Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Detmoldia

Band: 7 (1734), Spalte: 685–686. (Scan)

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Detmold, Dithmold, Detmoll, Dettmellen, Dietmelle, Techmode, Theutmalli, Thietmelle, Dethmolde, Lat. Detmoldia oder Deitmoldia, Ditmoldia, Teutomellum, Ditmellum, Theotmallum, Thietmalli, Thiotmelli, Theotmelli, Teotmata, Theotmallis, Theotmaldi, Teotmalli, eine sehr alte Stadt in der Grafschafft Lippe, an dem Fluß Wehre.

Die Gelehrten glauben, daß diese Stadt das alte Teutoburgium, davon der Saltus Teutoburgiesis den Namen bekommen, sey, welches hernach, weil die Teutschen ihren Mallum oder öffentlichen Gerichts-Platz hier gehabt, Thietmallum genennet worden, Cellarius Notit. Orb. Antiq. II. 5. § 52. So führte auch in der mittlern Zeit ein gantzer Pagus davon den Namen. Junckers Anleit. zur mittl. Geogr. II. 5. p. 286. Cellarius Not. Orb. Ant. II. 5. § 52. Junckers Anleit. zur mittl. Geogr. II. 1. p. 110. Carolus M. hat in dieser Gegend an 783. die erste Schlacht mit denen Sachsen gehalten, und zum Gedächtniß des über sie erhaltenen Sieges nicht weit davon auf dem Teutenberge eine Capelle, die nach der Zeit Santhülffe genennet worden, erbaut. Annal. Pitb. Loisel. Eginb. Rertin. Metens. Egolism. ad an. 783. von Bünaus Teutsche Reichs-Histor. Th. II. B. II. p. 421. Bollandus Not. ad Eginb. Vit. Carol. M. c. 2. Schneiders Beschr. des alten Sachs. Landes p.122. ab Eckbart Rer. Franc. XXIV. 213. Hamelmann. Opp. p. 79. & 392.

An. 1404 wurde es vom Hertzog Heinrichen zu Braunschweig erobert. Chron. Luneb. ap. Leibnitz. Script. Rer. Brunsu. Tom. III. p. 196.

An. 1446. legte es der Ertz-Bischoff zu Cölln in die Asche. Chron. Osnabr. apud Meibom. Rer. Germ. Tom. II. p. 258.

Jetzo residirt auf dem Schlosse zu Detmold die älteste Linie derer Grafen von der Lippe. Graf Friedrich Adloph hat unweit der Stadt einen Garten und Orangerie angeleget, und kurtz unter dem Teutenburger-Walde einen Canal zur Schiffarth biß nach der Residentz ziehen lassen.

Es ist auch der neue auf Italiänische Manier erbaute Palast die Friedamadolphsburg genannt, worauf die verwitbete Gräfin Amalia residirt, sehens werth. Zeiller. Topogr. Westphal. p. 17 von Fürstenberg Monument. Paderborn. p. 401. Clunerius Germ. Antiq. III. 19.