Zedler:Roquelaure (Gaston Johann Baptista, Hertzog von)

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Roquelaure (Anton Gaston Johann Baptista, Hertzog von)

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Roquemadou

Band: 32 (1742), Spalte: 794–795. (Scan)

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Roquelaure (Gaston Johann Baptista, Hertzog von) Marquis von Laverdenx und Biran, Herr von Puyguilhem, Graf von Gavre, Pontgibault und Montfort, Ritter des heiligen Geistes, General-Lieutenant der Königlichen Armeen, und Statthalter von Guienne, war der dritte Sohn des vorherstehenden Antons, von dessen anderer Gemahlin Susannen Bassabat. Er diente 1635 als Capitain bey der Reuterey, hielt sich in folgenden Jahren bey vielen Belagerungen und Scharmützeln ungemein wohl, hatte aber 1641 das Unglück, daß er in der Schlacht bey Sedan verwundet und gefangen wurde. Hierauf machte ihn der König zum Ober-Kleider-Verwahrer, welches Amt er bald wieder niederlegte, und als Marschall de camp 1644 bey der Belagerung von Grävelingen, 1645 bey der Eroberung von Bourbourg und Lillers, 1646 aber bey der Belagerung von Courtray Dienste that, und bald hernach mit den Völckern nach Holland gieng. Nach diesem wurde er General-Lieutenant der Königlichen Armeen, und half Bourdeaux belagern, wobey er keine Gefahr scheuete, und darüber einige Wunden bekam. Vor diese getreuen Dienste erklärte ihn der König 1652 zum Hertzog von Roquelaure und Pair von Franckreich, wiewohl das Königliche Patent niemahls im Parlament registrirt worden. Im Jahr 1661 wurde er mit den Königlichen Ritter-Orden beehret, und legte 1668 in der Franche Comte, gleichwie 1672 bey dem Feldzuge in Holland, und 1673 bey der Belagerung von Mastricht, besondere Proben [795] von seiner Tapfferkeit an den Tag. Im Jahr 1676 erhielt er die Statthalterschafft von Guienne, und starb 1683 in der Nacht zwischen dem 13 Mertz zu Paris, da er sein Alter auf 68 Jahr gebracht hatte, worauf man seinen Leichnam daselbst in der Franciscaner-Kirche beerdigte. Es fehlte ihm nicht am Verstande, im reden aber war er sehr frey, und stets beschäfftiget sich selbst zu loben. Was ihm in einer kleinen Schrifft, le Momis francois genannt, beygeleget wird, verdienet nicht durchgehends Glauben. Von seiner Gemahlin und Kindern siehe den Geschlechts-Artickel. Anselme hist. gen. t. 7. p. 407. t. 9. p. 191. Memoires de Montglat t. 3. de Motteville t. 3. Segraisiana.