Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Nägleinbranntewein, Nelckenbranntewein, Würtznägleinbranntewein

Band: 23 (1740), Spalte: 394. (Scan)

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Literatur
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Nägleinbalsam. Diesen bereitet man aus dem Ertracte, Oele und Saltze der Würtznäglein, and machet ihn mit weissem Wachse zu einer lieblichen, anmuthigen und klaren Consistentz. Er stärcket alle Lebensgeister und dienet wider Ohnmachten, sonderlich wenn er mit Zimmtrindenbalsam vermischet, eingenommen, und äusserlich in die Nasenlöcher und auf die Pulse gestrichen wird. Auch reiniget und erfreuet er das melancholische Geblüte, welches zu großer Traurigkeit, Unsinnigkeit und zum viertägigen Fieber Gelegenheit giebet. So wohl däs Zahnweh zu lindern, als das faule Zahnfleisch zu heilen und den Gestanck des Mundes zu benehmen, hingen aber einen wohlrüchenden Athem zu machen, streichet man den Nägleinbalsam an das Zahnfleisch und die Zähne. Sonst stärcket er auch das Haupt, vertreibet den Schwindel, trocknet dia bösen Flüsse des Hauptes, machet ein scharf Gesichte, kräfftiget das Hertz und heilet alle inwendige Verletzungen. Wenn die Hirnschale verwundet und offen ist, bestreichet man den Schaden mit diesem köstlichen Balsam. Auch ist der Nägleinbalsam gantz vortrefflich in allen Beschwerungen des Magens, als im Eckel, Erbrechen, Sood und andern Magenbeschwerungen, sonderlich wenn er mit Caneelbalsam vermenget wird.