Zedler:Rosenwasser (Hecken- oder Zeit-)

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Rosenwasser (rother zahmer)

Band: 32 (1742), Spalte: 936–937. (Scan)

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Rosenwasser (Hecken- oder Zeit-) Aqua Rosarum silvestrium. Dazu nimmt man die rechten zeitigen Blätter, machet sie mit Saltze ein, güsset Wasser darüber, und brennet sie aus der Blase. Von diesem Wasser Morgens und Abends, jedes mahl auf zwey Loth getruncken, ist gut für unnatürliche Hitze, benimmt den Fluß der Gebährmutter, so von Hitze entstanden, imgleichen den Gestanck des Mundes; Oeffnet den Leib, wenn er von Hitze verhärtet ist, und stopfet die Bauchflüsse, so von Hitze zu viel flüssen. Getruncken, ist es gut zum hitzigen Magen und Leber, [937] stillet die weisse Ruhr, und dienet zur Röthe und Freysam. Zwey Quentgen von diesem Rosenwasser, mit einem halben Quentgen geschabten Helfenbeine auf einmahl getruncken, und solches öfters wiederholet, ist gut für alle Geschwulst. Dergleichen Wasser auswendig mit Tüchern oder hanfenem Wercke übergeleget, vertreibet alle unnatürliche Hitze, sie sey auch am Leibe, wo sie immer wolle. Mit diesem Wasser die Hände und Füsse gewaschen, stärcket das Haupt und Hertz. Sonst ist es auch denenjenigen gut, so von langwierigen Kranckheiten ohnmächtig und krafftloß sind. In die Augen getropffet, nutzet es sonderlich den rothen und schwährenden Augen. Die Schläfe, Pulse und Nasenlöcher damit gestrichen, leget es die Schüsse im Haupte, und macht gute Ruhe und Schlaf. Im Munde gehalten, benimmt es die Zahnschmertzen, so von Hitze entstanden. Für den Schwindel und Schwancken im Gehen, streichet man die Stirne damit, und lässet auch davon trincken.