Topographia Westphaliae: Dethmold
Dieses Orts wird allbereit vmbs Jahr 786. gedacht / als in welchem / bey solchem die Sachsen von den Francken / in einem Scharmützel nidergelegt worden seyn. Pontanus lib. 4. rer. Danic. p. 91. referiert diese Geschicht ins 784. Jahr / vnd sagt also: Carolus M. sextum in Saxones properavit, ipsorumque exercitum in Campo Thitemello ( hodiè est Dethmolde aulae Lippiensis sedes) non procul à monte Osego, ut vocat Eginhardus, magnà vi dissipat, ac dejicit. Keyser Lotharius der Andere hat hernach Graff Bernharden zu der Lippe / bey dem Bischoffe zu Paderborn also befördert / daß er ihme die Graffschafft Haholti / darinn Lemgow / Lage / Dietmold / vnnd Sulbeke gelegen / zu Lehen gegeben; wie in der Braunschweigischen Chronic / vnnd daselbst auch dieses stehet: Daß im Jahr 1404. Graff Bernhard von der Lippe / Hertzog Heinrichen zu Lünenburg / in einer Schlacht / gefangen / der sich aber dessen / als er loß worden / beym Keyser Ruperto beklagt / welcher den Graffen vnnd seinen Vatter / Graff Simon / wie auch Graff Hermann zu Eberstein / in die Acht erkläret; darüber von besagtem Hertzog Heinrichen / das Hauß Polle / dem Graffen zu Eberstein zuständig / gewonnen; vnd das Stättlein Horn in der Graffschafft Lippe eingenommen / vnnd bevestiget; vnnd damals auch das Schloß Falckenberg / darauff gedachter Hertzog / vbers Jahr gefangen gesessen / verwüstet / vnnd das Hofflager hieher gen Dethmold gelegt worden. Anno 1447. ist das Böhmische Kriegsvolck / so Hertzog Wilhelm zu Sachsen / dem Hertzog Wilhelmen von Braunschweig zugeführet / in Westphalen gezogen / hat Graff Bernharden von der Lippe den Blomberg außgebrandt / die Statt Lemgow weggenommen / Vffelen / vnnd Dethmolden mit Fewer verdorben / Anno 1642. vmb den 25. Octobris, machten die Hessischen von vierhundert starck / einen Anschlag auff Lemgaw / thät ihnen aber so schlecht gelingen / daß man sie auff Wägen nach Brack / vnnd Dethmolden / wegführen muste / darüber sie auch ihre militarische Instrumenta dahinden liessen / wie im vierdten Theil deß Theatri Europaei p. 899. zulesen. Von Theils wird dieses Stättlein / vnnd Schloß / Dietmelle genannt. Vnd wil Cluverius in seinem Werck von Alt-Teutschland / daß der Römer Niderlag / vnter Quinctilio Varo, den 2. Augusti / Anno Christi 10. zwischen dem Stättlein Dietmelle / so er Teutoburgium nennet / vnd Falckenberg / geschehen seye. Siehe vnten Duyßburg / vnd Lippspring. Es seyn die Graffen von der Lippe sehr alt / war aber im Jahr 1585. nur allein noch Graff Simon / Westphälischer Craiß-Obrister / von diesem Geschlecht vbrig / als er die Fräwlein / vnd Gräffin Elisabethen von Schawenburg / vnd Holstein / hieher gen Dethmold Ehelichen heimgeführet / mit welcher er hernach etlich Söhn / vnd Töchter erzeuget / vnd also den Stammen fruchtbarlich fortgesetzt hat. Siehe die Continuation deß Teutschen Raißbuchs / am 294. Blat. Anno 1641. hat Fraw Catharina / geborne Gräffin zu Waldeck / Gräffin vnd Edle Fraw zur Lippe / Wittibin / vnd Vormunderin ihrer minderjährigen Söhne / Simon Philippen / Hartmann Ottens / vnd Ludwig Christians / samptliche [18] Graffen vnd Herrn zur Lippa (von welchem Ort vnten gesagt wird) auff dem Reichstag zu Regenspurg eine Bottschafft gehabt. Chytraeus lib. 6. Saxon. p. 170. sagt: Daß die berühmbtere Stättlein / in der Graffschafft Lippe / seyen / Lemgow / Lippa / Blomberg / Horn / Vfflen / Dethmolde / vnd Varenholtum.
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