Zedler:Weiber-Aquavit, Grülings


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Weiber-Aquavit, oder Lebenswasser für Weiber

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Weiber-Aquavit, Meyers

Band: 54 (1747), Spalte: 64. (Scan)

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Literatur
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Weiber-Aquavit, Grülings, Aqua Vitae Mulierum, Grülingii, welchen er in seinem deutschen Arzneybuche, p. 14 also zu verfertigen lehret: Nehmet Zimmet, Muscatenblüte, Nelcken, Ingber, Cubeben, Cardamommen, und Paradiskörner, jedes ein Loth, Galgant, und langen Pfeffer, ein jedes vier Scrupel, Zitwer ein Loth, zerstoßt es klein, und thut ferner dazu geschnittene Salbey und Krausemüntze, jedes eine halbe Hand voll, giesset darauf ein, oder anderhalb Maaß Wein, setzet es an einen etwas warmen Ort, jedoch daß daselbst der Wein nicht sauer werde, acht Tage, rühret es täglich einmahl um, denn destilliret es so lange, bis dasselbe keinen Geschmack mehr hat. Ist einem Weibe die Mutter unreine und erkaltet, die trincke dieses Wasser vierzehn Tage Morgens und Abends, jedesmahl einen Löffel voll, es treibt alles Böse aus, machet die Mutter starck und fruchtbar. Ist ein Weib schwanger, so trincke sie dieses Wasser, wenn sie über die Helffte ist, des Morgens zu Zeiten einen Löffel voll, bis zu der Geburt, das verzehret alle böse Feuchtigkeit, so bey dem Kinde ist, stärcket auch Mutter und Kind treflich sehr. So denn die Mutter worüber erschrickt, sich erzürnet, fället ober stösset, so nehme sie alsobald dieses Wassers oder Weiberaquavits einen Löffel voll, so schadet es ihr nicht. Doch soll er nicht zu offte und viel gebraucht werden, sonsten verursachet er den schwangern Weibspersonen innerliche Angst, und eine fliegende Hitze, derowegen er auch denen, so hitziger Natur sind, mehr schädlich als nützlich ist.