Zedler:Mansfeld, das Kloster
Mansfeld (das Kloster) liegt in der Grafschafft Mansfeld zwischen der Stadt Eisleben und Leimbach, auf dem halben Wege, eine starcke halbe Stunde von dem Schloß Mansfeld. Dieses Kloster ist im Jahr 1176 von Albert, welcher Ursus zugenannt, Marggrafen zu Brandenburg, und seiner Gemahlin Sophia, gestifftet, und von Graf Hoyern zu Mansfeld, als er aus dem gelobten Lande wieder zurück gekommen, erweitert, und zum Brüdern im Thal Josaphat benennet worden. Es haben so wohl dieser Marggraf Albert, als auch der Graf Hoyer diesem Kloster viele Güter zugeeignet. Damit sie nun selbigem ein desto grösser Ansehen zu wege brächten, so haben sie insonderheit verordnet, daß, so offt der eine Vorsteher dieses Klosters mit Todte abgienge, dessen Nachfolger gehalten seyn sollten, die Confirmation davon bey dem Patriarchen zu Jerusalem zu suchen. Dieses Kloster hatte ehemahls den Benedicktiner-Orden aufgenommen, und soll von dem Abte zu Wimmelburg fleißig visitiret worden seyn. Hoppenrodius in seiner Oration de Monasteriis Mansfeldensibus p. 641 meldet, daß man zu seiner Zeit in der Kloster-Kirche einen grossen ausgehohlten Stein gesehen, von welchem man vorgegeben, daß der berühmte Graf Hoyer, welcher in der Schlacht bey dem Welphes-Holtze geblieben, in diesem Steine gelegen. Es sollen in diesem Kloster viele vornehme Herrn und unter andern auch Graf Hoyer nebst seiner Gemahlin zu ihrem Begräbniß seyn gebracht worden. Unter denen, welchen die Aufsicht über dieses Kloster ehemahls anvertrauet gewesen, wird insonderheit einer, mit Nahmen Gotschaldus, gerühmet. Heute zu Tage ist das Kloster in ein Amt verwandelt. Jul. Bernh. von Rohts Merckwürdigkeiten vom Unter-Hartze, p. 515 seq. |