Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Pius II

Band: 28 (1741), Spalte: 564. (Scan)

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Pius I, Pabst dieses Namens, gebohren zu Aquileja, folgete dem Pabst Hygino den 15 Jenner 156, wiewohl die Alten desfalls nicht übereinstimmen. Denn Augustin und Opratus sagen, daß Anicetus unmittelbar nach Hygino und folgends Pius erwählet worden. Irenäus aber, welcher zu derselbigen Zeit gelebt hat, so dann Tertullianus, Eusebius, Epiphanius, und alle Griechischen Scribenten in den folgenden Zeiten setzen Pium vor Anicetum. Unter den neuern stehen Pearson und Dodwel in den Gedancken, daß er von 127 bis 142 gesessen. Dagegen Pagi meynet, er habe von 141 bis 151 regieret. Diesem Pabst wird von Eusebio in Chron. die Verordnung zugeschrieben, daß die Ostern stets auf einen Sonntag solten gefeyret werden, wiewohl dieser Bericht nicht in allen Manuscripten Eusebii zu finden, und man sonsten gemeiniglich dafür hält, daß solches schon von den Aposteln also angestellt worden. Pius starb den 11 Julius 165 als ein Märtyrer, nachdem er die Kirche 9 Jahr, 5 Monat, und 26 Tage regieret hatte. Platina sagt, er habe verordnet, daß ein ieder, welcher von der Cerinthischen Ketzerey abtreten würde, bey seiner Annehmung in der Kirche getaufft werden solte. Er soll auch nach den decr. Gratian. de consecr. dist. 2. eine Strafe darauf gesetzet haben, wenn ein Priester mit dem Leibe und Blute Christi fahrläßig umgehen würde. Wenn ein Priester aus Unachtsamkeit den Kelch auf die Erde fallen liesse, solte er 40 Tage Busse thun; ließ er ihn auf den Altar fallen, 3 Tage, wo aber auf das Altar-Tuch, 4 Tage u.s.f. Er schrieb wider die Montanisten, welche nebst ihren 2 Fanatischen Prophetinnen, Priscillen und Maximillen, vorgaben, daß der H. Geist nicht über die Apostel, sondern über sie gekommen wäre. Genebrard l. 3. chron. Baron in annanl. Ciaccon. Pagi. Oldoini Athen. Rom.