Zbiór wierszy o wilamowskich obrzędach i obyczajach/Wilmesauer Federrupfen
WILMESAUER FEDERRUPFEN
JUNGE MÄDCHEN SCHLEISSTEN FEDERN
DIE FEDERN FÜR IHRE FEDERNBETTEN
WEIL SIE GERNE EINMAL JEDEN
VERLOBTEN ZUR HOCHZEIT EINGELADEN HÄTTEN
SIE BEWEGTEN SICH NICHT VIEL BEIM RUPFEN
SIE HIELTEN SOGAR DEN ATEM ZURÜCK
SIE ERZÄHLTEN DRAUẞEN GEHÖRTE GERÜCHTE
DASS EIN WEIB VON DER BRÜCKE INS WASSER SPRANG
DIE BURSCHEN STEHEN DRAUẞEN UNTER DEN WÄNDEN
SIE SIND AUFGEREGT UND SIE HABEN KEIN GELD
SIE WOLLEN, DASS DIE MÄDELS BALD ENDEN
DER MUSIKANT IST SCHON BESTELLT
DER FRANZ HAT MICH LIEB
SPRICHT EINE ZUR ANDERER
DIE MUTTER GIBT MIR DAS HALBE GUT
MICH LIEBT DER KASIMIR, DAS IST KEIN WUNDER
DER KASIMIR WILL DICH GAR NICHT HEIRATEN
DU HAST KRUMME BEINE UND EINE GROẞE NASE
MICH WIRD DER FRANZ BESTIMMT HEIRATEN
ICH HABE IHN LIEB FÜR DAS
ES KAM ZU EINEM GROẞEN STREIT
EINE NAHM DEN BESEN IN DIE HAND
UND WAR ZUM SCHLAGEN BEREIT
DIE ANDERE WAR SCHLAU UND STIEẞ SIE AN DIE WAND
DIE FEDERN FLOGEN IN DIE LUFT
WIE SEHR SICH DIE MÄDCHEN ZANKTEN
EINE WAR ZERKRATZT ABER SIE HOFFTE
DASS DER ZORN BALD ZU ENDE GEHT