Zedler:Roquelaure (Anton Gaston Johann Baptista, Hertzog von)

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Roquelaure (Anton Herr von)

Nächster>>>

Roquelaure (Gaston Johann Baptista, Hertzog von)

Band: 32 (1742), Spalte: 793–794. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|32|Roquelaure (Anton Gaston Johann Baptista, Hertzog von)|793|794}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Roquelaure (Anton Gaston Johann Baptista, Hertzog von)|Roquelaure (Anton Gaston Johann Baptista, Hertzog von)|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1742)}}


Roquelaure (Anton Gaston Johann Baptista, Hertzog von) Herr und Marquis von Biran, Puiguilhem und Laverdenx, Graf von Astarac, Montfort, Pontgibaut und Gaure, Baron von Capendu, Montesquiou etc. Marschall von Franckreich, Ritter der Königlichen Orden, und Statthalter von Lectoure, war ein Sohn des nachstehenden Gastons Johann Baptista, von dessen Gemahlin Charlorte Marien von Daillon, die ihn 1656 gebohren. Er war 1668 Capitain bey der Reuterey, 1674 aber Obrister, und ließ 1675 in dem Treffen bey Altenheim seine Hertzhafftigkeit sehen. Im Jahr 1676 diente er unter dem Marschall von Luxemburg, 1677 und 1678 aber unter dem Marschall von Crequy, da er sich denn so wohl in dem Treffen bey Kocherberg als bey der Belagerung von Freyburg vor andern wohl hielt. Im Jahr 1683 hatte er die Ehre, daß der König aufs neue die Herrschafft Roquelaure zu einem Hertzogthum und Pairie erhub, wiewohl das hierüber ausgefertigte Patent bey dem Parlament nicht registriret worden. Im Jahr 1685 ward er zum Lieutenant-General von Champagne bestellet, worauf er 1688 unter dem Marschall von Boufflers dem Feldzuge in Deutschland beywohnte. Im Jahr 1689 ward er Brigadier der Königlichen Armeen, und that unter dem Marschall Hertzoge von Duras, 1690 aber unter dem Marschall von Boufflers in Deutschland Dienste. Im Jahr 1691 erhielt er die Stelle eines Marechal de camp, und wohnte unter dem Marschall von Luxembourg dem Feldzuge in Flandern bey, da er sich denn 1692 in dem Treffen bey Leuse, bey der Belagerung von Namur und in der Schlacht bey Steenkerken ungemein wohl hielt, welches auch von ihm 1693 [794] in der Schlacht bey Neerwinden und bey der Belagerung von Charleroy geschahe. Im Jahr 1695 diente er unter dem Marschall von Villeroy, und wurde 1696 General-Lieutenant der Königlichen Armeen. Im Jahr 1702 muste er unter dem Hertzog von Burgund in Flandern Dienste thun; im Jahr 1705 aber fiel er bey dem König in Ungnade, und wurde nach Paris in die Bastille gebracht, weil der Marschall von Villeroy den Verlust, welchen er in dem Treffen bey Heylissem erlitten, ihm beymaß. Jedoch er wuste sich so zu vertheidigen, daß er nicht nur bald hernach seine Freyheit, sondern auch 1706 wider die Camisards in Languedoc das Commando bekam, welche er ziemlich zu paaren trieb, und 1711 den Engelländern, die in Languedoc gelandet, nicht geringen Schaden zufügte. Im Jahr 1721 machte er in dieser Provintz so gute Anstalten, daß sie von der Pest, so in Provence überhand genommen, befreyet blieb. Im Jahr 1724 den 2 Febr. ward er zum Marschall von Franckreich, und 1728 den 2 Febr. zum Ritter der Königlichen Orden erhoben. Im Jahr 1735 den 12 Mertz starb seine Gemahlin, von welcher Zeit an er beständig kräncklich und unpäßlich gewesen, bis er endlich, nachdem er noch das Jahr vorher nach Absterben des Hertzogs und Marschalls von Estrees, als ältester Marschall das Praesidium in dem Marschalls-Collegio bekommen, in einem sehr hohen Alter, 1738 den 6 May zu Paris als der letzte seines Hauses gestorben ist. Von seiner Gemahlin und Kindern siehe den Geschlechts-Artickul. Anselme hist. gen. t. 7. p. 695. t. 9. p. 284.