Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
fertig
<<<Vorheriger

Teutbertus (Verweis)

Nächster>>>

Teuteburg (Christian von)

Band: 42 (1744), Spalte: 1663. (Scan)

Teutoburger Wald in Wikisource
Teutoburger Wald in der Wikipedia
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|42|Teuteberg|1663|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Teuteberg|Teuteberg|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1744)}}


Teuteberg, oder Teuteburg, Teutschburger Wald und Heyde, Lat. Teutoburgiensis saltus, in Westphalen, und sonderlich in der Grafschafft Lippe und Stifft Paderborn, ist diejenige waldigte Gegend, wo Arminius, der alten Deutschen Feld-Herr, etwa 9 Jahr nach Christi Geburt, den Römischen General Quintilius Varus, nebst 3 Legionen, aufs Haupt geschlagen, und hierdurch sein Vaterland von dem bevorstehenden Römischen Joch befreyet, und haben davon noch jetzo das Windfeld und die beyden am Teutschburger Walde durch die Senne rinnende Bäche, die Rodenbecke, von dem in ihn geflossenen Blute, und die Knockenbecke, von denen in ihn geworffenen Knochen Gebeinen der Erschlagenen, ihre Nahmen.

Dieser Wald fängt sich im Stifft Paderborn an, und erstreckt sich in einem rauhen, bergigten und lang an einander hangenden Zuge, durch das Lippische, Ravensbergische, Oßnabrückische, Münsterische und Oldenburgische.

In dieser Gegend hat auch Carl der Grosse 783 wider die alten Sachsen einen herrlichen Sieg erfochten. Die alten Francken haben diesen Wald Osneggeosning geheissen. Daher im Lippischen der Ossen oder Osninthal, Osnenkämpe, das ist Teutschberger-Thal und Kampe, wie auch das Dorff Oerlinghausen, das ist Osninghausen, ingleichen eine Höhe, die Egge genannt, bekannt, und wollen einige, daß auch Oßnabrück, so viel als Osninebruchterie heisse.

In diesem Teutenburger Walde war bey den Marsern ehedem ein berühmter Hayn und Tempel Tansana, von welchen Hayn Lohenstein in seinem Arminio Tom. I. Lib. I. p. 8. sagt, er wäre der Deutschen gröstes Heiligthum gewesen, in welchem sie nicht nur geopffert, sondern auch über wichtige Sachen sich berathschlaget, und geglaubet hätten, daß an diesem Orte der Opffernden Gebet am ersten erhöret würde. Der gantze Hayn soll in einem schönen Thal gelegen, und aus einigen Reihen hochgewachsener Eichbäume bestanden haben, in deren Mitten ein Hügel nebst einer Höhle und Brunnen gewesen. Monumenta Paderbornensia p. 37 u. ff. Prideritii Chronic. Lippiac. Martin Christian Laurentius in Monumentis Romanorum in Thuringia cap. 5 p. 13. von Falckensteins Nordg. Alterthümer I Th. p. 157 u. f.

Teuteburg, eine waldigte Gegend, siehe Teuteberg