Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Wein-Extract, (Bitter-)

Band: 54 (1747), Spalte: 735–736. (Scan)

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Literatur
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Wein-Extract, Extractum Vini. Nehmet guten wohlrectificirten Branntewein, der von Wein gemacht worden, giesset selbigen auf guten Rheinischen, Spanischen oder dergleichen Wein, der in ein Glas geschüttet ist, in gleichem Theile, und sehet zu, daß sie ja nicht unter einander gemischet werden, verstopffet das Glas wohl, und lasset es also einen Tag und Nacht fein umgerühret stehen, so ziehet der Branntewein den Weingeist aus dem Weine in sich. Es soll aber diese Scheidung in einem solchen Glase geschehen, das um die Gegend, da sich der Wein im Glase endet, und der Branntewein sich anfänget, ein Röhrlein habe, so zugestopffet sey. Alsdenn zapffet man den Branntewein durch disees Röhrlein, wenn es wieder eröffnet, ab, giesset ihn wiederum auf andern frischen Wein, und lässet ihn auch davon [736] ausziehen. Wenn man dieses drey- bis viermahl thut, und den Branntewein allemahl auf anden frischen Wein giesset, so bekommt er endlich einen gar starcken Weingeschmack, und hat sich auch so gefärbet; von dem Weine aber, den er ausgezogen, bleibet nur ein süsses Phlegma zurücke.