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Titel: Wolfsjagd in Bessarabien
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 292
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[281]

Wolfsjagd in Bessarabien.
Nach einer Zeichnung von Hugo Ungewitter.

[292] Wolfsjagd in Bessarabien. (Zu dem Bilde S. 281.) Fast die Hälfte der südrussischen Provinz Bessarabien ist Weideland, und ein im Verhältniß zu der Bevölkerungszahl nicht unbedeutender Bestand an Vieh, insbesondere an Schafen, macht den Hauptreichthum der Bewohner aus. Aber ein mörderischer Feind bedroht die Herden, der Wolf; in großer Zahl haust dieses Raubthier im Lande und trotz der Erbitterung, mit welcher die tatarischen Hirten ihren Erbfeind verfolgen, richtet er dennoch jahraus jahrein großen Schaden an.

Unser Bild schildert uns eine Wolfsjagd in Bessarabien. Von Zeit zu Zeit thun sich zwanzig und mehr von den verwitterten Söhnen der Steppe zusammen, um eine Razzia zu halten. Sie locken die Wölfe erst durch ausgelegte Köder in größerer Zahl zusammen und treiben sie dann in die das Land meilenweit bedeckenden Rohrdickichte. Hier ist der Reiter auf seinem zähen ausdauernden Steppenroß gegenüber dem Wolfe stark im Vortheil. Was hilft es dem Räuber, daß er Haken schlägt oder durch allerlei andere Listen dem Verfolger zu entrinnen sucht! Der bleibt ihm dicht auf den Fersen, bis er den passenden Augenblick erspäht. Nun holt er aus – und mit unfehlbarer Sicherheit saust dem Wolfe der Lasso über den Schädel, die Schlinge zieht sich um den Hals zusammen, in rasendem Galopp stürmt der Reiter weiter, sein Opfer hinter sich herschleifend, bis der letzte Lebensfunke aus ihm entwichen ist.

Dann packt der glückliche Jäger seine Beute auf das schäumende und selbst vor dem todten Gegner noch sich ängstigende Roß, und weiter geht die wilde Hetzjagd. Am Abend aber, wenn die beutebeladene Schar zurückkehrt in das heimische Dorf, da empfängt sie lauter Jubel. Ein Fest wird gefeiert, ein Siegesfest über den Erbfeind, und bis in die Nacht hinein tönt die Geige des Zigeuners über die weite Heide.