Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Villio (Aemilius, Graf)

Band: 48 (1746), Spalte: 1461–1462. (Scan)

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Villingen, Lat. Villinga, eine in dem Schwartzwalde gelegene und etwas befestigte Stadt in Schwaben, an dem kleinen Wasser Brieg oder Brigach, in einem Moraste, zwey Meilen von dem Ursprunge der Donau, dem Ertz-Hause Oesterreich gehörig. Vormahls war es nur ein Dorf, soll aber von dem Hertzoge Bertholden von Zäringen im Jahr 1179 zu einer Stadt erbauet worden seyn. Nach Abgang dieses Geschlechts ist es an die Grafen von Fürstenberg, hernach aber an das Haus Oesterreich gekommen. Sie hat im 30jährigen Kriege das Glück gehabet, daß sie niemahls erobert worden, ob sie gleich im Jahr 1633 und 1634 eine harte und langwierige Belagerung ausgestanden. Im Jahr 1688 bemächtigten sich die Frantzosen dieses Orts. Im Jahr 1704 bemühete sich zwar der Frantzösische General Tallard denselben zu erobern, setzte ihm auch mit schiessen sehr harte zu, und suchte sich dadurch die Passage durch den Schwartzwald desto besser zu versichern, muste aber unverrichteter Sachen wieder abziehen. Es ist dieser Ort sehr regulair gebauet, wie man denn, wenn man mitten auf dem Marckte stehet, alle vier Stadt-Thore zugleich sehen kan. Bey dieser Stadt ist ein gesundes und lustiges Bad. Die Stadt hat 2 Jahrmärckte, als 1) den 1 May, und den 2) auf Michaelis. Sie ist von Natur mit Bergen verwahret, und hat enge Zugänge. Matth. Quarle Deutscher Nation [1462] Herrlichkeit. Zeilers Itin. Germ. Marpergers Messen- und Jahrmärckte p. 147. Allgemeine Chronicke V Band, p. 905. Melissantes Geogr. I Th. p. 904. Meriani Deser. Nov. Sueviae. Europäische Fama XXVI Th. p. 80.