Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Taysnerius, (Joh.)

Band: 42 (1744), Spalte: 494. (Scan)

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Literatur
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Tay-Phou-Thouy, der Nahme des andern Zäuberers in Touquin. Er hatte eben ein solches Buch, wie der vorgedachte Tay-Bou, worinnen er die Ursachen der Kranckheiten zu finden vermeynte. Sagte er, daß der Teuffel die Kranckheit veranlasset habe, so musten sie ihm einen Tisch, der mit Reiß und allerhand Speisen wohl besetzet war, opffern, dessen sich der Zauberer wohl zu gebrauchen wuste. Wann hierauf der Krancke noch nicht wieder genaß, umgaben alle dessen Freunde und Verwandten das Haus, und schossen ihre Musqueten dreymahl loß, um den bösen Geist zu schrecken, und hinweg zu jagen. Bisweilen machte der Zauberer dem Patienten weiß, daß der Gott des Wassers es wäre, der ihn beschwerte, welches er gemeiniglich sagte, wenn die krancke Person ein Seefahrer, ein Schiffmann oder ein Fischer war; da er denn verordnete, daß man Tapezereyen ausbreiten, und Hütten bauen, und darinnen 3. Tage lang gute Tafel halten, und zwar solches eine Ecke von des Krancken Hause an dem nächsten Flusse, um diesen Gott einzuladen, daß er sich möchte von dannen machen, und die krancke Person in seinen Herrschafften wieder gesund sehen. Um die Ursache der Kranckheit besser zu erkennen, schickte sie dieser Zäuberer offte zu Taybou, welcher zur Antwort gab, daß es die Seelen der Toden wären, welche die Kranckheiten verursachten, und so dann versprach er durch seine Kunst und geheime Wissenschafft diese quälende Seelen zu sich zu ziehen; denn sie glauben die Motempsychosin oder Fortwanderung der Seelen. Wenn er nun nach seinem Vorgeben diejenige antraff, welche das Ubel verursachte, verwahrte er sie in einem Gefäß mit Wasser, bis daß der Krancke wieder gesund ward. Wenn er genaß, so zerbrach er das Gefäß, und die Seele bekam die Freyheit hinzugehen, wo es ihr beliebte; starb er aber, so geboth der Zauberer der Seele, nicht mehr Schaden zu thun, und schickte sie hernach fort. Tavernier Voyage des Indes.