Zedler:Rosenwasser, so wie Branntwein brennet

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Rosenwegerich

Band: 32 (1742), Spalte: 938. (Scan)

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Literatur
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Rosenwasser, so wie Branntwein brennet. Gleichwie man aus andern Dingen ein wohl- und starckrüchendes und dabey brennendes Wasser, vermittelst der Gährung, bringen kan; Also verhält sich es auch mit den Rosen, von welchen man glaubet, daß sie kühlen. Nehmet derowegen früh Morgens bey klarem Wetter Rosen, die nicht mehr bethauet sind, so viel beliebig, reibet sie in einem marmorsteinern Mörser, ohne Beysetzung einiges Wassers, sehr klein, thut sie hernach in einem Glaskolben wohl verwahret in den Keller, daß sie daselbst gähren. Wenn sie nun beginnen sauer zu rüchen, so nehmet von den Rosen, so viel beliebig, und destilliret sie im Bade ab. Das herübergezogene Wasser güsset wieder auf andere vergohrne Rosen, und destilliret wieder auf vorige Art, bis die Rosen alle verbraucht sind; das Uberbleibsel wird weggeworffen. Endlich destilliret das Rosenwasser alle zusammen aus einer Phiole mit einem Helm, aus der Sandcapelle in einen weiten Recipienten, und zühet etwan den zwölfften Theil ab, welchen man rectificiren kan. Auf solche Art wird man ein vortrefflich wohlrüchendes Rosenwasser bekommen, welches wie Branntewein brennet.