Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Pius IV

Band: 28 (1741), Spalte: 566–567. (Scan)

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Literatur
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Pius III, Pabst dieses Namens, hieß zuvor Franciscus Todeschini Piccolomini, und war Pii II Schwester Sohn, den sie mit Nannete Todeschini [567] von Siena erzeugt. Er studirte zu Perugia die Rechte, und wurde daselbst Doctor. Pius II erlaubte ihm den Namen Piccolimini anzunehmen, und machte ihn zum Ertz-Bischoff von Siena, ingleichen zum Cardinal. Nachdem er verschiedene Bedienungen, und sonderlich einige Gesandtschafften an dem Kayserlichen Hof und an den König Carln VIII von Franckreich verwaltet hatte, ward er 1503 am 22 September zum Pabst erwählt, u. zwar ohne sein Bemühen, bloß durch die List des Cardinals Juliani de Rovere, der ihn, theils weil er ein Feind von Franckreich war, indem König Carl VIII alle Güter der Piccolomini, weil sie es wider ihn in Neapolis gehalten, eingezogen, vornemlich aber darum in Vorschlag brachte, weil er ein kräncklicher alter Mann war, und er hoffte, daß es bald wieder zu einer andern Wahl kommen würde, da er sich alsdenn zur Päbstlichen Würde Hoffnung machte. Es traf auch sein Vermuthen wohl ein. Denn Pius III starb noch in eben diesem Jahr den 18 October, 26 Tage nach seiner Wahl, und 10 Tage nach seiner Crönung, und zwar an einer Wunde, die er ins Bein bekommen; wiewohl man muthmasset, daß ihm Gifft darein gebracht worden, und zwar durch Pandolfo Petrucci, des Tyrannen von Siena, Anstifften. Sein Nachfolger war gedachter Cardinal Julianus de Rovere, unter dem Namen Julii II. Er war ein grosser Patron der Gelehrten, übersetzte Dionis Libellum de Regno aus dem Griechischen ins Lateinische, ingleichen des Pius II Wercke; schrieb überdieß viele Episteln. Guicciard. l. 6. Ciacon. Victorell. du Chesne in ejus vita. Oldoini Athen. Rom.