Wuurans dei Schult in Tätrow prädigt hät

Textdaten
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Autor: Ulrich Jahn
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Titel: Wuurans dei Schult in Tätrow prädigt hät
Untertitel:
aus: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund, S. 60–62
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1890]
Verlag: Mayer & Müller
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Russische Staatsbibliothek = Commons; E-Text nach Digitale Bibliothek, Band 80: Deutsche Märchen und Sagen
Kurzbeschreibung:
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Bild
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[60]
Wuurans dei Schult in Tätrow prädigt hät.

As eis dei Preisters so knapp wier’n, doon keem’n dei Tätrow’schen maeglich in dei Klemm. Denn ehr ull Paster wier dood blääb’n, und sei künn’n naarens ein annern her kriegen. Tauletzt fööl ehr in, sei wull’n den Schulten taun Preister maaken. Un dei deer dat uk.

As hei nu syn eerst Prädigt hulln haar, keem em tau Uhrn, datt dei Buurn nich recht darmit taufräden wiern.

„Is myn Prädigt denn nich geliert naug?“ fröch hei syn’n Nawer.

„Ne,“ sächt dei, „so as ik hüürt häf, fäälen dar latiensche Wüür mang.“

„Jä!“ sächt dei Schult, „denn möt ik my man eis nan Köster maaken, ob dei kein weit; ik häf kein up Lager.“

Dei Köster wüßt twast uk kein, säär aewer tau em:

„Kumm man mit nan Hult, dar waar’n wy woll weck finn’n!“

[61] Sei wier’n noch nich wiet gaan, doon säär dei Schult: „Wat is denn dat von’n hoogen Boom?“

„Jetzüü!“ sächt dei Köster, „dar häbb’n wy ja all ein: Hoogboomus!“

Dat duurt nich lang, doon platzt dei Schult wedder ruut: „Dar is ja ’n Kraigennest up dei Eik!“

Kraigennestus!“ säär dei Köster.

Ein Enn wierer, dar leej ein afreeten Schauhschlarm.

„Kiek,“ sächt dei Schult, „ein afreeten Schauhschlarm!“

Schauhrietrantus!“ fööl em dei Köster int Wuurt.

Am letzten Enn keem’n sei an ein lütt Huus. Voer dei Doer späälten dei Goern un steeken darby den Hund in’n Sack.

„Wat maaken dei dar?“ reep dei Schult.

„Allwedder ein,“ sächt dei Köster, „Kruupindeisacktus! Un nu häst naug Wüür!“ und doon ging’n sei na Huus.

Den Schulten danzden syn Wüür den ganzen Dag in’n Kopp rüm, un hei künn gar nich uuthull’n, bät dei Sünndag keem. As hei nu endlich dar wier un dei Lüür na dei Kirch ging’n, stünn dei Köster all an dei Kirchendoer.

„Hüüd riet man Nääs un Muul up,“ säär hei tau jeerein’n, „hüüd wat’t juch woll gefall’n!“

Dei Schult deer ja nu uk, wat hei künn. Un as hei ball tau Enn’n wier mit dei Prädigt, doon smeet hei sich in dei Bost un schreej mit luure Stimm:

[62] „Hoogboomus, Kraigennestus, Schauhrietrantus, Kruupindeisacktus. Amen!“

As hei nu von dei Kanzel runner wier, kloppden em dei Buurn up dei Schullern un säärd’n: „Süh, Vaddermann, son’n Prädigt laaten wy uns gefall’n!“