Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 54 (1747), Spalte: 876. (Scan)

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Weinochs, wird in einigen Seestädten ein fetter grosser und stattlicher Ochs genannt, der, wenn er geschlachtet ist, lieblich und wohl aussiehet, also daß sich, wie man in Sprüchwort sagt: noch wohl ein Stück aus Saltz und Wasser gekocht, davon essen läst; Er wird aber Weinochs darum genannt, weil unter denen Bürgern der Gebrauch ist, daß in der Schlachtzeit sie einander besuchen, um die geschlachteten Ochsen, wie solche nach dem Schlachten ausgefallen, zu besehen, da denn der Haußwirth, dem die Besuchung geschicht, einen Trunck Wein, so er einen fetten Ochsen geschlachtet, zu präsentiren pfleget, im Fall aber, daß solcher nur schlecht und mager ausgefallen, müssen sie sich mit einem Truncke Bier vergnügen lassen; dahero in jenem Fall ein fetter Ochse ein Weinochs genannt wird.