Wildermuth’s Jugendgarten (Die Gartenlaube 1884)

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Titel: Wildermuth’s Jugendgarten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 748
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[748] Wildermuth’s Jugendgarten. Schon stellen sich die ersten Vorläufer der Weihnachtsliteratur auf dem Büchermarkte ein, und es hat den Anschein, als ob auch in diesem Jahre besonders die liebe Jugend wieder reichlich mit allerhand mehr oder weniger empfehlenswerthen Büchern bedacht werden sollte. Je mehr Derartiges aber erscheint, desto schwieriger wird für besorgte Eltern die Wahl. Ein Buch, welches wir mit gutem Gewissen jedem deutschen, mit Kindern gesegneten Hause empfehlen können, ist der „Wildermuth’sche Jugendgarten“, welchen die Töchter der unvergeßlichen Ottilie Wildermuth, Adelheid Wildermuth und Agnes Willms, treu im Geiste ihrer Mutter fortführen und von welchem sie soeben den neuesten Band in die Welt senden.

Der Inhalt besteht wieder aus trefflichen Erzählungen, Märchen, Sagen, belehrenden Aufsätzen aus dem Gebiete der Geschichte, der Natur- und Völkerkunde, Räthseln etc., welche theils von den Herausgeberinnen selbst, theils von zahlreichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen herrühren, deren Namen sämmtlich einen guten Klang auf dem Felde der Jugendschriftstellerei haben: A. Fromm, A. von Holzhausen, Henriette Kühne-Harkort, C. Michael, K. Neumann-Strela, Ernst Lausch, G. Plieninger, S. von Rüts, Richard Roth, W. Quaas, Emma Schöne, Luise Pichler, E. Tafel und viele Andere. Selbst ein Schauspiel für kleine Mimen von H. Binder fehlt nicht. Es ist bei der Auswahl Rücksicht darauf genommen, daß Knaben und Mädchen verschiedener Altersstufen im „Jugendgarten“ eine für sie geeignete Lectüre finden, sodaß sich sämmtliche Kinder des Hauses – mit Ausschluß natürlich der Kleinsten – an dem stattlichen Bande erfreuen können. Derselbe ist durch gelungene Holzschnitte, Ton- und Farbendruckbilder in reichster Anzahl geschmückt, und wir zweifeln sonach nicht, daß er auch in diesem Jahre wieder unter vielen Weihnachtsbäumen freudig begrüßt werden und daß die Einladung, welche die Herausgeberinnen in ihrer poetischen Vorrede an die „Jungen Leser“ richten, keine vergebliche sein wird:

„Tretet ein in unsern Garten,
Wohl geebnet ist der Pfad,
Farbenreiche Blumen warten
Dessen, der sich freundlich naht.
Alle wollen gern Euch dienen,
Sammelt draus, Ihr kleinen Bienen,
Frischen Thau und Honigseim
Und für spätre Frucht den Keim!“