Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Wikingerfahrt
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 29, S. 500
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[500] Wikingerfahrt. (Zu unserer Kunstbeilage.) Von der Poesie der nordischen Heldensage verklärt, ist uns die Kunde von den kühnen Seezügen der Wikinger überliefert, die von Skandinavien und Dänemark aus übers Meer zogen und im Norden wie im Süden Europas mächtige Reiche sich unterwarfen. Der Name „Wiking“ bedeutet eigentlich „Krieger“; so nannten sich mit Stolz diese verwegenen germanischen Seefahrer, für welche in Deutschland, dessen Küsten sie auch bedrohten, der Name Normannen üblich ward. Der verwegene Mut, der ihnen eigen war, wird um so bewunderungswerter, wenn wir die einfache Ausrüstung der kleinen Kriegsschiffe in Betracht ziehen, mit denen sie die klippenreichen Gestade der Küsten von England und Frankreich anliefen und bis hinunter ins Südmeer fuhren, um auch in Apulien und auf Sicilien ihre Herrschaft zu begründen. Diese Schiffe hatten nur einen Mast und dieser war auch nur mit einem Segel und sehr einfachem Takelwerk ausgestattet. Das eine Segel war freilich groß und von viereckiger Gestalt. Die Steuerung wurde ebenso wie die Vorwärtsbewegung durch Schaufelruder bewirkt. Besonderer Ausschmuck war dem hochgewölbten Vorderteile des Schiffes zugewendet, hier bäumte sich ein geschnitzter Drachenkopf drohend empor, bestimmt, die Feinde zu schrecken und deren Schutzgeister zu verscheuchen. Nach diesem Ausschmuck wurden die Schiffe von den Wikingern selbst „Drachen“ genannt. Auf einem solchen Seedrachen kleinerer Art läßt der Maler unseres Bildes einen Wiking durch die sturmbewegte Meerflut einer Bucht entgegentreiben, an deren mächtigem Felsgeklipp hochaufschäumend die Wogen branden. Die gewaltige Natur des nordischen Meeres gelangt in dem Bilde mit ergreifender Wucht zum Ausdruck und gerade hierdurch macht uns H. Hendrich gleichzeitig den kühnen Sinn und die Kraft der nordischen Seehelden deutlich, die diese Natur mit nervigem Arm zu meistern verstanden.


manicula      Hierzu Kunstbeilage XVI: „Wikingerfahrt.“ Von H. Hendrich.