich in des Königs Carl Roberts Dienste, und ward sein vertrautester Minister. Im Jahr 1325 faste er den festen Vorsatz, das gantze Königliche Haus auf einmahl auszurotten. Als nun der König, die Königin, die Printzen und ihre Hofmeister in der Vorstadt zu Vicegrad einsmahls Tafel hielten, so that er erstlich einen Hieb nach dem Könige, verletzte aber nur dessen rechte Hand ein wenig. Den andern Hieb that er nach der Königin Elisabeth, wodurch sie an der rechten Hand vier Finger einbüste. Indem er auch nach den beyden Printzen Ludewigen und Andreas hauen wolte, so unterlief ihn der Hofmeister, und ein anderer stach ihm einen Dolch in den Hals, daß er tod zur Erden fiel. Sein Cörper ward hierauf in Stücken zerhauen, und dieselben an die Strassen aufgehenckt. Sein Sohn ward an einen Pferde-Schwantz gebunden, geschleifft, und den Hunden vorgeworffen. Die eine Tochter, so bey der Königin Hof-Dame war, ward mit verschnittenen Fingern, Nase und Lippen auf den Gassen herum geführet, und muste dabey ausruffen: Welche ihren König verrathen, oder ihm ein Verderben zurichten wollen, die werden also gestrafft. Die andere Tochter, so sich an einen von Copais verheyrathet, ward enthauptet, ihr Mann aber muste im Gefängniß Hunger sterben, und wer sonsten ein weitläufftiger Anverwandter war, der muste mit dem Leben bezahlen. Einige wollen, Felicianus sey zu dem vorgehabten Morde durch Eyffersucht, weil der Königin Bruder sein Weib genothzüchtiget, verleitet worden; andere aber meynen, es sey aus Regiersucht geschehen, weil er verhofft, nach Carls Tode den Königlichen Thron selbst zu besteigen. Bonfin. rer. Hung. L. IX. dec. 2. De Rewa monarch. & cor. faer. regn. Hung. cent. 4. Allgemeines Historisches Lexicon.