Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Tisch-Tuch von einem hinweg schneiden

Band: 44 (1745), Spalte: 425–426. (Scan)

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Literatur
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Tisch-Tuch, ist ein von weissen Damast, Zwillia, Stangen- und anderer Leinwand geschnittenes und umsäumtes Tuch, wormit man den Tisch [426]vor dem Essen bekleidet und überdecket; bey den gemeinen Leuten findet man öffters in der Mitten der Tisch-Tücher kleine schmahl gewürckte und durchbrochene Striche. Leusdenius will behaupten, als wenn der Tisch der Schau-Brodte bey den Juden mit einem hochblauen Tisch-Tuch wäre bedecket gewesen, auf welchem das güldene Geräthe gesetzet worden; allein es ist dieses schwerlich zu glauben, weil der Tisch nicht platt, sondern mit einem Krantze von vier Finger hoch, umgeben war. Zu Usarche, einer Frantzösischen Bischöfflichen Stadt in der Landschaft Limosin, will man in einem Kloster Benedictiner-Ordens das Tisch-Tuch zeigen auf welchem der Herr Christus sein letztes Abendmahl soll gehalten haben. Das Abergläubische Volck steht in der Meynung, daß, wenn das Tisch-Tuch mit denen Brosamen, am Christ-Abend, bey den Wurtzeln der Bäume geschüttet würde, es die Krafft habe, die Bäume fruchtbar zu machen, siehe auch den Artickel: Tisch-Geräthe.